Vorteile der Wasseraufbereitung unterwegs
Für Wanderer und Trekker ist die Versorgung mit Trinkwasser oft ein Gewichtsproblem: Schon für wenige Tage werden pro Person mindestens zwei Liter Trinkwasser pro Tag benötigt. Der Wasservorrat für eine Vier-Tages-Tour beträgt – geringes Schwitzen vorausgesetzt – mindestens acht bis zehn Liter. Das bedeutet bereits bei einer Vier-Tages-Tour ein Gewicht von 8 – 10 kg, das pro Person mitgetragen werden muss.
In den meisten Gegenden finden sich aber auch unterwegs viele Wasserquelle, an denen Vorräte aufgefüllt werden können. Im Regelfall braucht man in mitteleuropäischen Gebieten kaum mehr als den Wasservorrat für einen Tag mitzunehmen, oft sogar noch weniger. Die daraus resultierende enorme Gewichtsersparnis erleichtert das Trekken erheblich.
Man muss also nicht Ultralight-Trekker sein, um auf Wasserversorgung unterwegs zu setzen.
Risiken im Wasser
Jedes Wasser, auch aus einer anscheinend klaren und sauberen Quelle kann schwer keimbelastet sein. Schon ein einzelnes im Wasser liegendes, verendetes Tier kann einen Flusslauf für eine weite Strecke flußabwärts zu einer äußerst gefährlichen Bakterienbrühe machen. Auch in abgelegenen Gegenden können zudem Schadstoffe in das Wasser geleitet werden oder möglicherweise Reste von Exkrementen, Pestiziden, oder Düngemitteln vorhanden sein.
Da diese Gefahr nie ausgeschlossen werden kann, ist grundsätzlich jedes Wasser als belastet anzusehen, und zumindest als mikrobiell verseucht. Alles, was nicht Leitungswasser ist, hat keine garantierte Qualität!
Am gefährlichsten sind dabei:
- koliforme Keime durch Exkremente in der Wasserquelle
- Bakterien, Erreger und Abbauprodukte verwesender Kadaver im Wasser
- Chemikalien, Pestizide oder Herbizide, oder andere chemische Schadstoffen
Aufbereitungsmethoden
Grundsätzlich muss man zwischen einer Entkeimung und einer Filtrierung oder Ultrafiltration des Trinkwassers unterscheiden.
Eine reine Desinfektion mag zwar vielleicht ausreichen, um Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien abzutöten, sie entfernt allerdings nicht schädliche Chemikalien und nicht alle Proteinstoffe, die dem Körper möglicherweise gefährlich werden können. Außerdem kann das Ergebnis nie überprüft werden, nicht alle Methoden sind hundertprozentig zuverlässig, auch wenn die UV-Desinfektion mit tragbaren Geräten wie dem Steripen als durchaus zuverlässig angesehen werden kann.
Die Methode der Wahl ist deshalb immer die Ultrafiltration. Tragbare Wasserfilter haben Filterporen in der Größe von 1 – 2 µm, und filtern damit auch Bakterien und Keime mit aus. Eine zusätzliche Entkeimung ist nicht erforderlich. Bei stark getrübtem Wasser kann eine Vorfilterung mit einem Aktivkohlefilter sinnvoll sein. Die meisten Geräte für den Outdoor-Gebrauch verfügen über solche Vorfilter, die gleich eingebaut sind. Ansonsten kann man das Wasser auch in einer Grube kurz sedimentieren lassen, um die gröberen Bestandteile abzutrennen.