So entstehen Kalkablagerungen in Ihrer Toilette
Von einem stark kalkhaltigen Wasser wird gesprochen, wenn es viel Kalziumkarbonat und Magnesiumkarbonat enthält. Wenn Wasser verdunstet, wird der gebundene Kohlenstoffdioxid freigesetzt, die Kalkablagerung beschleunigt. Damit aber nicht genug. Treffen nun Urin und sehr kalkhaltiges, also hartes Wasser aufeinander, kommt es zu einer weiteren chemischen Reaktion. In der Folge entsteht Urinstein.
Hartes Wasser fördert auch Urinstein
Das bedeutet, dass Sie bei sehr hartem Wasser nicht nur ein erhöhtes Risiko von Kalkablagerungen haben, auch Urinstein wird sich deutlich sichtbar bilden. Allerdings nicht nur sichtbar. Das Urinstein- und Kalkgemisch setzt sich ebenso in den Abflussrohren ab. Hier verengt es schnell den Leitungsquerschnitt. Wird selbst immer soviel Toilettenpapier wie gewöhnlich verwendet, ist der Querschnitt aber eines Tages so gering, dass die Toilette dennoch verstopfen kann. Was zu tun ist, wenn die Toilette verstopft, erfahren Sie hier.
Wirksame Mittel bei einer Toilettenverkalkung
Wenn Sie in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung auch Natursteinelemente aus Kalkstein verwenden, wissen Sie sicherlich, dass Sie diese nicht mit säurehaltigen Reinigern behandeln sollten. Bei Kalk- und Urinsteinablagerungen sind Säuren dagegen bestens geeignet, diese einfach und vollständig zu entfernen. Grundsätzlich gilt, je stärker die Säure, desto effizienter die Wirkungsweise. Dabei gibt es verschiedene Säuren, auf die Sie zurückgreifen können:
- Essigessenz und Essigsäure
- Zitronensäure
- Salzsäure
- Ameisensäure
Essigessenz und Essigsäure
Bei relativ geringen Verkalkungen vom WC eignet sich Essigsäure oder Essigessenz mit am besten. Vorzugsweise sollte die Essigsäure einen Säuregehalt von 25 Prozent aufweisen (zum Vergleich reiner Essig: 5 Prozent Essigsäure). Das Mischungsverhältnis sollte 1: 2 sein, also ein Teil Essigsäure auf zwei Teile Wasser. Die kalklösende Mischung sollte mindestens einige Stunden Zeit zum Einwirken haben, besser noch über Nacht.
Zitronensäure
Zitronensäure zum Entkalken Ihres WCs ist dann empfehlenswert, wenn es sich um eine mittlere bis massive Verkalkung handelt. Jedoch ist die Anwendung etwas kritisch, wenn das Mischungsverhältnis nicht stimmt. Besonders in heißem Wasser (das oft zum Entkalken empfohlen wird) flockt das enthalten Kalziumcitrat aus. Der Anteil an Zitronensäure zum Entkalken Ihrer Toilette sollte mindestens 1:10 betragen. Da es oft in Pulverform erhältlich ist: 40 g auf einen halben Liter Wasser.
Salzsäure
Salzsäure ist bei massiven Verkalkungen und Urinsteinablagerungen perfekt. Die Salzsäure sollte einen Säureanteil von 25 bis 30 Prozent haben. Das Mischungsverhältnis mit Wasser liegt dann bei 1:10.
Ameisensäure
Diese Säure, die heute zumeist nur umgangssprachlich Ameisensäure genannt und stattdessen als Methan- oder Formylsäure synthetisch hergestellt wird, ist in 85-prozentiger Verdünnung erhältlich. In diesem Mischungsverhältnis sollte die Säure nochmals auf 5 bis 10 Prozent verdünnt werden. Ameisensäure ist oftmals auch Bestandteil von industriell hergestellten Kalkreinigern.
Allgemeine Verwendung von Säuren im WC
Sie können diese Säuren in sämtlichen Bereichen Ihres WCs verwenden:
- Spülkasten
- Toilettenkeramik
- Abflussrohr
- Armaturen wie Eckventil und Mechanik des Spülkastens
Jedoch müssen Sie mit der Säurekonzentration vorsichtig umgehen. Viele Leichtmetalle werden von Säuren in zu hoher Konzentration angegriffen. Dasselbe gilt auch für Kunststoffe. Besteht also Ihr Toilettenspülkasten aus Kunststoff, sollten Sie das beim Entkalken immer berücksichtigen. Das gilt selbstverständlich auch für Kaufprodukte (Kalkreiniger).
Vorsicht Säure!
Bedenken Sie ebenfalls die Gesundheitsgefahren, die von jeder Säure ausgehen. Schützen Sie gegebenenfalls Ihre Augen, verwenden Sie säurefeste Handschuhe und achten Sie darauf, dass keine Säure auf Ihre Kleidung gelangt.