Klassische Methode
Die klassische Methode zur vollständigen Entkeimung von Trinkwasser und zum Abtöten aller Bakterien ist das Abkochen.
Wenn Wasser für mindestens 3 Minuten kocht, ist es mit Sicherheit völlig keimfrei. Die Methode ist aber aufwändig und kostet Energie. Zudem lässt sie sich nur für Wasser einsetzen, das man in geringen Mengen sofort verbraucht.
Bei der Desinfektion von Wasserleitungen wird das Verfahren der Temperaturerhöhung auch als thermische Desinfektion bezeichnet. Allerdings werden dabei niedrigere Wassertemperaturen eingesetzt. Bei der Legionellen-Bekämpfung wird mit rund 70 °C Wassertemperatur gearbeitet.
Verwendung von UV-Licht
Das gefährliche UV-Licht in bestimmten Wellenlängen tötet lebende Mikroorganismen innerhalb von Sekundenbruchteilen. UV-Desinfektion ist damit eine sehr wirkungsvolle, kostengünstige und universell einsetzbare Methode zum vollständigen Entkeimen von Wasser. Geruch und Geschmack werden nicht verändert.
Für die schnelle Inaktivierung von Viren werden dabei zusätzlich besondere Lichtwellenlängen eingesetzt. Einzelne Lichtwellenlängen haben eine besonders proteinschädigende Wirkung und könnten möglicherweise auch zum Vernichten der bislang nur schwer bekämpfbaren Prionen geeignet sein.
UV-Desinfektionsanlagen gibt es als Durchflussanlagen für den Haushalt und auch für größere gewerbliche Einrichtungen. Sie enthalten Quecksilber-Dampflampen, die durchwegs energieeffizient arbeiten.
Kleine Anlagen können Durchflussmengen um die 4 m³ pro Stunde verarbeiten, Großgeräte können aber durchaus auch Leistungen von 500 m³/h und mehr leisten. Tragbare Geräte arbeiten mit Batterien und sind nicht größer als ein Kugelschreiber (Steripen).
Chemische Desinfektion
Der Zusatz von bestimmten Chemikalien im Wasser ermöglicht ebenfalls eine Entkeimung des Trinkwassers. Problematisch ist hier allerdings, dass die zugesetzten Chemikalien im Wasser verbleiben, und Geruch und Geschmack verändern.
Zudem sind sehr viele Erreger, auch Sporen grundsätzlich resistent gegen einzelne Chemikalien, einige Erreger können in einem bestehenden Biofilm auch „untertauchen“ und so der Desinfektion entgehen.