Preisentwicklung von Trinkwasser
Obwohl der Wasserverbrauch in Deutschland in den letzten Jahren laufend sinkt, sind die Trinkwasserpreise sehr stark angestiegen. Seit 2005 hat sich der Durchschnittspreis in Deutschland von rund 1,50 EUR auf beinahe 2,00 EUR erhöht.
Die Preise sind gebietsweise in Deutschland allerdings sehr unterschiedlich. Gerade im Süden liegt der Wasserpreis mit rund 1,46 EUR noch sehr niedrig, am höchsten liegt er in Berlin mit 2,17 EUR.
Der Preis für den m³ ist aber nicht unbedingt das ausschlaggebende Kriterium. Neben den Wasserkosten sind auch die Grundgebühren für den Wasseranschluss mit zu berücksichtigen. In der Grundgebühr sind normalerweise die Kosten für 30 m³ Trinkwasser bereits enthalten, erst darüber muss das Trinkwasser separat bezahlt werden. 1 m³ Trinkwasser entspricht dabei einer Menge von 1.000 Litern.
Die Grundgebühren weichen im Bundesgebiet noch stärker voneinander ab, als die einzelnen Wasserpreise. In Berlin, wo gerade einmal 17,52 EUR für den Wasseranschluss pro Jahr zu bezahlen sind, beträgt dieser Anschlusspreis gerade einmal ein Siebtel von Thüringen: dort werden über 126 EUR pro Jahr verlangt.
Grund für diese hohen Anschlusskosten sind die unterschiedlichen Siedlungsstrukturen. Je längere Wasserleitungswege erhalten und gewartet werden müssen, desto höher fällt der Preis für den Kunden aus, den er als jährliche Grundgebühr zu zahlen hat. Auch weit verstreute Siedlungen und zahlreichere Leitungen wirken sich steigernd auf den Preis aus.
International liegt Deutschland viel höher als andere Länder – in Schweden und Italien wird weniger als die Hälfte des deutschen Preises verlangt, in den USA gerade einmal ein Viertel.
Massive Erhöhung der Grundgebühren
Die Grundgebühren haben sich seit 2005 proportional auch viel stärker erhöht als die Wasserpreise, nämlich um beinahe 20 Prozent. Der Wasserpreis pro m³ stieg im gleichen Zeitraum um lediglich 8 Prozent an.