Wie lässt sich eine Treppe abschleifen?
1. Holztreppe selber abschleifen: Sanierung mit Schwingschleifer und Holzöl
2. Holztreppe abschleifen lassen: Professionelles Abschleifen für renovierungsbedürftige Treppen
Welche Möglichkeiten gibt es?
1. Eine Holztreppe selber abschleifen
Sind die Stufen der alten Holztreppe ausgetreten oder blättert der Lack an einigen Stellen ab, sollten Sie über eine Sanierung nachdenken. Weit oben auf der Liste steht dabei das Abschleifen (und neue Beizen, Ölen oder Lackieren) der Treppe. Oftmals lassen sich diese Arbeiten für wenig Geld selber durchführen. Bedenken Sie aber, dass eine große Menge Schleifstaub anfällt. Auch ist dieses Projekt recht aufwändig – planen Sie am besten mehrere Tage ein.
Prinzipiell lässt sich die Treppe mit den meisten Schleifgeräten bearbeiten, wobei einige deutlich bessere Ergebnisse erzeugen. Entscheiden Sie sich am besten für einen Schwingschleifer und besorgen Sie ebenfalls Holzkitt, mit dem kleinere Beschädigungen ausgebessert werden können.
2. Eine Holztreppe abschleifen lassen
Alternativ können Sie sich dafür entscheiden, das Abschleifen der Holztreppe in professionelle Hände zu geben. Dafür kommen verschiedene Handwerker und Unternehmen infrage, zu denen vor allem Schreiner und Bodenleger gehören können. Im Gegensatz zum DIY-Projekt müssen Sie allerdings mit deutlich höheren Kosten rechnen. Diese richten sich primär nach der Treppenlänge, Anzahl der Stufen und Art des Handlaufs. Rechnen Sie für eine durchschnittlich lange und gerade Treppe mit Preisen zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
Zu den Vorteilen eines professionellen Schleifens zählt, dass sich Ihr persönlicher Arbeitsaufwand extrem gering hält – Sie müssen sich nicht mit dem Staub und dem Schleifgerät herumplagen. Auch können diese Fachunternehmen eine ganze Renovierung der Treppe vornehmen, wozu etwa der Austausch von ausgetretenen Stufen gehört.
Produktempfehlungen
Schwingschleifer
Zum Abschleifen der Treppenstufen bietet sich der Einsatz eines Schwingschleifers an. Diese Geräte können direkt im Set mit passendem Schleifmittel gekauft werden, sodass Sie direkt mit dem Projekt beginnen können. Achten Sie beim Kauf auf eine Leistung von mindestens 150 W und einen Schwingkreisdurchmesser von 1,5 mm oder mehr. Praktisch ist außerdem ein Anschluss für eine Absaugung.
Holzkitt
Holzkitt wird für das Ausbessern kleinerer Risse und Löcher in der Treppe verwendet und kann gebrauchsfertig als Füllmasse gekauft werden. Der Holzkitt sollte sich für eine Anwendung im Innenbereich eignen und im Idealfall geruchsneutral und individuell abtönbar sein – so können Sie die Farbe des Holzes kopieren. Prüfen Sie die Trocknungszeit, die üblicherweise vom Hersteller angegeben wird.
Treppenlack
Wer sich für ein Lackieren der Holztreppe entscheidet, sollte dabei auf einen passenden Treppenlack setzen. Entsprechende Anstriche werden in diversen Garben angeboten und sind sowohl trittsicher als auch strapazierfähig. Entscheiden Sie sich am besten für ein ungiftiges Produkt, das gleichzeitig Grundierung und Endlack ist. Achten Sie außerdem auf die Trocknungszeiten und Angaben dazu, wann die Treppe wieder begangen werden darf.
Holzöl
Auch im Hinblick auf Holzöl haben Sie die Qual der Wahl. Neben transparenten und farbvertiefenden Varianten können Sie alternativ auf gefärbte Öle setzen, die der Treppe eine neue Optik verpassen. Oftmals sind Holzöle außerdem für spezielle Holzarten geeignet, sodass deren Eigenschaften unterstrichen werden. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien zählen die Verpackungsgröße, die Eignung für den Innenbereich und der zugrundeliegende Rohrstoff (etwa Nussöl oder Leinöl).
Holzbeize
Holzbeize wird oftmals auf Wasserbasis hergestellt und kann das Holz nach Wunsch einfärben. Die meisten Produkte können auf allen gängigen Holzarten eingesetzt werden und bluten im getrockneten Zustand nicht nach, sodass sich Beize deutlich einfacher als Lack auftragen lässt. Gleichzeitig ist Holzbeize schnelltrocknend und einfach zu verarbeiten. Wählen Sie die gewünschte Färbung aus und achten Sie auf die Ergiebigkeit.
Anleitung: eine Holztreppe in 4 Schritten abschleifen
Wie wird eine Holztreppe abgeschliffen?
1. Entfernen Sie den alten Belag und legen Sie Schutzkleidung an, bevor Sie mit dem Grobschliff beginnen
2. Reparieren Sie etwaige Beschädigungen im Holz mit Holzkitt
3. Führen Sie den Feinschliff mit einer Körnung zwischen 100 und 120 durch
4. Grundieren Sie das Holz und schleifen Sie es erneut ab, bevor Sie die Oberfläche mit Holzöl versiegeln
- Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen (24 bis 240)
- Holzkitt oder Holzreparaturspachtel
- Holzöl
- Lack
- Beizmittel
- Grundierung
- Schrauben
- Schleifmaschine (Schwingschleifer oder Eck- bzw. Deltaschleifer)
- Spachtel
- Schutzkleidung (Atemschutzmaske
- Schutzbrille und Arbeitshandschuhe)
- Pinsel
- Malerrolle
- Holzkeile
- weiches Tuch
- Staubsauger
1. Vorbereitung und Grobschliff
Ggf. alten Belag entfernen: Falls auf der Treppe ein Belag verlegt war (man denke etwa an Linoleum oder Teppich), muss dieser in einem ersten Arbeitsschritt entfernt werden. Die Klebereste und etwaige alte Spachtelmasse lassen sich im Regelfall mit einem Spachtel gut abkratzen. Das muss nicht perfekt sein – kleinere Rückstände können später mit abgeschliffen werden.
Schutzausrüstung anlegen. Bevor Sie zum Schleifgerät (beispielsweise einem Schwingschleifer oder einem Deltaschleifer) greifen, sollten Sie einem Atemschutz und eine Schutzbrille anlegen. Beim Abschleifen von Holz entsteht viel feiner Schleifstaub, der nicht eingeatmet werden sollte. Einige Schleifmaschinen verfügen über einen integrierten Anschluss für einen Staubsauger, welcher unbedingt verwendet werden sollte. Tragen Sie außerdem Arbeitshandschuhe.
Grobschliff. Starten Sie den Grobschliff der Treppenstufen mit einem Schleifmittel in 24er Körnung. Beginnen Sie am besten bei den Setzstufen und arbeiten Sie sich über die gesamte Holzfläche vor. Saugen Sie die Treppe im Anschluss gut ab und wiederholen Sie den Schleifvorgang mit einer Körnung von 40 und dann nochmal mit einer Körnung von 80. Für Flächen eignet sich ein Schwingschleifer ideal, Ecken und Kanten werden mit einem Deltaschleifer besser erreicht.
2. Beschädigungen reparieren
Sollten Ihnen bei der Treppenrenovierungen Beschädigungen im Material auffallen, lassen sich diese im nächsten Schritt ausbessern. Verwenden Sie dafür entweder Holzkitt oder ein Holzreparaturset und füllen Sie Risse und Löcher ganz einfach auf. Je nach geplanter Nachbearbeitung sollte das Füllmaterial der Farbe des Holzes entsprechen.
3. Feinschliff
Führen Sie nun einen Feinschliff mit einer Körnung von 100 bis 120 durch. Gehen Sie dabei besonders vorsichtig vor – Rillen und Riefen sollten keine entstehen, da ein Ausbessern nicht mehr so einfach wäre. Entfernen Sie den Staub nach dem Schleifen erneut gründlich und saugen Sie die Treppe ab.
4. Nachbearbeitung
Grundieren. Je nach geplanter Weiterbehandlung können die nachfolgenden Arbeitsschritte voneinander abweichen. Möchten Sie beispielsweise eine Farbveränderung des Holzes erreichen, sollten Sie auf Holzöl oder auf Holzbeize zurückgreifen. Nach dem Beizen wird die erste Ölschicht mit einem Pinsel aufgetragen. Gehen Sie dabei sparsam vor und entfernen Sie überschüssiges Öl mit einem Tuch. Vor einem Lackieren mit Treppenlack muss eine passende Grundierung gestrichen werden.
Anschleifen. Nach dem Aufarbeiten mit Öl oder Beize bzw. mit einer Grundierung muss die Treppe erneut abgeschliffen werden. Das Schleifmittel hängt vom Material ab – bei Holzöl sollte die Körnung etwa 180 betragen, bei einer Grundierung für Lacke reicht eine feinere Körnung von ca. 240 aus. Entfernen Sie den Schleifstaub wieder und wischen Sie die Treppenstufen mit einem weichen Lappen nach.
Versiegeln. Tragen Sie mehrere Schichten des Holzöls auf und lassen Sie die Schichten zwischendurch immer gänzlich trocknen und einziehen. Überschüssiges Öl kann mit einem Lappen abgenommen werden. Lack sollte ebenfalls in mindestens zwei Schichten aufgetragen werden, um die Holzoberfläche optimal zu versiegeln. Tragen Sie danach für mindestens eine Woche keine Schuhe auf der Treppe.
Mögliche Probleme & Lösungen
Vor allem beim Grobschliff kann es schnell passieren, dass Rillen und Riefen auf der Holzoberfläche entstehen. Das ist in diesem Arbeitsschritt noch nicht so schlimm, da sie sich mit grobem Schleifpapier zumeist recht einfach ausbessern lassen. Schleifen Sie die betroffenen Stellen am besten noch einmal per Hand ab und gehen Sie danach beim Feinschliff besonders behutsam vor.
FAQ
Kann eine Holztreppe ohne vorheriges Abschleifen gestrichen werden?
Prinzipiell ist es möglich, eine Holztreppe auch ohne vorheriges Abschleifen zu streichen. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Trittstufen noch eben sind und sich keine abgeblätterten Stellen und beschädigten Bereiche im Lack befinden. Dennoch sollten Sie die Holzoberfläche vorher anrauen, damit die neue Farbe Halt finden kann. Die Haltbarkeit fällt aber deutlich geringer aus.
Welches Schleifpapier eignet sich für eine Holztreppe?
Beim Abschleifen der Holztreppe sollten Sie Schleifpapier in mehreren Körnungen parat halten, sodass Sie sich vom Grobschliff bis zum Feinschliff vorarbeiten können. Beginnen Sie mit einer Körnung von etwa 24 bis 80 und beenden Sie den Feinschliff bei einer Körnung von ca. 120 bis 240.
Wie viel kostet es, eine Treppe abschleifen zu lassen?
Die Kosten für den professionellen Schliff einer Treppe hängen von mehreren Faktoren ab, zu denen beispielsweide die Stufenanzahl, die Länge der Treppe, die Form und die Art des Handlaufs gehören. Rechnen Sie bei einer durchschnittlichen langen und geraden Treppe mit Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
Wie schleift man eine Treppe richtig ab?
Entfernen Sie einen etwaigen Altbelag und legen Sie Ihre Schutzkleidung an, bevor Sie den ersten Grobschliff vornehmen. Reparieren Sie dann Beschädigungen im Holz und gehen Sie zum Feinschliff über. Danach muss die Treppe grundiert und erneut angeschliffen werden, sodass zuletzt eine Versiegelung aufgetragen werden kann.