Vollflächige Auflage
Der Werkstoff Laminat ist ein Verbundwerkstoff, der aus einem Trägermaterial besteht, das mit einer Sichtschicht bedeckt ist. Anders als Parkett ist es nicht oder in nur sehr bedingtem Umfang abschleifbar. Unterschiedliche Tiefen der Sichtbeschichtungen, im Normalfall Holzimitat, können bei hochpreisigen Qualitätsprodukten ein ein- bis zweimaliges Abschleifen erlauben.
Laminat ist ein Verlege- und Verkleidungsbauteil, dass eine vollflächige Auflagefläche benötigt. Daher sind massive Beton- oder Steintreppen der gängigste Unterbau für Treppenstufen aus Laminat. Geschlossene Holztreppen können ebenfalls mit Laminat verkleidet werden, was meist mit der Technik des Aufdoppelns ausgeführt wird.
Abrieb- und Beanspruchungsklassen
Wenn Treppenstufen mit Laminat verkleidet werden, können die vertikalen Setzstufen einen geringeren Abriebwert aufweisen als die Trittstufen. Für den Treppenbelag aus Laminat auf den Trittflächen gelten die gleichen Normierungen wie für Bodenbeläge.
Die Europäische Norm EN 685 klassifiziert sechs Abrieb- (AC) und Beanspruchungsklassen, wovon drei dem privaten und drei dem gewerblichen Sektor zugeordnet sind. Die drei für den Privatbereich zutreffenden sind:
- Abriebklasse AC1, Beanspruchungsklasse 21 für seltene bis mäßige Belastung
- AC2, 22 für mittlere Belastung
- AC3, 23 für starke bis intensive Belastung
Als horizontales Material für Treppenstufen ist mindestens AC2 zu empfehlen. Wenn eine Haupttreppe Wohngeschosse verbindet, sollte AC3 gewählt werden. Beim Verkleiden der Treppenstufen können preisgünstigere Laminate mit geringerer Abriebklasse mit qualitativ hochwertigeren Produkten kombiniert werden.
Trittschall
Laminat erzeugt beim Auftreten einen hohen Trittschall, der besonders bei lose verlegten Varianten entsteht. Daher sollte die Treppe gedämmt werden, was mit speziellen Dämmplatten aus Gummi oder Kunststoff möglich ist. Die Geräuschentwicklung ist nach dem vollflächigen Verkleben der Treppenstufen mit Laminat deutlich geringer ausgeprägt.