Der Weg zum Wanddurchbruch: Planung ist das A und O
Bevor Sie mit einem Wanddurchbruch beginnen, sind detaillierte Planungen und Überlegungen unverzichtbar. Zunächst sollten Sie den Bauplan Ihres Hauses genau studieren, um herauszufinden, welche Wände tragend sind und ob Leitungen durch die geplante Durchbruchstelle verlaufen. Fehlen Baupläne, wenden Sie sich an das zuständige Bauamt oder beauftragen Sie einen Statiker.
Planen Sie einen Durchbruch in einer tragenden Wand, benötigen Sie zusätzliche Genehmigungen. Die Hinzuziehung eines Statikers ist unverzichtbar, da er die notwendigen Maßnahmen zur Abstützung und Stabilisierung berechnen kann, wie etwa den Einbau von Stahlträgern.
Markieren Sie den Platz für den Durchbruch präzise und planen Sie dabei eventuelle Stürze sowie Durchführungen für Türen oder Fenster ein. Für den Schutz der übrigen Räume sollten Sie Staub- und Lärmschutzmaßnahmen einplanen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Planung ist die Entsorgung des anfallenden Bauschutts. Bereiten Sie einen Container vor und organisieren Sie die Entsorgung im Voraus. Zudem sollten Möbel abgedeckt und Staubschutzwände aufgestellt werden, bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen.
Zuerst: Ist die Wand tragend?
Die Identifikation, ob eine Wand tragend ist, ist entscheidend für die Planung und Sicherheit Ihres Projekts. Hier sind einige Anhaltspunkte:
- Mauerstärke: Tragende Wände in Neubauten sind in der Regel mindestens 11,5 Zentimeter dick. Bei älteren Gebäuden kann auch eine dünnere Wand tragend sein.
- Wandposition: Tragende Wände verlaufen oft durch mehrere Geschosse und liegen direkt übereinander. Außenwände sind in der Regel immer tragend.
- Material: Wände aus Trockenbau klingen hohl beim Abklopfen und sind meist nicht tragend, während Massive Bauweise auf eine tragende Funktion hinweist.
- Bauplan: Dick gezeichnete Wände im Bauplan sind oft tragend. Falls keine Pläne vorliegen, können diese beim Bauamt eingesehen werden.
Es ist ratsam, einen Statiker zu konsultieren, um absolute Sicherheit zu erlangen.
Baugenehmigung und Statiker
Für den Durchbruch einer tragenden Wand sind spezielle Genehmigungen und die Expertise eines Statikers erforderlich.
Erforderliche Genehmigungen
In den meisten Fällen ist eine Baugenehmigung notwendig, um sicherzustellen, dass keine strukturellen Schäden am Gebäude entstehen. Bei Unsicherheiten sollten Sie mit dem Bauamt Rücksprache halten, insbesondere bei Außenwänden oder Denkmalschutz.
Rolle des Statikers
Der Statiker ermittelt die nötigen Stabilisierungsmaßnahmen, wie den Einbau eines Stahlträgers, um die Lasten korrekt zu verteilen. Die genauen Kosten für den Statiker variieren je nach Komplexität und Region.
Fachbetrieb beauftragen
Es ist dringend empfohlen, den Wanddurchbruch von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Leitungen und Rohre
Bevor Sie mit dem Durchbruch beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass sich keine Leitungen oder Rohre in der geplanten Stelle befinden.
- Verwendung eines Ortungsgeräts: Nutzen Sie ein Ortungsgerät, um die Wand auf vorhanden Leitungen zu prüfen.
- Professionelle Überprüfung: Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, einen Fachmann wie einen Elektriker oder Installateur hinzuzuziehen.
- Verlegung und Schutz der Leitungen: Müssen Leitungen verlegt werden, sollte dies vor Beginn der Durchbrucharbeiten geschehen.
- Umgehung von Leitungen: Falls eine Umlegung nicht möglich ist, könnte eine Änderung des Durchbruchplans notwendig sein.
- Sicherheitsvorkehrungen: Schalten Sie die betroffenen Stromkreise ab und entleeren Sie Wasserleitungen.
Entsorgung des Bauschutts
Beim Wanddurchbruch entsteht eine beträchtliche Menge an Bauschutt, der fachgerecht entsorgt werden muss.
- Containergröße und Bestellung: Bestellen Sie einen passenden Container im Voraus. Trennen Sie Bauschutt von anderen Abfällen, da diese getrennt entsorgt werden müssen.
- Schuttrutsche bei höheren Stockwerken: Eine Schuttrutsche erleichtert den Abtransport des Schutts.
- Entsorgungskosten: Informieren Sie sich im Voraus über die Kosten der Entsorgung. Einige Unternehmen bieten Pauschalpreise an.
- Sicherheitsmaßnahmen: Tragen Sie geeignete Schutzausrüstung.
Wanddurchbruch Schritt für Schritt: So gehen Sie vor
Nach Abschluss aller Vorbereitungen können Sie mit dem Wanddurchbruch beginnen. Tragen Sie stets Schutzausrüstung.
1. Bereiche sichern und vorbereiten
- Abstützen der Decke: Bei tragenden Wänden müssen Sie die Decke beidseitig des Durchbruchs mit Baustützen abstützen.
- Staubschutz: Stellen Sie Staubschutzwände oder -türen auf und decken Sie Möbel sowie Böden ab.
2. Markierungen anbringen
Zeichnen Sie die gewünschte Durchbruchsfläche auf beiden Seiten der Wand an.
3. Den Durchbruch beginnen
- Leichtbauwände: Verwenden Sie ein Schneidewerkzeug wie einen Winkelschleifer.
- Massives Mauerwerk: Entfernen Sie zunächst den Putz, bohren Löcher entlang der Markierungen und lösen dann die Steine zwischen den Bohrlöchern.
4. Einsetzen des Sturzes (bei tragenden Wänden)
Setzen Sie den Sturz ein, richten Sie ihn mit einer Wasserwaage aus und fixieren Sie ihn mit Mörtel. Lassen Sie die Stützen stehen, bis der Mörtel vollständig abgebunden ist.
5. Bauschutt entsorgen
Sorgen Sie für die sachgerechte Entsorgung des Bauschutts.
Der letzte Schliff: Fertigstellung des Wanddurchbruchs
Nach dem Wanddurchbruch geht es an die Nacharbeiten:
- Oberflächenvorbereitung und Verputzen: Glätten Sie die offenen Kanten des Durchbruchs mit Mörtel und Schleifen Sie diese nach dem Trocknen.
- Verkleidung und Gestaltung: Gestalten Sie die Wand nach Wunsch. Optionen sind z.B. Streichen oder Fliesen.
- Einbau von Türen oder Fenstern: Lassen Sie diese fachgerecht einbauen.
- Nachbearbeitung und Reinigen: Nehmen Sie eine finale Reinigung der Baustelle vor und überprüfen Sie die gesamte Durchbruchstelle auf Beschädigungen.
Dieser strukturierte Ansatz gewährleistet, dass Ihr Wanddurchbruch sicher und kontrolliert erfolgt.