Asbest war hoch geschätzt – über viele Jahrzehnte
Asbest war insbesondere im letzten Jahrhundert so etwas wie eine „Wunderfaser“. In der Tat sind die Eigenschaften auf den ersten Blick überragend:
- kein Einfluss von Witterungsverhältnissen
- extrem hitzebeständig
- leicht zu verarbeiten
- elastisch und dennoch geprägt von Festigkeit
Das wohl berühmteste Produkt sind die Eternitplatten, also Mörtel, der mit der Asbestfaser gemischt wurde. Hier war es die hohe Witterungsbeständigkeit, gefolgt von einer festen und dennoch elastischen Platte, die zur Verfügung stand. Auch Bremsbeläge enthielten über viele Jahrzehnte noch Asbest, weil es extrem hitzebeständig ist. Es gab von der Rüstungsindustrie bis hin zu den Haushaltsgeräteherstellern kein Segment, in dem die krebserregenden Fasern nicht eingesetzt wurden.
Warum es so lange dauerte mit dem Asbestverbot
Dabei war man sich der krebserregenden Wirkung bereits ab der Mitte des letzten Jahrhunderts bewusst. Doch die Lobby hinter der extrem gefährlichen Asbestfaser war einfach zu mächtig. Schon eine in die Lunge eingeatmete Asbestfaser kann zu Krebs führen. Ende des 20. Jahrhunderts gab es dann in den meisten EU-Ländern ein Verbot. Doch Vorsicht! Es gibt noch viele Länder, in denen es kein Verbot gibt. Gerade in billig produzierenden Entwicklungs- und Schwellenländern.
Feststellen, ob Ihr Toaster Asbest enthält
Geht es nun aber konkret um Deutschland, Schweiz oder Österreich, sind die exakten Verbotszeiten entscheidend. Außerdem sind etwaige Übergangsfristen und Altbestände zu berücksichtigen. Das Umweltbundesamt hat daher einige Zahlen und Infos veröffentlicht, an denen Sie sich orientieren können. Demnach müssen Sie zwischen in Deutschland produzierten und eingeführten Produkten unterscheiden. Da sich Links immer ändern, empfehlen wir eine Suche in der Suchmaschine nach „Bundesumweltamt, Toaster, Asbest“.
Unterscheiden zwischen „eingeführt vor“ und hier hergestellt
Die produktive Hochzeit von Asbest liegt von den 1930ern bis 1993. Ab 1993 durften weder asbesthaltige Produkte in die BRD eingeführt noch hergestellt werden. Insbesondere bei Importprodukten ist Vorsicht geboten. Denn es gibt natürlich genügend Produkte, die bereits vor 1993 eingeführt, aber erst später verkauft wurden.
Ironischerweise sind es vor allem hochwertigere Geräte, die mit einer Stoffmatte ausgestattet sind, um gegen die eventuell gesundheitsschädlichen Oxidationsprodukte des Glühdrahts zu schützen. Mehr zum Aufbau und zur Funktionsweise vom Toasterfinden Sie hier. Allerdings ist das Risiko nur bedingt groß.
Asbestrisiko im alten Toaster
Zwar besteht theoretisch kein Risiko, solange die Asbestmatte nicht beschädigt ist – ähnlich wie bei Eternitplatten -, allerdings sollten Sie sich darauf nicht verlassen. Bei einem Toaster sind – anders als bei Eternitplatten – eventuelle Schäden gar nicht sichtbar. Falls Sie einen Toaster mit einem Herstellungsdatum vor 1993 besitzen, sollten Sie diesen besser entsorgen.
Wohin mit asbesthaltigen Toastern?
Asbesthaltige Toaster dürfen auf keinen Fall verkauft oder verschenkt werden. Ein Handel mit asbesthaltigen Produkten steht nach § 326 StGB unter Strafe, ebenso wie eine nicht rechtmäßige Entsorgung. Also, wohin damit? Auf keinen Fall in die Mülltonne! Das Abgeben auf einer örtlichen Deponie ist die sicherste Variante. Wenn Sie sicher sind, dass ihr Toaster Asbest enthält, können Sie auch einen Fachbetrieb mit der Entsorgung beauftragen oder eine spezielle Plastiktüte für die Entsorgung kaufen und den Toaster darin verpackt zur Deponie bringen.