Wie gut ist die Trinkwasserqualität in Deutschland?
Die Trinkwasserqualität in Deutschland gehört weltweit zu den besten. Strenge und regelmäßige Kontrollen gewährleisten, dass die gesetzlichen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. Diese Verordnung umfasst mikrobiologische, chemische und allgemeine Anforderungen, um eine hohe Wasserqualität sicherzustellen. Über 99,9 Prozent der Proben erfüllen diese Kriterien.
Der Großteil des Trinkwassers wird aus Grundwasser gewonnen und unterliegt strengen Aufbereitungsverfahren. Dennoch können gelegentlich Probleme auftreten, etwa durch alte Bleirohre in Hausinstallationen. Solche Rohre wurden bis Anfang der 1970er Jahre genutzt und können Blei ins Trinkwasser abgeben. Spuren von Pestiziden und Arzneimittelrückständen erfordern ebenfalls besondere Aufmerksamkeit.
Deutschland hat es geschafft, die Nitratwerte im Trinkwasser signifikant zu reduzieren. Dennoch bleibt es wichtig, Rohwässer vor zusätzlichen Belastungen zu schützen. Wenn Sie Trinkwasser aus einem Hausbrunnen beziehen, liegen regelmäßige Kontrollen in Ihrer Verantwortung, da hier keine staatliche Kontrolle stattfindet.
Prüfung der Trinkwasserqualität
Die Qualität Ihres Trinkwassers können Sie auf verschiedene Weise überprüfen. Falls Ihnen ein ungewöhnlicher Geschmack, Geruch oder eine Trübung des Wassers auffällt, sollten Sie eine detaillierte Analyse erwägen. Hier einige Möglichkeiten:
- Gesundheitsämter bieten Informationen über die Trinkwasserqualität in Ihrer Region und Unterstützung bei Fragen oder Auffälligkeiten.
- Laboranalysen: Beauftragen Sie ein akkreditiertes Labor für chemische und mikrobiologische Untersuchungen. Diese Analysen können Schadstoffe wie Blei, Kupfer, Eisen oder Nitrat sowie Keime wie koliforme Bakterien aufspüren.
- Eigenuntersuchungen: Entnehmen Sie Proben aus verschiedenen Wasserhähnen, besonders bei älteren Rohrleitungen. Lassen Sie das Wasser aus stagnierenden Leitungen eine Weile laufen, bevor Sie es verwenden. Bei Hausbrunnen ist eine regelmäßige Kontrolle unerlässlich.
Möglichkeiten zur Verbesserung der Trinkwasserqualität im Haushalt
Wenn Sie die Qualität Ihres Trinkwassers verbessern möchten oder sensorische Auffälligkeiten bemerken, gibt es zahlreiche Maßnahmen:
- Filtersysteme installieren: Nutzen Sie Aktivkohlefilter, Mikrofilter oder Umkehrosmoseanlagen, um Schadstoffe, Bakterien und Mikroplastik zu entfernen.
- Wasserenthärtung: In Gebieten mit hartem Wasser kann eine Enthärtungsanlage die Konzentration von Calcium- und Magnesiumionen reduzieren und somit Kalkablagerungen verringern.
- Destillation: Ein Destillierapparat entfernt nahezu alle Verunreinigungen, ist aber energieintensiv und für spezifische Anforderungen gedacht.
- Regelmäßige Spülung der Leitungen: Lassen Sie das Wasser bei längerer Stagnation einige Minuten laufen, um Schadstoffkonzentrationen zu senken.
- Naturnahe Reinigungsmittel: Verzichten Sie auf aggressive chemische Reinigungsmittel und nutzen Sie umweltfreundlichere Alternativen.
- Hausinstallation überprüfen lassen: Lassen Sie alte Bleirohre oder andere problematische Materialien von einer Fachkraft austauschen.
Umgang mit abgestandenem Wasser
Abgestandenes Wasser in den Leitungen kann Schadstoffe und Mikroorganismen anreichern. Befolgen Sie diese Empfehlungen:
- Verwendung im Haushalt: Nutzen Sie stagnierendes Wasser für Blumen oder die Toilette, um es nicht zu verschwenden, aber gesundheitliche Risiken zu minimieren.
- Austausch vor Gebrauch: Lassen Sie das Wasser einige Minuten laufen, bevor Sie es trinken oder zum Kochen verwenden.
- Leitungsspülung: Spülen Sie die Leitungen nach einer längeren Abwesenheit gründlich durch.
- Vorsicht bei alten Installationen: Alte Rohre, besonders aus Blei, können Metalle in das Wasser abgeben. Seien Sie deshalb besonders vorsichtig.
- Regelmäßige Wartung: Überprüfen Sie Ihre Wasserinstallationen regelmäßig auf Leckagen und ersetzen Sie verschlissene Teile.
Durch diese Maßnahmen können Sie die Wasserqualität in Ihrem Haushalt bewahren und gleichzeitig Ressourcen nachhaltig nutzen.