Trinkwasserqualität in Europa
Die UNESCO hat in einem weltweiten Vergleich in 122 Ländern die Trinkwasserqualität getestet. Das Ergebnis des „World Water Development Report“ fiel dabei durchaus überraschend aus.
Innerhalb der EU findet sich die schlechteste Wasserqualität überraschenderweise in Belgien – einem Land, das durchwegs für seine Heilquellen und Bäder bekannt ist. Grund dafür ist nicht nur die hohe Belastung des Grundwassers durch die Industrie, sondern auch eine sehr mangelhafte Abwasserklärung. Im weltweiten Vergleich liegt Belgien damit sogar noch hinter Indien und einigen afrikanischen Staaten.
Deutschland schneidet beim Qualitätstest des Wassers auch nicht besonders gut ab, Anlass zu Bedenken gibt es aber nicht. Die Prüfung richtete ihr Augenmerk vor allem auf die Sauberkeit von Flüssen und Grundwasser im Land und die getroffenen und geplanten Maßnahmen der jeweiligen Länder, um die Wasserqualität zu verbessern.
Angesichts der EU-weit geltenden Trinkwasserrichtlinie, die für alle europäischen Länder die gleichen strengen Kontrollen beim Trinkwasser und die Aufbesserungsmaßnahmen vor dem Weg durch die Leitungen vorschreibt, braucht man sich in EU-Ländern in den meisten Fällen kaum Sorgen machen.
Vorsicht ist allerdings dennoch in südlichen Ländern geboten. Hier werden – aus Kostengründen – Wasserleitungen oft sehr oberflächennahe verlegt. Das führt dazu, dass die Temperatur der Kaltwasserleitungen gerade im Sommer auch auf sehr hohe Werte ansteigt. Bakterien und Keime finden damit in den ansonsten nicht betroffenen Kaltwasserleitungen ideale Bedingungen um sich zu vermehren. Hohe Keimzahlen sind damit beim Leitungswasser oft nicht vermeidbar. Hier empfiehlt sich vorsichtshalber ein Filtern des Wassers.
Trinkwasserqualität in Ländern außerhalb Europas
Die Ursachen für eine schlechte Leitungswasserqualität sind vielfältig:
- Marode Leitungssysteme
- ungenügende Abwasserklärung und damit Belastung des Grundwassers
- Belastung des Grundwassers durch Stoffrückstände aus Industrie und Landwirtschaft
So bieten etwa auch häufig besuchte Urlaubsländer, wie Martinique, ein hohes Risiko: hier werden in der Landwirtschaft eine hohe Menge von Pestiziden eingesetzt, die das Grundwasser verschmutzen. Diese Pestizide finden sich dann auch im Leitungswasser wieder.
Schwellen- und Entwicklungsländer sind für ihre schlechte Wasserqualität ohnehin berüchtigt. In vielen afrikanischen und asiatischen Ländern ist die Verschmutzung des Trinkwassers auch die Ursache für zahllose Krankheits- und Todesfälle.
Flaschenwasserqualität
In vielen Ländern ist die Qualität von Flaschenwasser zweifelhaft, auch wenn es industriell abgefüllt wird. Das gilt besonders für ärmere Schwellenländer, in denen die Industriestandards nur sehr niedrig sind. Hier kann Flaschenwasser ebenfalls mit Keimen verseucht sein. Besser ist es also, das Wasser zum Trinken, Kochen und Zähneputzen mit tragbaren Wasserfiltern sicher und verlässlich von allen Schadstoffen und Keimen zu befreien.