Wasserverlust berechnen: Wieviel Wasser geht wirklich verloren?
Ein tropfender Wasserhahn mag harmlos erscheinen, jedoch kann sich der Wasserverlust rasch summieren. Wenn alle zwei Sekunden ein Tropfen fällt, gehen bereits über 4 Liter Wasser pro Tag verloren. Bei einer Tropffrequenz von einer Sekunde steigert sich dieser Verlust auf rund 8,6 Liter pro Tag. Ein schwerwiegenderes Leck kann sogar bis zu einem Liter Wasser pro Minute verschleudern, was an einem Tag 1.440 Liter ergeben würde.
Hier eine Übersicht:
- Alle 2 Sekunden ein Tropfen: ca. 4 Liter pro Tag
- Alle 1 Sekunde ein Tropfen: ca. 8,6 Liter pro Tag
- 1 Tropfen pro Minute: ca. 0,5 Liter pro Tag
- 1 Liter pro Minute: ca. 1.440 Liter pro Tag
Im schlimmsten Fall kann der Wasserverlust jährlich Tausende von Litern überschreiten, was erhebliche Kosten und ökologischen Schaden verursacht. Beispielsweise entsprechen 1.500 Liter pro Jahr einem zusätzlichen finanziellen Aufwand von bis zu 30 Euro, abhängig vom örtlichen Wasserpreis.
Ursachenforschung: Warum tropft der Wasserhahn überhaupt?
Mehrere Faktoren können dafür verantwortlich sein, dass Ihr Wasserhahn tropft. Häufige Ursachen sind:
- Kalkablagerungen: Ablagerungen durch hartes Wasser beeinträchtigen Dichtungen und die Mischdüse. Regelmäßige Entkalkung kann hier vorbeugen.
- Abnutzung von Dichtungen: Gummi-Dichtungen werden im Laufe der Zeit porös und undicht, besonders bei kalkhaltigem Wasser und durch Temperaturwechsel.
- Defekte Kartuschen: In Einhebelarmaturen reguliert die Kartusche den Wasserfluss und die Temperatur. Verschleiß und Verkalkung können hier zu Undichtigkeiten führen.
- Verunreinigungen im Ventil: Bei Zweigriffarmaturen können Schmutzpartikel im Ventiloberteil das Schließen verhindern.
- Übermäßiger Wasserdruck: Zu hoher Wasserdruck kann Dichtungen und Ventile überlasten und zu Undichtigkeiten führen.
Bevor Sie mit der Reparatur beginnen, prüfen Sie gründlich, welche dieser Ursachen bei Ihrem Wasserhahn zutrifft.
Tropfende Wasserhähne reparieren: So gehen Sie vor
Ein tropfender Wasserhahn kann nicht nur nerven, sondern auch Wasser und Geld verschwenden. Hier ist eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, um das Problem selbst zu beheben:
1. Vorbereitungen treffen
- Wasserzufuhr abstellen: Drehen Sie zuerst das Absperrventil unter dem Waschbecken zu. Sollte kein Ventil vorhanden sein, schalten Sie die Hauptwasserzufuhr ab.
- Druck ablassen: Öffnen Sie den Wasserhahn, bis kein Wasser mehr herauskommt.
2. Dichtungen austauschen
Ein häufiger Grund für tropfende Wasserhähne sind abgenutzte Dichtungen. So tauschen Sie diese aus:
- Griff und Ventilkopf entfernen: Lösen Sie die Schraube am Griff des Wasserhahns und heben Sie den Griff ab. Danach schrauben Sie den Ventilkopf ab.
- Dichtung ersetzen: Entnehmen Sie die alte Dichtung und setzen Sie eine neue passgenaue Dichtung ein.
- Zusammenbau: Montieren Sie den Wasserhahn wieder zusammen.
3. Kartusche reinigen oder austauschen
Bei Einhebelmischern kann die Kartusche das Problem sein:
- Kartusche herausnehmen: Entfernen Sie wie zuvor den Griff und ziehen Sie die Kartusche heraus.
- Reinigung: Lassen Sie die Kartusche etwa 30 Minuten in einer Lösung aus Essig oder Zitronensäure einweichen und spülen Sie sie anschließend gründlich ab.
- Austausch: Ersetzen Sie eine beschädigte Kartusche durch eine neue.
- Zusammenbau: Setzen Sie den Wasserhahn wieder zusammen und achten Sie darauf, die Kartusche korrekt zu positionieren.
4. Ventile bei Zweigriffarmaturen reinigen
Für Wasserhähne mit zwei Griffen führen oft verschmutzte oder verkalkte Ventile zum Tropfen:
- Ventile freilegen: Schrauben Sie die Griffe ab und entnehmen Sie die Ventile.
- Reinigung: Entfernen Sie Kalk und Schmutz mit einer alten Zahnbürste und einer Essiglösung.
- Zusammenbau: Setzen Sie die Ventile und Griffe wieder ein.
Wichtige Hinweise
- Stellen Sie sicher, dass Sie alle Werkzeuge und Ersatzteile bereithalten, bevor Sie mit der Reparatur beginnen. Meist benötigen Sie Schraubenzieher, eine Zange, und geeignete Ersatzdichtungen oder Kartuschen.
- Achten Sie auf Ihre Sicherheit! Arbeiten Sie nicht unter fließendem Wasser und verwenden Sie gegebenenfalls Schutzkleidung.
Hausmittel gegen Kalk: So beugen Sie vor
Ein hoher Kalkgehalt im Wasser kann schnell zu unschönen Ablagerungen führen. Hier sind einige bewährte Methoden zur Vorbeugung und Entfernung von Kalk:
Regelmäßige Reinigung
Trocknen Sie nach jeder Verwendung Wasserhähne, Duschköpfe und andere Oberflächen, um Rückstände direkt zu entfernen und Kalkablagerungen zu verhindern.
Essig und Zitronensäure
Diese natürlichen Säuren sind wirksam und umweltschonend:
- Essig: Mischen Sie eine Lösung aus gleichen Teilen Wasser und Essig. Weichen Sie ein Tuch in dieser Lösung ein und legen Sie es um die betroffene Stelle. Nach etwa 30 Minuten abnehmen und abspülen.
- Zitronensäure: Lösen Sie einen halben Teelöffel Zitronensäurepulver in warmem Wasser auf. Reiben Sie verkalkte Stellen direkt mit Zitronenschalen, um zusätzlich einen frischen Duft zu hinterlassen.
Natron
Natron ist vielseitig einsetzbar:
Natronpaste: Stellen Sie eine Paste aus Natron und Wasser her und tragen Sie diese auf Kalkstellen auf. Nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten abwischen.
Klarspüler und andere Mittel
Klarspüler: Erzeugt einen kurzzeitigen Lotuseffekt, sodass Wasser und Kalk leichter abperlen.
Präventive Maßnahmen
- Abtrocken: Wischen Sie Armaturen nach jeder Benutzung trocken.
- Regelmäßiges Lüften: Halten Sie Ihr Bad gut belüftet, um Feuchtigkeit zu reduzieren und Kalk vorzubeugen.
Mit diesen vorbeugenden Maßnahmen und der Anwendung einfacher Hausmittel können Sie den Kampf gegen Kalk aufnehmen und Ihre Armaturen sauber und funktionstüchtig halten.