Die meisten Pfosten werden nicht einbetoniert
Die meisten Pfosten werden nicht direkt mit dem Untergrund verbunden. Das gilt unter anderem für die folgenden Projekte:
- Zaunpfosten
- Holz- und Stahlpfosten für Carport
- Holz- und Stahlpfosten für Terrassenüberdachung
Hier werden herkömmlich Pfostenträger einbetoniert. Dann erst werden die Pfosten in den Pfostenträgern befestigt. Es liegt vor allem daran, dass Holz bei Bodenkontakt wegen der Nässe sehr schnell fault und Stahl rostet bzw. oxidiert. Zudem ließe sich eine solche Konstruktion auch leicht wieder abbauen oder Pfosten können sehr schnell erneuert werden, falls nötig.
Der einbetonierte Torpfosten
Nur in wenigen Ausnahmefällen werden Pfosten heute überhaupt noch einbetoniert; in der Regel dann, wenn es Torpfosten sind. Zum Einsatz kommen sollten entweder hochwertig verzinkte Stahlpfosten oder ansonsten Aluminiumpfosten. Darüber hinaus gibt es bei Torpfosten noch mehr zu berücksichtigen (was letztlich auch der Grund dafür ist, dass diese direkt einbetoniert werden).
Wie breit wird das dazugehörige Tor sein? Ist derzeit ein Tor mit zwei Flügeln vorhanden und kann dies gegebenenfalls gegen ein einflügeliges Tor ersetzt werden in Zukunft? Das sind Bedingungen, die gegebenenfalls zu berücksichtigen sind. Beim Torpfosten kommt hinzu, dass das Tor selbst oft geöffnet und geschlossen wird. Es ist also sehr viel „Bewegung im Bauteil“.
Zusätzliche Verankerung für Torpfosten
Daher ist zu überlegen, einen Stahltorpfosten zusätzlich zu verankern. Baustahl mit einem Querschnitt von 10 mm ist ausreichend. Bohren Sie den Stahlpfosten im Bereich, der später einbetoniert wird, einmal quer durch. Dann wird der Baustahlstift durchgesteckt.
Die Tiefe des Pfostens und frostsichere Gründung
Abhängig von der späteren Last sollte dieser auf jeder Seite mindestens fünf bis zehn Zentimeter aus dem Pfosten ragen. Bei größeren Lasten weiter. Außerdem können dann auch zwei Baustahlstifte übereinander über Kreuz eingeschoben und im Anschluss mit einbetoniert werden. Der Pfosten sollte wenigstens 40 bis 50 cm einbetoniert werden.
Dabei ist jedoch die Frostsicherheit wieder zu bedenken. Betrachten Sie den Beton des einbetonierten Pfostens wie ein Fundament (was es letztlich auch ist). Ein Fundament muss mindestens 80 cm tief gründen, um frostsicher zu sein. In manchen Regionen reicht Bodenfrost sogar bis 120 cm.
Natürlich müssen Sie nicht so tief betonieren. Sie müssen lediglich frostsicher gründen. Daher wird eine Schotter- oder Kiesschicht als Entwässerung angelegt. Frostschäden treten nämlich in der Regel dann auf, wenn Wasser unter einem Fundament oder Beton allgemein nicht abfließen oder versickern kann. Gefriert das Wasser dort, hebt es das Fundament. Die Schotterschicht, die gut verdichtet wird, ist aber sehr gut wasserdurchlässig, sodass sich nie Wasser unter dem Beton stauen kann.
Tatsächlich nur einbetonieren oder doch Streifenfundament?
Abhängig von der Last, welche der Torpfosten zu tragen hat, sollten zudem folgende Punkte überlegt werden: ist einfaches Einbetonieren in der Größenordnung eines Punktfundaments überhaupt ausreichend, oder wäre nicht ein Streifenfundament besser.
Auch eine Bewehrung des Betons sollte erfolgen. Sie müssen dabei nicht nur die Traglast, die durch ein Tor verursacht wird, berücksichtigen. Unter Umständen (abhängig vom Standort sowie vom Toraufbau) kann es auch zu signifikanten Windlasten kommen.
Das eigentliche Einbetonieren
Nachdem die Gründung hergestellt und alle Fragen geklärt sind, kann es schon ans Einbetonieren vom Torpfosten gehen. Mit Stangen, Metallprofilen oder Kanthölzern können Sie die Pfosten sicher stützen, damit Sie diese bei Setzen ausrichten können.
Zum Ausrichten sollten Sie anstelle einer herkömmlichen eine spezielle Wasserwaage verwenden. Diese ist im Prinzip zweiteilig und lässt sich wie ein Winkel ausklappen und so über zwei Seiten bei einem Vierkantpfosten bzw. bei einem runden Pfosten von vorne und seitlich mit einem Gummi befestigen. Sie haben dann stets im Blick, ob der Pfosten nach allen Seiten im Wasser ausgerichtet ist, ohne die Wasserwaage dauernd erneut anlegen zu müssen.
Nachdem der Pfosten dann ausgerichtet ist, können Sie auch schon mit dem Betonieren beginnen. Nach dem Betonieren müssen Sie mindestens einen Tag warten, bis dieser fest ist. Ausreichend ausgehärtet ist der Beton allerdings erst nach rund 28 Tagen, wie Sie hier nachlesen können. So lange sollten Sie warten, bevor das Tor befestigt wird. Insbesondere, wenn es ein schweres Tor ist.