Kehren Sie zurück
Gipskarton

Trockenbau mit Gipskarton

Von Stephan Wayan | 24. Februar 2022
Artikel zitieren

Sie planen einen Innenausbau ohne Beton, Zement oder Mörtel? Dann lernen Sie den Trockenbau kennen, der auf den Einsatz von Gipskarton setzt. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Gipskartons im Trockenbau sowie dessen Eigenschaften wie Diffusion und Formung.

trockenbau-gipskarton
Gipskarton wird im Trockenbau am häufigsten verwendet
AUF EINEN BLICK
Wofür wird Gipskarton im Trockenbau verwendet?
Gipskarton ist ein zentraler Werkstoff im Trockenbau, der aus ungiftigem Gips und Karton besteht. Er ist preiswert, feuerfest, einfach zu bearbeiten und leicht. Gipskarton wird für Raumteiler, Verkleidungen, Wände, abgehängte Decken und weitere Anwendungen im Innenausbau ohne Beton, Mörtel oder Zement verwendet.

Definition des Trockenbaus

Trockenbau bezeichnet alle nicht tragenden Innenausbaumaßnahmen, bei denen nicht mit Beton, Mörtel oder Zement gearbeitet wird. Das einzige feuchte Arbeitsmittel im Trockenbau und an einer Trockenbauwand ist die Spachtelmasse zum Einebnen der Oberflächen und dem Verfüllen von Fugen. Verputzen zählt nicht zum Trockenbau.

Folgende bauliche Aktivitäten werden dem Trockenbau zugerechnet:

  • Abgehängte Decken
  • Bodenplatten aus Leichtbaustoffen
  • Einbauschränke und Regale
  • Eine Trennwand aus Gipskarton oder anderen Werkstoffplatten erstellen
  • Einfassungen
  • Formteile zum Verkleiden von Installationen, Leitungen und Rohren
  • Freistehende Elemente
  • Podeste
  • Raumteilende Einbauten und Verblendungen
  • Schürzen und Blenden
  • Treppenverkleidungen
  • Verkleidungen an Decken und Wänden (auch bezüglich akustischer Ziele)
  • Verschalungen
  • Vorstellwände
  • Zargen und Verkleidung von Laibungen

Wichtige Eigenschaften des Gipskartons

Diffusion

Gipskarton hat einen Diffusionswiderstand oder Sd-Wert, der beschreibt, wieviel Wasserdampf er verglichen mit Luft durchlässt. Der relativ niedrige und damit diffusionsoffene Widerstand erlaubt dem Werkstoff, auf moderate Veränderungen der Luftfeuchtigkeit ohne Verlust von Maßhaltigkeit zu reagieren.

Feuchtigkeit

Gipskarton ist feuchtigkeitsempfindlich. In Räumen mit Feuchtigkeitsaufkommen wie Bad und Küche werden oft grün gefärbte imprägnierte Platten genutzt. Sie lassen Feuchtigkeit und Wasserdampf stärker abperlen, bleiben aber bei Sättigung empfindlich.

Gewicht

Das geringe Gewicht von Gipskartonplatten erlaubt den statisch unbedenklichen Einbau. Böden und Decken werden nicht übermäßig belastet. Unterkonstruktionen können zierlich und ohen großen Raumverlust konstruiert werden. Die Verarbeitung von Gipskarton ist einfach.

Schall

Wenn Gipskarton von angrenzenden Bauteilen (Boden, Decke, Säulen, Träger, Wand) entkoppelt werden, verlieren sie ihre Eigenschaft, Schallbrücken zu bilden. Zweischalige Konstruktionen können zusätzlich im Zwischenraum gedämmt werden.

Zuschnitt und Formung

Gipskarton kann einfach geschnitten und „abgeknickt“ werden. Auch ein Falten und erweitert das Produzieren von Rundbögen und nicht rechten Winkeln ist möglich.

Tipps & Tricks
Ausführung, Inhalt und Umfang von Trockenbaumaßnahmen ist in der DIN 18340 geregelt. Sie enthält die technischen Vertragsbedingungen für Trockenbauarbeiten und Ausführungsvorgaben für den Eigenbau.

Artikelbild: Studio Romantic/Shutterstock