Komponenten und Funktionsweise des Trinkwasser-Hausanschlusses
Ein Trinkwasser-Hausanschluss bindet Ihr häusliches Wassersystem an die öffentliche Wasserversorgung an. Er besteht aus mehreren wesentlichen Komponenten, die zusammenarbeiten, um eine sichere und zuverlässige Wasserversorgung zu gewährleisten.
- Hausanschlussleitung: Diese Leitung transportiert das Trinkwasser von der Versorgungsleitung in der Straße bis zu Ihrem Gebäude. Sie gehört zum Versorgungsnetz des Wasserverbandes und darf nur von dessen Mitarbeitern installiert und gewartet werden.
- Absperrarmatur (Hauptabsperrung): Direkt hinter der Mauerdurchführung ist diese Armatur installiert. Sie ermöglicht es, die Wasserversorgung bei Wartungsarbeiten oder Notfällen komplett zu unterbrechen.
- Wasserzähler: Installiert vom Wasserversorgungsunternehmen, misst der Wasserzähler den Wasserverbrauch im Haushalt. Regelmäßige Eichungen gewährleisten eine präzise Abrechnung.
- Weitere Absperreinrichtung mit Entleerung: Diese Einrichtung nach dem Wasserzähler ermöglicht das Absperren und Entleeren einzelner Abschnitte der Hausinstallation nach Bedarf.
- Rückflussverhinderer: Dieses Bauteil verhindert das Rückfließen von verschmutztem Wasser in das öffentliche Netz und schützt so das Trinkwasser vor Verunreinigungen.
- Filter: Der Filter entfernt Schmutzpartikel aus dem Wasser, was mögliche Korrosionsschäden und Funktionsstörungen an der Installation verhindert.
- Druckminderer: Er reguliert den Wasserdruck in der Hausinstallation. Öffentliche Wasserversorgungsnetze arbeiten oft mit hohen Drücken, die ein Druckminderer auf ein sicheres Niveau senkt.
- Hauswasserstation: Diese Einheit kombiniert Rückflussverhinderer, Filter und Druckminderer. Sie ist platzsparend und erleichtert die Wartung, da alle wichtigen Bauteile an einem Ort zusammengefasst sind.
Die Integration und regelmäßige Wartung dieser Komponenten sorgt für eine sichere und effiziente Wasserversorgung in Ihrem Haushalt.
Planung und Installation des Hausanschlusses
Die Planung und Installation eines Trinkwasser-Hausanschlusses erfordert eine sorgfältige Abstimmung zwischen Bauherren, Fachbetrieben und den zuständigen Wasserversorgungsunternehmen. Eine gründliche Vorbereitung und die Einhaltung aller gesetzlichen Auflagen sind entscheidend für eine reibungslose und effiziente Umsetzung.
Schritte zur Planung
- Standortvoranfrage einreichen: Bereits in der Planungsphase Ihres Bauvorhabens sollten Sie oder Ihr beauftragter Architekt eine Standortvoranfrage beim Wasserversorger stellen. Dies gewährleistet die generelle Möglichkeit einer Trinkwasserversorgung sowie die Klärung von Anforderungen und Trassenführung.
- Antragsstellung: Nach Erhalt der Baugenehmigung reichen Sie einen Antrag auf Herstellung des Trinkwasserhausanschlusses bei Ihrem Wasserversorgungsunternehmen ein. Notwendige Angaben umfassen das Flurstück, einen Lageplan und die Eintragungen der zu versorgenden Gebäude.
- Trassenermittlung und Terminplanung: Der Wasserversorger legt die Trassenführung fest und informiert Sie über Lage und Einbaumöglichkeiten von Zählern und weiteren Komponenten. Planen Sie auch frühzeitig die Montage durch ein zugelassenes Installationsunternehmen ein.
Wichtige Aspekte der Installation
- Frostsicherheit sicherstellen: Alle relevanten Armaturen und der Hausanschluss müssen frostfrei und gut zugänglich installiert werden, insbesondere die Absperreinrichtungen und Wasserzähler.
- Materialwahl und Rohrleitungen: Lassen Sie sich über unterschiedliche Materialien für die Rohrleitungen beraten. Verschiedene Einsatzbereiche im Gebäude und der äußere Hausanschluss erfordern unterschiedliche Materialien.
- Notwendige Druckregulierung: Öffentliche Trinkwassernetze arbeiten oft mit hohem Druck. Planen Sie die Installation eines Druckminderers, wenn der Ruhedruck 5 bar überschreitet, um Schäden zu vermeiden.
- Ergänzende Installationen: Überlegen Sie, ob zusätzliche Installationen wie Wasserzähler für Gartenwasser oder spezielle Wasserleitungen für die Gartenbewässerung sinnvoll sind.
Arbeitsvergabe und Ausführung
- Fachbetriebe: Beauftragen Sie zugelassene Installationsunternehmen, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen und technischen Regeln eingehalten werden.
- Zusammenarbeit mit dem Wasserversorger: Der Hausanschluss von der öffentlichen Leitung bis zu Ihrem Wasserzähler wird in der Regel durch das Wasserversorgungsunternehmen oder ein beauftragtes Fachunternehmen installiert.
Tipps für eine reibungslose Umsetzung
- Rechtzeitige Antragstellung: Stellen Sie Ihre Anträge und holen Sie Genehmigungen rechtzeitig ein, um Verzögerungen zu vermeiden.
- Eigenleistungen und Tiefbau: Falls Sie Eigenleistungen im Tiefbau planen, stimmen Sie diese genau mit dem Wasserversorger ab.
Durch die sorgfältige Umsetzung dieser Schritte und eine enge Abstimmung mit Ihrem Wasserversorger und dem Installationsunternehmen gewährleisten Sie eine sichere und normgerechte Trinkwasserversorgung für Ihr Gebäude.
Wartung und Instandhaltung
Ein gut gewarteter Trinkwasser-Hausanschluss ist entscheidend für einen störungsfreien und hygienisch einwandfreien Betrieb Ihrer Wasserinstallation. Achten Sie auf wichtige Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen:
- Regelmäßige Sichtinspektionen: Überprüfen Sie mindestens einmal im Jahr alle zugänglichen Teile der Leitungsanlage. Achten Sie auf sichtbare Korrosionserscheinungen, Wasserschäden oder untypische Ablagerungen.
- Inspektion durch Fachbetriebe: Beauftragen Sie jährlich einen Fachbetrieb, um die Dichtheit und Funktionstüchtigkeit der Anlage umfassend zu prüfen. Fachbetriebe können Schäden frühzeitig erkennen und beheben.
- Wartungsintervalle einhalten: Wartungsarbeiten an Bauteilen wie Filtern und Druckminderern sollten gemäß den Herstellerangaben regelmäßig durchgeführt werden. Ein rückspülbarer Filter sollte etwa alle zwei bis sechs Monate gereinigt werden.
- Hygiene sicherstellen: Eine regelmäßige Reinigung der Komponenten ist unerlässlich. Entkalken Sie regelmäßig Bauteile, die mit erhitztem Wasser in Berührung kommen, um Kalkablagerungen zu vermeiden.
- Fehler schnell beheben: Bei sichtbaren Mängeln wie Druckabfall oder Lecks sollten Sie die Wasserzufuhr sofort unterbrechen und den Schaden beheben lassen, um größere Schäden oder hygienische Probleme zu vermeiden.
- Einhaltung der Eichfristen: Der Wasserzähler muss alle sechs Jahre geeicht werden, um die Messgenauigkeit sicherzustellen.
Mit der konsequenten Einhaltung dieser Maßnahmen tragen Sie zur Betriebssicherheit bei und sorgen für eine lange Lebensdauer Ihrer Trinkwasserinstallation. Regelmäßige Kontrollen und Pflege verhindern teure Reparaturen und garantieren frisches und sicheres Trinkwasser in Ihrem Haushalt.