Änderung der Grenzwerte
In der Trinkwasserverordnung wurden die Grenzwerte für Blei mit Wirksamkeit von 1. Dezember 2013 deutlich abgesenkt. Der bisher geltende Grenzwert von 25 µg/l wurde mit der Verordnung des Gesundheitsministeriums auf 10 µg/l abgesenkt.
Auswirkungen der Änderungen
Die Grenzwerte sind immer dann möglich einzuhalten, wenn sich im Haushalt keine Bleileitungen mehr befinden. Bei vorhandenen Bleileitungen in einer Hausinstallation werden die geltenden Grenzwerte in den meisten Fällen wenigstens temporär überschritten.
Da die Installation im Hausinneren aber dem Eigentümer obliegt, liegt eine Entfernung der Bleileitungen und ein Austausch in der Verantwortung der Hauseigentümer.
Bleileitungen im Haus
Im Zweifelsfall kann eine Trinkwasseruntersuchung bereits darüber Aufschluss geben, ob sich innerhalb der Hausinstallation noch alte Bleileitungen finden.
Bei Gebäuden, die vor 1973 errichtet wurden, können solche Leitungen noch vorhanden sein. Nach 1973 wurden sie generell nicht mehr verwendet.
Erkennbar sind freiliegende Bleileitungen daran, dass sie nicht im rechten Winkel verlötet sind, sondern meist in geschwungenen Formen verlegt sind. Diese Leitungen sollten unbedingt ausgetauscht werden.
Gesundheitsgefahren durch Blei
Blei kann sich im Körper kumulieren. Es wird nach Aufnahme in den Knochen gespeichert, und kann unter besonderen Stoffwechselbedingungen mobilisiert werden und so in die Blutbahn gelangen.
Blei gilt als besonders gefährlich für Schwangere und für Kinder. Kleinere Kinder verfügen noch über keine gut ausgebildete Blut-Hirn-Schranke. Das Blei gelangt deshalb in großen Mengen ins Gehirn und kann dort schwere Entwicklungsstörungen und Retardierungen verursachen.
Auch eine schleichende Bleivergiftung kann als sehr gefährlich angesehen werden. Sie wird auch Saturnismus genannt. Geschädigt wird dabei vor allem das Nervensystem, es kommt aber auch zu Schäden an den Nieren und zu Störungen bei der Blutbildung. Blei ist daneben auch potenziell teratogen (fruchtschädigend) und führt zu Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit.