Warum eine Decke abhängen?
Das Abhängen einer Decke kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein, insbesondere in Altbauten mit hohen Decken. Ein wesentlicher Vorteil ist die Steigerung der Energieeffizienz, da das reduzierte Raumvolumen weniger Energie zum Heizen benötigt. Eine abgehängte Decke verhindert, dass sich warme Luft ungenutzt unter der Decke staut, wodurch die Heizkosten gesenkt werden können.
Darüber hinaus bietet eine abgehängte Decke die Möglichkeit, verschiedene Installationen wie Kabel, Rohre oder Lüftungssysteme elegant zu verbergen, was zu einem aufgeräumten und ästhetisch ansprechenden Raum führt. Sie können unschöne Stellen oder unebene Bereiche kaschieren und modernste Beleuchtungselemente wie Einbauleuchten oder LED-Stripes integrieren, um eine individuelle Lichtstimmung zu schaffen.
Zusätzlich verbessern abgehängte Decken die Raumakustik. Mit dem Einsatz von Dämmmaterialien kann eine bessere Schallisolierung erzielt werden, was besonders in Mehrfamilienhäusern von Vorteil ist, um Lärm von oben zu reduzieren.
Möglichkeiten der Deckenabhängung
Es gibt mehrere Methoden, um eine Decke abzuhängen, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten:
- Abhängung mit Direktabhängern: Ideal für geringe Abhängehöhen zwischen 4 und 12,5 Zentimetern. Direktabhänger werden direkt an der Decke montiert und sind besonders praktisch und kostengünstig, wenn keine aufwendige Unterkonstruktion benötigt wird.
- Abhängung mit Grund- und Traglattung: Diese Methode ist für größere Abhänghöhen und umfangreiche Installationen geeignet. Die Kombination aus Grund- und Traglattung bietet eine stabile Basis für zusätzliche Dämmungen und kann für eine bessere Wärme- und Schalldämmung sorgen.
- Teilweise abgehängte Deckenunterkonstruktionen: Diese Lösung bietet besondere gestalterische Freiheiten, wie etwa Licht- oder Akustiksegel, die optische Akzente setzen und praktische Funktionen wie die Integration von Beleuchtung übernehmen können.
- Abhängung mit speziellen Materialien wie Spanndecken: Spanndecken bestehen aus flexiblen Folien und bieten eine glatte Oberfläche, die besonders für Räume mit ungewöhnlichen Formen oder für eine makellose Optik geeignet ist.
Einsatzbereiche und spezielle Anforderungen
Abgehängte Decken finden in verschiedenen Bereichen Anwendung, von öffentlichen Gebäuden über Büro- und Verwaltungsräume bis hin zu privaten Wohnräumen. Sie können die Raumakustik verbessern, Energieeinsparungen durch bessere Wärmedämmung ermöglichen, ästhetische Verbesserungen erzielen und einfache Wartung und Installation technischer Systeme wie Lüftungen oder Beleuchtung erleichtern.
Je nach räumlichen Anforderungen lassen sich die Abhängehöhen und die Art der Unterkonstruktion individuell anpassen. Direktabhänger sind für geringere Höhen und einfache Anwendungen ideal, während für komplexere Projekte Holz und spezielle Profil-Systeme zusätzliche Flexibilität bieten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Decke abhängen mit Metallprofilen
Für das Abhängen einer Decke mit Metallprofilen benötigen Sie folgende Materialien und Werkzeuge:
Materialien:
- Gewebeband aus Glasfaser
- Verschraubungen
- Schnellbauschrauben
- UD-Profile (Wandmontage)
- Kartonplatten aus Gips
- Direktabhänger für Decken
- Abdichtungsstreifen
- Papierstreifen zur Trennung
- Verschlussmasse
- Befestigungsdübel
- CD-Deckenprofile
Werkzeuge:
- Wasserwaage
- Bleistift
- Zollstock
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
- Schlagschnur
- Blechschere
- Cuttermesser
- Kantenhobel
- Spachtel
- Glättekelle
- Schleifpapier
1. Wandprofile montieren
Beginnen Sie mit der Montage der UD-Profile an den Wänden. Kleben Sie das Dichtungsband auf deren Rückseite, um Schallbrücken und Vibrationen zu verhindern. Zeichnen Sie die gewünschte Höhe der abgehängten Decke mit einer Wasserwaage an und markieren Sie die Position der Bohrlöcher. Bohren Sie die Löcher vor und befestigen Sie die UD-Profile mit passenden Dübeln und Schrauben an der Wand. Achten Sie darauf, dass die Profile exakt waagerecht ausgerichtet sind.
2. Direktabhänger anbringen
Bestimmen Sie die Position der Grundlattung (CD-Profile) und markieren Sie die Punkte an der Decke. Die Abstände zwischen den Direktabhängern sollten maximal 50 cm betragen. Bohren Sie die Löcher und montieren Sie die Direktabhänger mit geeigneten Dübeln und Schrauben.
3. Grundprofile montieren
Schieben Sie die CD-Profile in die Direktabhänger und justieren Sie sie auf die erforderliche Höhe. Stellen Sie sicher, dass die Profile waagerecht ausgerichtet sind und befestigen Sie sie mit passenden Schrauben in den Direktabhängern. Überstehende Enden können Sie mit einer Zange nach oben biegen.
4. Traglattung anbringen
Montieren Sie quer zu den CD-Grundprofilen verlaufende Profile mit Kreuzverbindern. Der Abstand zwischen diesen Profilen sollte maximal 40 cm betragen. Führen Sie die Enden der Traglattung in die zuvor montierten UD-Wandprofile ein.
5. Gipskartonplatten zuschneiden
Messen Sie die benötigten Plattengrößen aus und ritzen Sie sie mit einem Cuttermesser entlang einer geraden Schneidehilfe an. Brechen Sie die Platten entlang der Schnittlinien und schneiden Sie die untere Kartonummantelung durch. Glätten Sie die Schnittkanten mit einem Kantenhobel, um eine bessere Verspachtelung zu ermöglichen.
6. Gipskartonplatten montieren
Kleben Sie Papiertrennstreifen entlang der Wandanschlüsse, um eine gleitende Trennung zwischen den Platten und der Wand zu gewährleisten. Beginnen Sie in der Mitte des Raumes und arbeiten Sie sich zu den Wänden vor. Schrauben Sie die Platten mit Schnellbauschrauben im Abstand von etwa 17 cm an die Traglattungen fest. Die Plattenstöße sollten immer auf den Profilen der Traglattung liegen. Setzen Sie die nächste Plattenreihe im Versatz zur vorherigen an.
7. Fugen verspachteln
Kleben Sie Glasfaservlies auf die Längskanten der Gipskartonplatten. Tragen Sie Spachtelmasse auf die Fugen auf und verteilen Sie sie gleichmäßig mit einem Spachtel. Verspachteln Sie auch die Schraublöcher. Lassen Sie die Spachtelmasse vollständig trocknen und schleifen Sie die Oberfläche anschließend glatt.
Nach diesen Schritten ist Ihre abgehängte Decke bereit für den finalen Anstrich oder die Tapezierung.