Planung und Vorbereitung
Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung ist wesentlich für eine erfolgreiche Trockenbauwand an einer Dachschräge. Beginnen Sie mit einer genauen Vermessung des Raums und der Dachschräge, um die Höhe, Breite und Länge der benötigten Materialien zu ermitteln. Berücksichtigen Sie auch die Lage von Türen und Fenstern sowie eventuelle Schrägen.
Bei der Auswahl der Materialien sollten Sie auf die spezifischen Anforderungen des Raums achten. Für Feuchträume eignen sich wasserunempfindliche Platten wie Zementbauplatten, während in trockenen Räumen Gipskartonplatten ausreichen. Für eine bessere Schalldämmung können Sie spezielle Dämmmaterialien zwischen den Platten einbauen.
Notieren Sie folgende Planungspunkte:
- Raumeinteilung und Nutzung: Bestimmen Sie, wie der Raum genutzt werden soll, z.B. als Arbeitszimmer, Schlafzimmer oder Badezimmer. Jedes Zimmer hat unterschiedliche Anforderungen an Schall- und Wärmedämmung.
- Dämmung und Belüftung: Stellen Sie sicher, dass die Dämmung den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht und planen Sie die Art der Belüftung sowie die benötigten Materialien ein.
- Baumaterialien und Werkzeuge: Entscheiden Sie zwischen Holz- oder Metallständerwerk. Metallständer sind stabiler und eignen sich besser für die Befestigung schwerer Gegenstände wie Regale.
Halten Sie die folgenden Werkzeuge und Materialien bereit:
- Zementplatten oder Gipskartonplatten
- UW- und C-Profile für den Trockenbau
- Akkuschrauber, Bohrdübel und Schrauben für den Trockenbau
- Dämmstoffe je nach Nutzung des Raums
- Schneidwerkzeuge wie Cuttermesser, sowie Wasserwaage, Maßband und Bleistift
- Füllmaterial und Fugenband für die Abschlüsse
Schützen Sie den Rest der Wohnung vor dem Staub, der beim Schneiden der Platten entsteht, und planen Sie eventuell auch die Materialanlieferung ein, insbesondere bei großen Gipskartonplatten. Eine präzise Planung und Vorbereitung legen den Grundstein für den erfolgreichen Bau der Trockenbauwand an Ihrer Dachschräge.
Unterkonstruktion erstellen
Die Unterkonstruktion ist das stabile Grundgerüst Ihrer Trockenbauwand und muss sicher und präzise an der Dachschräge befestigt werden. Folgen Sie diesen Schritten:
- Profil am Boden befestigen: Schneiden Sie ein UW-Profil auf die benötigte Länge der geplanten Wand. Kleben Sie ein Dichtungsband auf die Unterseite des Profils und verschrauben Sie es am Boden. Beachten Sie dabei einen maximalen Abstand zwischen den Befestigungspunkten.
- Profil an der Dachschräge anpassen: Messen Sie den Verlauf der Dachschräge und kürzen Sie das UW-Profil entsprechend. Richten Sie das Profil lotrecht zur Dachfläche aus, indem Sie Holzkeile oder passgenau gefertigte Dreikant-Leisten verwenden.
- Vertikale Profile einfügen: Schneiden Sie die C-Profile auf die benötigte Höhe und setzen Sie sie in die UW-Profile ein. Verwenden Sie geeignete Schrauben und verschrauben Sie die Profile bei Bedarf zusätzlich an den Dachsparren.
- Deckenprofil montieren: Befestigen Sie ein weiteres UW-Profil an der Decke entlang des Verlaufs der geplanten Wand. Verwenden Sie auch hier Dichtungsband für eine stabile Verbindung.
Stellen Sie sicher, dass alle Profile ordnungsgemäß und gerade ausgerichtet sind, bevor Sie mit der Montage der Gipskartonplatten beginnen.
Gipskartonplatten anbringen
Nachdem die Unterkonstruktion steht, können Sie mit dem Anbringen der Gipskartonplatten beginnen:
- Platten zuschneiden: Messen Sie die erforderlichen Maße aus und schneiden Sie die Gipskartonplatten mit einem Cuttermesser zu. Achten Sie dabei auf präzise Schnitte.
- Platten an Unterkonstruktion befestigen: Verwenden Sie Feingewindeschrauben, um die Platten an den Metallprofilen zu sichern. Schrauben Sie im Abstand von etwa 17 cm, wobei die Schraubköpfe leicht versenkt sein sollten.
- Kreuzfugen vermeiden: Platzieren Sie die Platten so, dass die Fugen um mindestens 45 cm versetzt sind, um Stabilität zu gewährleisten und Risse zu vermeiden.
- Fugen verspachteln: Spachteln Sie die Fugen zwischen den Platten sorgfältig mit Fugenspachtelmasse und verwenden Sie Fugenband, um Rissbildungen vorzubeugen.
- Schraubenköpfe verspachteln: Verspachteln Sie die Schraubenköpfe, um eine ebene Basis für die Endbearbeitung zu schaffen. Lassen Sie die Spachtelmasse vollständig trocknen.
- Grundierung auftragen: Tragen Sie eine lösemittelfreie Grundierung auf die gespachtelten Platten auf. Dies sorgt für eine bessere Haftung von Farbe oder Tapete.
Durch sorgfältige Ausführung dieser Schritte erhalten Sie eine stabile und ansprechende Wand unter Ihrer Dachschräge.
Herausforderung: 45°-Winkel
Eine Trockenbauwand unter einer 45° geneigten Dachschräge zu errichten ist anspruchsvoll, da das UW-Profil nicht senkrecht zum Boden ausgerichtet werden kann. Für die notwendige Stabilität und Präzision gibt es zwei bewährte Methoden:
1. Holzkeil als Zwischenstück
- Schneiden Sie einen Holzkeil passend zur Neigung der Dachschräge zu.
- Positionieren Sie den Keil zwischen Dachschräge und UW-Profil, sodass das Profil vertikal ausgerichtet ist.
- Fixieren Sie das UW-Profil durch den Holzkeil hindurch an der Dachschräge.
2. Metallprofile und spezielle Winkel
- Befestigen Sie ein C-Profil vertikal an der Dachschräge.
- Schließen Sie ein weiteres C-Profil horizontal am Fußboden an.
- Schieben Sie das UW-Profil in die verankerten C-Profile und verschrauben Sie es.
Diese Methoden erfordern Präzision und handwerkliches Geschick. Berücksichtigen Sie bei der Planung ausreichend Platz für Dämmmaterial und eventuelle Installationen, um eine nachhaltige und funktionale Wandkonstruktion zu gewährleisten.