Formen der Wendeltreppe
Wendeltreppen zeichnen sich durch die gebogene Wangenführung aus. Wie weit dieser Bogen reicht, ist flexibel. Die einfachste Form ist eine viertelgewendelte Treppe. Hier beschreibt die Treppenform lediglich einen Viertelkreis. Weitergehend gibt es dann die halbgewendelte Treppe, deren Form einen Halbkreis beschreibt.
In der Übersicht kann man damit folgende grundlegende Formen unterscheiden:
- die viertelgewendelte Treppe beschreibt einen Viertelkreis
- die halbgewendelte Treppe einen Halbkreis
- darüber spricht man von nicht mehr von „einläufigen“ sondern von „mehrläufigen“ Treppen.
Mehrläufige Wendeltreppen können sich wie eine Spirale nach oben winden. Eine besondere Form davon ist die Spindeltreppe. Sie ist durch ihren engen Durchmesser besonders raumsparend.
Eine Spindeltreppe kann vielfach auch als fertiger Bausatz gekauft werden. Die Planung und das Verziehen der Treppe entfällt in diesem Fall.
Das Treppenauge
Dort wo bei der Spindeltreppe die zentrale Spindel liegt, findet sich bei der Wendeltreppe das sogenannte „zentrale Treppenauge“. Es liegt immer in der Mitte, die Treppenstufen winden sich um das Treppenauge.
Das Treppenauge ist der Ausgangs- und Bezugspunkt bei allen Planungen und Zeichnungen.
Normen für die Treppenberechnung
Bei der Planung und beim Verziehen der Treppe müssen alle geltenden baurechtlichen Normen erfüllt sein. In Deutschland ist das die DIN 18065, in Österreich gilt dafür die ÖNORM B 5371. Beide haben aber zu weiten Teilen ähnliche Vorschriften zum Inhalt, es gibt aber Unterschiede.
Besonders wichtig ist die sogenannte Schrittmaßregel. Sie muss unbedingt eingehalten werden, um ein sicheres und unfallfreies Begehen der Wendeltreppe zu ermöglichen.
Andere wichtige Vorgaben
Darüber hinaus muss der Planer auch die in der DIN 18065 festgelegte Mindestauftrittsbreite einhalten. Bei öffentlichen Gebäuden beträgt diese Mindestauftrittsbreite 10 cm, in privaten Gebäuden genügen 5 cm. Darüber hinaus muss durch die Planung sichergestellt werden, dass die Auftrittsbreite in gleichmäßigen Abständen von Stufe zu Stufe zunimmt.
Ein weiterer Planungspunkt betrifft die Ecke des Treppenraums. Hier muss in jedem Fall die Stufenmitte und niemals die Stufenkante zum Liegen kommen. Das erfordert entsprechende Planung beim Verziehen.
Methoden zum Verziehen
Man kann die Planung der Treppe sowohl zeichnerisch als auch rechnerisch ausführen. Beim zeichnerischen Verziehen gibt es einige bewährte Methoden, allerdings sind in der Regel mehrere Versuche erforderlich, bis die Wendeltreppe perfekt geplant ist. Da das hohe Fachkenntnis erfordert, sollte man das immer dem Fachmann überlassen.
Rechnerische Methoden können ebenfalls zum Einsatz kommen. Auch hier gibt es festgelegte Rechenwege, die allerdings teilweise kompliziert sind.