Porosität ist kein Mangel
Das auffälligste Charakteristikum des Travertins sind seine Löcher. Abhängig vom persönlichen Geschmack gibt es Verbraucher, für die das Verschließen der Löcher keinesfalls infrage kommt. Bautechnisch spricht nichts gegen unversiegelte Oberflächen. Bei sachgemäßer Neigung der Travertinflächen im Außenbereich entstehen keine Frostschäden.
Entscheidendes Argument für das Verfüllen der Löcher ist die Reinigungsfähigkeit und die Verschmutzungsanfälligkeit. Während im Außenbereich Schmutz leicht ausgewaschen werden kann, sind Ablagerungen im Travertin im Innenbereich nur aufwendig zu beseitigen. Ein Versiegeln der Oberflächen durch das Spachteln der Flächen ist gängige Praxis.
Nur verfugen oder auch versiegeln
Das Verfugen und Spachteln von Travertin wird in einem Arbeitsgang kombiniert. Die Spachtelmasse wird auf der Oberfläche verstrichen. Dafür sollte die Spachtelmasse etwas leichtflüssiger als für das reine Verfugen angemischt werden. Als Faustregel kann etwa ein zehn Prozent höherer Wasser- beziehungsweise Flüssigbasisstoffanteil kalkuliert werden.
Viele Hersteller und Händler bieten vorgespachtelten Travertin an. Bei diesen Produkten beschränkt sich die Spachtelarbeit wie bei keramischen Fliesen und Platten auf das Verfugen. Wenn poröse Flächen verschlossen beziehungsweise verfüllt werden sollen, folgt dem Spachtelauftrag nach einem ersten Antrocknen das Abwaschen der flächig verteilten Spachtelmasse. Mit kreisenden Bewegungen wird dabei mit einem Spezialwerkzeug zum Spachteln, dem nassen Schwammbrett, die Spachtelmasse erneut angefeuchtet und gleichmäßig verteilt.
Farbgebung
Ein wichtiger Aspekt beim Spachteln von Travertin ist die Farbgebung. Als Spachtelmasse wird immer dasselbe Produkt in den Fugen und auf der Oberfläche in einem Arbeitsgang verarbeitet. In den meisten Fällen wird eine Spachtelfarbe gewählt, die sich an den helleren Stellen des Travertins orientiert. Wenn kontrastierende dunkle Fugenverläufe gewünscht werden, verdunkeln sich auch die Oberflächen des Travertins.