Der Faktor Raumverlust
Ein wesentlicher Nachteil von Trockenputz ist der Platzbedarf, der durch das Anbringen der Platten entsteht. Wenn die Gipskartonplatten auf eine Unterkonstruktion montiert werden, kann dies besonders in kleinen Räumen problematisch werden, da hier jeder Zentimeter zählt. Der Raumverlust hängt von der Dicke der verwendeten Platten und der Unterkonstruktion ab. In der Regel müssen Sie mit einem Verlust von einigen Zentimetern pro Wand rechnen, der je nach Aufbau bis zu etwa 10 Zentimeter betragen kann.
Was Sie tun können:
- Beachten Sie von Anfang an den Raumverlust: Berücksichtigen Sie diesen Aspekt in Ihrer Raumplanung und bei der Auswahl sowie Platzierung von Möbeln.
- Verwenden Sie geeignete Raumlösungen: Wenn der Platz gering ist, können Sie auf dünnere Gipskartonplatten zurückgreifen oder den Putz direkt auf die Wand auftragen.
- Vermeiden Sie Energieverluste: Stellen Sie sicher, dass die Dämmung und die luftdichte Gebäudehülle durch die Plattenbefestigung nicht beeinträchtigt werden.
Der Schallschutz – ein heikles Thema
Beim Trockenputz ist der Schallschutz eine besondere Herausforderung. Durch die Leichtbauweise und die Hohlräume zwischen den Platten kann sich Schall relativ leicht ausbreiten. Dies führt oft zu einer störenden Akustik, bei der sowohl Geräusche von außerhalb als auch innerhalb des Raumes verstärkt wahrgenommen werden.
Effektive Maßnahmen für besseren Schallschutz:
- Setzen Sie auf eine doppelte Beplankung der Wände, um die Masse der Wand zu erhöhen und den Schall besser zu dämmen.
- Integrieren Sie hochwertiges Dämmmaterial wie Schallschutzmatten oder Mineralwolle zwischen den Trockenbauplatten und der tragenden Wand.
- Verwenden Sie spezielle Entkopplungsbänder für Anschlüsse, um zu verhindern, dass Vibrationen und Geräusche über Verbindungen wie Decken und Wände übertragen werden.
- Achten Sie auf die fachgerechte Montage, um Lücken und schlecht abgedichtete Fugen zu vermeiden, die den Schallschutz beeinträchtigen.
Die Befestigung – nicht immer ganz einfach
Gegenstände an Trockenbauwänden zu befestigen, kann eine Herausforderung darstellen. Die Leichtbauweise und die Hohlräume der Platten erfordern spezielle Befestigungstechniken, die sich von herkömmlichen Methoden unterscheiden.
Einige bewährte Methoden zur sicheren Befestigung:
- Verwendung von Hohlraumdübeln: Diese Dübel sind speziell für Gipskartonplatten konzipiert und bieten durch ihre Spreizung hinter der Platte festen Halt für leichtere Lasten wie kleine Wandregale oder Bilderrahmen.
- Schwerlastdübel: Für schwerere Gegenstände wie Hängeschränke oder schwere Wanddekorationen sind Schwerlastdübel erforderlich, die das Gewicht sicher verankern, ohne die Plattenstruktur zu beeinträchtigen.
- Direkt in die tragende Wand befestigen: Eine besonders sichere Methode besteht darin, schwere Gegenstände direkt an der dahinterliegenden tragenden Wand zu verankern. Nutzen Sie dafür Verlängerungen von Dübeln oder zusätzliche Halterungen.
Berücksichtigen Sie stets die Tragfähigkeit Ihrer Wände und führen Sie Belastungstests durch, um die Stabilität zu gewährleisten.
Die Stabilität – nicht immer ausreichend
Trockenputz bietet nicht die gleiche Stabilität wie Massivputz, was sich in verschiedenen alltäglichen Situationen bemerkbar machen kann. Trockenputzwände sind anfälliger für Beschädigungen. Bereits geringfügige mechanische Einwirkungen, wie Stöße oder das Anlehnen schwerer Gegenstände, können Dellen oder Risse verursachen.
So stellen Sie sicher, dass Ihre Trockenbauwände stabil bleiben:
- Beanspruchung reduzieren: Vermeiden Sie es, schwere Gegenstände direkt an Trockenbauwände zu lehnen oder zu hängen, es sei denn, Sie verwenden spezielle Befestigungen.
- Schutzmaßnahmen ergreifen: Überlegen Sie, an besonders beanspruchten Stellen eine robustere Verkleidung wie Holz- oder Metallpaneele anzubringen.
- Verstärkungen einbauen: Bei der Planung können Sie gezielt Bereiche mit zusätzlichen Verstärkungen versehen, zum Beispiel durch doppelte Beplankung oder die Integration von Trägerprofilen.
- Regelmäßige Inspektionen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Trockenbauwände auf Beschädigungen. Kleinere Risse oder Dellen lassen sich oft durch Nachspachteln beheben, bevor größere Reparaturen notwendig werden.
Das Risiko von Schimmelbildung
Trockenbauwände in feuchten Umgebungen wie Badezimmern oder Kellern bergen ein erhöhtes Schimmelrisiko, insbesondere bei unsachgemäßer Ausführung. Nasse Wände und unzureichende Abdichtung sind häufige Ursachen, die die Bildung von Schimmel hinter der Gipskartonplatte begünstigen können. Feuchte Untergründe oder unzureichend getrocknete Wände vor der Trockenbauinstallation können schnell zu Schimmelbefall führen, was auch gesundheitliche Probleme verursachen kann.
Um Schimmelbildung effektiv zu verhindern:
- Feuchtigkeitsquellen identifizieren und beseitigen: Untersuchen Sie die betroffenen Wände gründlich auf Feuchtigkeit und beheben Sie die Ursache vor der Installation der Gipskartonplatten.
- Trocknung sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass die Wände vollständig trocken sind, bevor der Trockenputz angebracht wird. Nutzen Sie Trocknungsgeräte, um den Prozess zu beschleunigen.
- Geeignete Materialien verwenden: Verwenden Sie in Feuchträumen ausschließlich imprägnierte Gipskartonplatten, die speziell für den Einsatz in feuchten Umgebungen entwickelt sind.
- Sorgfältige Abdichtung: Achten Sie auf eine gründliche Abdichtung, besonders in kritischen Bereichen wie rund um Duschen, Badewannen und Waschbecken.
- Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie regelmäßig die Wände auf Anzeichen von Feuchtigkeit oder Schimmel, vor allem in den ersten Monaten nach der Installation.
Diese Maßnahmen können helfen, die Lebensdauer Ihrer Trockenbauwände zu verlängern und die Entstehung von gesundheitsschädlichem Schimmel zu vermeiden. Schimmelbildung lässt sich durch sorgfältige Planung und geeignete bauliche Maßnahmen weitgehend verhindern.