Aufbau von Trockenestrich
Trockenestrich besteht aus Platten aus unterschiedlichen Materialien:
- OCB Platten (magnesit- oder zementgebunden möglich)
- Gipsfaserplatten
- Gipskartonplatten
- Perlitplatten
- aber auch zementäre Estrichplatten
Je nach Material sind die Eigenschaften von Trockenestrichplatten damit unterschiedlich – etwa das Gewicht, die Aufbauhöhe und einige weitere Faktoren. Das ist zunächst in der Planung zu berücksichtigen, für jedes Einsatzgebiet gibt es einen geeigneten Trockenestrich. Dementsprechend unterschiedlich ist dann der Gesamtpreis.
Ausgleichsschüttung
Auch die Art und Höhe der Ausgleichsschüttung spielt eine wesentliche Rolle für die späteren Eigenschaften des Estrichs. Bei ebenen Untergründen ist eine Ausgleichsschüttung aber nicht immer zwingend notwendig.
Bevorzugte Einsatzbereiche
Man kann bei Trockenestrich drei hauptsächliche Einsatzbereiche ausmachen:
- Holzbalkendecken
- Selbsteinbau
- Fertighäuser (Trockenbauweise)
Holzbalkendecken
Bei Holzbalkendecken spielt vor allem das geringere Gewicht des Trockenestrichs die im wahrsten Sinne des Wortes „tragende“ Rolle. Trockenestrich aus leichten Materialien kann hier die Decke entlasten – viele Fließestriche wären hier möglicherweise zusammen mit dem Gewicht des Fußbodenbelags zu schwer.
Welche Tragkraft die Decke hat, kann nur der Fachmann bestimmen. In den meisten Fällen kann man aber davon ausgehen, dass man mit Trockenestrich bei Holzbalkendecken auf jeden Fall besser liegt.
Für einen besseren Schallschutz kann man spezielle Ausgleichsschüttungen verwenden, die besonders schalldämmend sind.
Auch die Vermeidung zusätzlicher Feuchtigkeit im Gebäude (Holz kann quellen) wird damit vermieden. Das ist bei Holzbalkendecken sicherlich ein Vorteil, bei ohnehin schon feuchtigkeitsbelasteten Altbauten ebenso.
Selbsteinbau
Eine Alternative kann sein, den Estrich selbst einzubauen. Die höheren Kosten für Trockenestrich gleichen sich dadurch wieder aus.
Es müssen keine CM-Messungen und CM Protokollierungen vorgenommen werden, für den Einbau sind keine Geräte erforderlich. Nach der Aushärtung des Klebers (in der Regel 24 Stunden) kann ohne Zeitverzug sofort weitergearbeitet werden.
Trockenestrichplatten sind grundsätzlich für die Einmann-Verarbeitung geeignet, auch Ausgleichsschüttungen kann man problemlos selbst anbringen. Anders als bei Fließestrichen sind die notwendigen Vorarbeiten gering, Nacharbeiten und Wartezeiten entfallen. Trockenestrich kann bei warmen Winterbedingungen (über 5 °C) auch selbst in ungeheizten Gebäuden eingebaut werden.
Wer den Estrich selbst einbauen möchte, sollte zuvor aber einen Planer konsultieren, der die Kombination aus Trockenestrich und Belag berechnet, um auch die Belastbarkeit des späteren Bodens zu kennen.
Bei besonders leichten Konstruktionen und niedrigen Aufbauhöhen müssen bestimmte Mindestabstände bei schweren Gegenständen (Badewanne, schwere Schränke) eingehalten werden.
Fertighaus
Fertighäuser fallen in die Kategorie Trockenbauweise. Damit bietet es sich an, auch den Estrich trocken einzubauen. Die Einbringung von zusätzlicher Feuchtigkeit ins Gebäude wird damit vermieden, was als positiv anzusehen ist.
Es kann durchaus auf zementäre Estriche zurückgegriffen werden, die Tragfähigkeit der Decken ist dafür meist gegeben. Lediglich hinsichtlich Schallschutz und gegebenenfalls auch hinsichtlich Wärmedämmung sind entsprechende Maßnahmen zu treffen.