Grundsätzliches zum Thema »Trennwand«
Ein einzelnes großes Zimmer erscheint nicht immer besonders praktisch, in manchen Fällen besteht die Notwendigkeit, es in zwei Teile zu trennen. So entsteht vielleicht ein kleiner Büroraum am Rand des Wohnzimmers, ein zweites Kinderzimmer oder einfach nur eine gemütliche Leseecke mit einem angenehmen Blickschutz.
Die fest installierte oder mobile Trennwand gehört in dieser Hinsicht zu den beliebtesten Lösungen: Schließlich besteht nicht immer die Möglichkeit, bei veränderten Bedürfnissen gleich eine andere Wohnung zu beziehen!
Bevor Sie sich allerdings für eine echte bauliche Veränderung entscheiden, gilt es, die statischen Voraussetzungen zu prüfen und sich gegebenenfalls eine Einverständniserklärung des Vermieters zu holen. Falls es in einem dieser zwei Bereiche zu Problemen kommt, können Sie alternativ zu einem mobilen Paravent greifen.
Trennwand selber machen: Das sind die nötigen Vorarbeiten
Sie sind zu dem Entschluss gekommen, sich eine feste Trennwand einzubauen? Dann wird es nun Zeit, sich an die ersten Vorarbeiten zu machen, um das Projekt auch praktisch voranzutreiben. So sollten Sie dabei vorgehen:
- Messen Sie den abzutrennenden Bereich genau aus.
- Nehmen Sie Stift und Klebeband zur Hand.
- Bestimmen Sie mit Richtschnur und Wasserwaage den Wandverlauf.
- Markieren Sie die exakte Position Ihrer zukünftigen Trennwand an Boden, Wand und Decke.
Schauen Sie sich die Markierungen noch einmal genau an, begehen Sie die beiden noch nicht getrennten Räume und überlegen Sie sich, ob Sie die richtigen Grundflächenmaße gewählt haben. Noch ist Ihre Entscheidung ganz leicht wieder umkehrbar!
Die Planung der Wandkonstruktion
Bevor Sie nun die Trennwand einbauen, gilt es, noch eine weitere Überlegung anzustellen: Wie genau soll ihr Werk aussehen, welche Funktionen soll es haben? Lassen Sie sich die folgenden Möglichkeiten durch den Kopf gehen:
- Benötigen Sie einen Schallschutz? Dieser lässt sich in die Trennwand integrieren.
- Möchten Sie Steckdosen oder Lichtschalter in die Wand einbauen?
- Ist eine Tür geplant – oder lassen Sie einfach einen offenen Durchgang?
Diese Fragen sollten vor dem ersten Handschlag beantwortet sein, denn wenn die fertige Trennwand erst einmal steht, lässt sich dies alles nicht mehr ohne größeren Aufwand einbauen. Denken Sie daran, dass Türen gewisse Normbreiten haben – und dass Sondergrößen um einiges teurer sind.
Das Ständerwerk für die Trennwand bauen: So geht’s!
Nun geht es an die ersten praktischen Arbeiten, ein stabiles Ständerwerk für Ihre Trennwand muss her! Denken Sie daran, dass dafür der Bodenbelag entfernt werden sollte, damit Ihre Wand direkt auf dem Estrich zum Stehen kommt. Und nun können Sie beginnen!
Bauen Sie Ihre das Ständerwerk für Ihre Trennwand wahlweise aus Holz oder Metall. Holz lässt sich insgesamt leichter und flexibler verarbeiten, vor allem, wenn es durch Laienhände geschieht. Außerdem isoliert es besser den Schall und wirkt von Natur aus wärmedämmend.
Nutzen Sie vorgefertigte Rahmenprofile aus Metall, um die äußere Befestigung zu bauen – oder verwenden Sie dafür stabile Kanthölzer, die die Wand problemlos tragen können. Arbeiten Sie sich folgendermaßen vorwärts:
- Schneiden Sie die Rahmenprofile oder Kanthölzer der Länge nach passend zu.
- Befestigen Sie die Rahmenelemente mit Drehstiftdübeln an Boden, Wand und Decke.
- Verwenden Sie Metallteile, dann sollten Sie diese mit Schaumstoffklebeband schallisolieren.
- Halten Sie zwischen den einzelnen Dübeln einen Abstand von etwa 50 cm ein.
- In die Metallprofile montieren Sie die passenden Anschlussschienen.
- Nun errichten Sie die Senkrechten im Abstand von exakt 62,5 cm von Mitte zu Mitte.
- Zwischendurch messen Sie immer wieder mit der Wasserwaage, ob alles geradesteht.
Nun steht Ihr fertiges Ständewerk vor Ihnen, und Sie müssen nur noch die eigentliche Trennwand einziehen und natürlich für die oben genannten Extras wie Schallisolierung und Elektrizität vorsorgen. Was Letzteres betrifft, wenden Sie sich bitte an einen ausgebildeten Elektriker.
Dämmmaterial in die Trennwand einbringen
In die Mitte der Trennwand ziehen die meisten Handwerker eine Schicht Dämmplatten ein, um die neue bauliche Trennung gegen Schall zu isolieren. Am Ständerwerk aus Holz lassen sich diese ganz einfach antackern, doch das ist nicht einmal unbedingt nötig:
Es genügt, das Dämmmaterial zwischen den Rahmenelementen ordentlich festzuklemmen, so wie es auch bei der Zwischensparrendämmung in der Regel geschieht. Das hält und macht kaum Arbeit, entfaltet aber einen dauerhaften Isolierungseffekt.
Klären Sie spätestens jetzt mit Ihrem Elektriker den Verlauf der Stromversorgung und lassen Sie ihn die Kabel verlegen. So gehen Sie sicher, dass Sie am Ende die gewünschten Steckdosen und Schalter an passender Stelle anschließen können.
Die Trennwand einziehen: Nun geht es ans »Eingemachte«!
Die meisten Handwerker verwenden leichte Massivbauplatten von 62,5 cm Breite dafür, um sich eine praktische Trennwand zu bauen. Für lange Wände und eilige Bastler bieten sich auch die doppelt so breiten Produkte an, mit denen Sie schneller fertigwerden.
Allerdings lassen sich die großen Platten schwieriger handhaben, sie sind schwer und sehr sperrig. Achten Sie zudem darauf, ob Ihnen die ausgewählten Rigipselemente einen speziellen Feuerschutz bieten, denn das erhöht die Sicherheit in Ihren Wohnräumen.
- Setzen Sie die Rigipsplatten erst auf der einen Trennwandseite auf und befestigen Sie diese fachgerecht mit Schrauben und eventuell auch mit Dübeln. Sorgen Sie dafür, dass die einzelnen Platten eng auf Stoß sitzen, und schneiden Sie sie schon vor der Montage der Länge nach zu.
- Markieren Sie auf der Vorderseite der Rigipsplatten diejenigen Stellen, wo die Elektrokabel später durchgezogen werden müssen. Hier müssen Sie oder der Elektriker mit dem Lochsägen-Aufsatz der Bohrmaschine passende Löcher für Steckdosen und Schalter sägen.
- Bringen Sie als Nächstes die Rigipsplatten an der anderen Wandseite auf dieselbe Weise an. Achten Sie darauf, dass die Fugen ein wenig versetzt zueinanderstehen, das erhöht die Schallschutzwirkung und die Stabilität.
- Bildet Ihre Wand eine Ecke, so lassen Sie an der Kante ein paar Millimeter frei, die Sie später mit elastischem Fugenmaterial auffüllen. Damit stellen Sie sicher, dass sich keine Risse bilden.
Nun ist es so weit: Ihre selbst erbaute Trennwand steht! Allerdings sieht sie noch nicht besonders gut aus, die grau-grünlichen Rigipsoberflächen mit den vielen Fugen und Schraubenlöchern eignen sich nun einmal nicht als dekorative Sichtfläche. Darum führt kein Weg um eine Verschönerung herum!
Die Oberfläche der Trennwand fachgerecht behandeln
Zuerst einmal reinigen sie die Oberfläche Ihrer Trennwand gründlich vom Gipsstaub; Geben Sie dabei besonders Acht auf die Fugen und Schraubenlöcher. Im selben Zug prüfen Sie noch einmal, ob sämtliche Schrauben ordentlich versenkt sind. Wenn nicht, lohnt es sich, sie noch ein Stück weiter einzudrehen.
Fasen Sie die geschnittenen Platten an den Rändern mit dem Cuttermesser ein wenig an, damit eine ausreichend große Fuge entsteht. Behandeln Sie nun die gesamte Fläche mit Tiefengrund, um die starke Saugfähigkeit herabzusetzen und eine Haftbrücke für nachfolgende Beschichtungen zu bilden. Jetzt geht es los:
- Spezialspachtelmasse für Rigipsplatten mit Wasser anrühren.
- Spachteln Sie die Anschlussfugen nun mit der Glättkelle aus.
- Fangen Sie bei den senkrechten Fugen unten an.
- Legen Sie dabei eventuell Fugenbänder ein, je nach Spachtelmasse.
- Ziehen Sie Ihre Spachtelungen ordentlich glatt.
- Spachteln Sie auch die Schraubenlöcher zu.
- Nun lassen Sie alles trocknen.
- Schleifen Sie die trockenen Spachtelstellen glatt und entfernen Sie den Staub.
- Wenn nötig, spachteln Sie eventuell vorhandene Fehlstellen noch einmal nach.
- Noch einmal alles trocknen lassen, dann wieder schleifen und entstauben.
- Mit einem »Finish«-Feinspachtel wird das Ergebnis besonders sauber.
- Den Übergang zur festen Wand und zur Decke verfugen Sie mit Acryl.
Nach dem Bau der Trennwand: So wird sie richtig schön!
Zum Schluss kommen die Schönheitsarbeiten an der Reihe: Eine richtig glatte Rigipswand lässt sich ganz einfach in Ihrer Lieblingsfarbe streichen. Wer möglichst viel Leben in den Raum bringen möchte, verwendet dabei übereinanderliegende Lasuren.
Vielleicht entscheiden Sie sich auch, die Rigipsfläche zu tapezieren. Das funktioniert wie auf jeder anderen Wand auch, dickere Tapeten überdecken sogar die vielleicht noch vorhandenen Spachtelspuren.
Mit Laminatpaneelen oder Fliesen verkleiden Sie Ihre Trennwand derart geschickt, dass niemand sie mehr als einfache Trockenbaufläche entlarven wird. Das Ergebnis wirkt angenehm edel und absolut perfekt! Auch ein spezieller Dekorputz hält auf dieser Art von Wand.