Welche Möglichkeiten gibt es?
Eine schalldichte Tür neu einbauen
Die wohl einfachste und effektivste Methode stellt der Einbau einer schalldichten Tür dar. Diese sogenannten Schallschutztüren sind auch im privaten Bereich an vielen Stellen erhältlich und zeichnen sich dadurch aus, dass der Schall das Material kaum durchdringen kann. Das ist durch eine Kombination aus schweren Materialien und abgedichteten Lücken und Ritzen möglich.
Schallschutztüren können in die Schallschutzklassen I bis III eingeteilt werden und besitzt unterschiedliche Eigenschaften. Vertreter der SK I werden beispielsweise als Wohnungs- und Bürotüren eingesetzt und halten bis zu 27 dB ab, während die SK III bis zu 37 dB Lärm schlucken kann. Je nach Ausführung und Material kosten diese Türen zwischen 200 und 3.000 Euro.
Eine Tür nachträglich schalldicht machen
Wer sich diese hohen Anschaffungskosten sparen möchte, kann eine Schalldämmung der Tür auch einfach selber nachrüsten. Dafür ist es lohnenswert, sowohl die Ritzen, Spalten und Lücken zu verschließen als auch das Türblatt zu beschweren. Im Baumarkt und online werden diverse Dichtungsbänder und Zugluftstopper angeboten, die zwischen dem Rahmen und der Wand sowie unter der Tür befestigt werden können.
Für das Türblatt selber kommen sowohl Verbundschaumplatten als auch Varianten aus Bitumen oder Vinyl infrage, die die Schalldämmung der Tür verbessern. Als „Trick 17“ können außerdem ein schwerer Teppich vor die Tür gelegt oder ein Vorhang direkt davor installiert werden.
Produktempfehlungen
Die Möglichkeiten zum nachträglichen Abdichten gegenüber Schall sind vielfältig, weshalb auch verschiedene Produkte in Betracht kommen. Entscheiden Sie sich am besten für Dichtungsbänder und Zugstopper, wobei Sie beim Kauf auf die Abmessungen, die Befestigungsart und den Dämmungsgrad achten sollten. Bei der Auswahl von neuen Türdichtungen ist es außerdem wichtig, dass diese zu Türrahmen passen.
Diese Dichtungen sind für Rauch-, Brand- und Schallschutztüren aus Holz oder aus Metall geeignet und können für einen effektiven Lärmschutz zwischen Tür und Türrahmen sorgen. Sie werden aus einer Kombination aus Silikon und Aluminium hergestellt und eignen sich für alle Längen ab 833 mm. Als maximaler Schalldämmwert werden 50 dB angegeben.
Bei diesem selbstklebenden Trennband handelt es sich um ein effektives Entkopplungsband, das zur Schalldämmung von Metallprofilen im Innenbereich verwendet werden kann. Es lässt sich nachträglich einbauen, weshalb es optimal für ein Nachrüsten ist. Das Entkopplungsband wird in einer Breite von 95 mm hergestellt und auf einer Rolle mit 30 m Länge geliefert.
Diese Zugluftstopper sind selbstklebend, sodass sie innerhalb von wenigen Minuten schnell und einfach montiert werden können. Dann stoppen sie sowohl Wind als auch Schall unter der Tür. Der spezielle Klebstoff hält auf praktisch jeder Türoberfläche und kann bei Bedarf ohne viel Aufwand wieder abgenommen werden. Die weißen Zugluftstopper besitzen eine Breite von 5 cm und eine Länge von 1 m.
Als Schallschutz zwischen Türrahmen und Wand kommen hingegen diese Dichtungsbänder infrage, die eine Länge von 30 m aufweisen und in einem unauffälligen Weiß hergestellt werden. Sie werden aus EPDM hergestellt und mit einem hochwertigen Netzkleber versehen. Ihr Einsatz ist multifunktional – so können Sie nicht nur Wind und Geräusche, sondern auch Staub und Wasser abhalten.
Anleitung: Tür nachträglich in 3 Schritten schalldicht machen
- Zollstock
- Akkuschrauber
- Schere oder Cuttermesser
- Schall-Ex Türdichtungen
- Entkopplungsband
- Dichtungsband
- Zugluftstopper
- Vinylmatten oder Bitumen
- doppelseitiges Klebeband
- evtl. Vorhang
- evtl. Gardinenstange
1. Lücken schließen
Schall wird durch Luft übertragen und findet seinen Weg durch kleine Lücken und Spalten. Deswegen sollten Sie dafür sorgen, dass all jene „Schwachpunkte“ bei der betroffenen Tür abgedichtet werden – so lassen sich die üblichen Einfallschneisen bereits gezielt eliminieren. Davon sind insbesondere die folgenden Ritzen umfasst:
Unter der Tür. Installieren Sie einen Zugluftstopper unter der Tür, damit ein Lärmschutz für diesen Zwischenraum entsteht. Je länger das Türblatt ist und je dichter es an den Boden reicht, desto geringer ist übrigens die Schallübertragung. Alternativ zu einem Zugluftstopper können Sie aber auch einen dicken Teppich direkt vor die Tür legen. Beides verhindert auch das Eindringen von kalter Luft.
Zwischen Türrahmen und Wand. Um den Abstand zwischen dem Türrahmen und der Wand zu minimieren, kommen Dichtungsbänder oder akustische Dichtmittel infrage. Diese sorgen für einen schalldichten Abschluss und sind sowohl online als auch im Baumarkt in verschiedenen Abmessungen erhältlich. Sie können mit einer Schere oder einem Cuttermesser auf die richtige Länge gebracht werden.
Dichtungen ersetzen. Mit der Zeit werden die Gummidichtungen zwischen der Tür und dem Rahmen immer flacher, steifer und poröser, was sich ebenfalls negativ auf die Schalldämmung auswirkt. Daher kann es sich lohnen, diese Bauteile zu ersetzen – am besten mit sogenannten Schall-Ex Türdichtungen. Diese sind speziell auf einen Lärmschutz ausgelegt.
2. Tür beschweren
Zusätzlich gilt: Je schwerer und fester die Tür ist, desto weniger Schall kann das Material durchdringen. Daher sollten Sie in einem nächsten Schritt das Türblatt beschweren. Neben Bitumen- und Vinylmatten kommen auch spezielle schallabsorbierende Schaumstoffplatten infrage, die in der Anschaffung etwas teurer sein können. Kleben Sie die Platten bzw. Matten von beiden Seiten auf, um den Effekt zu maximieren.
3. Vorhänge einsetzen
Wer schon einmal im Theater war, kann die schalldämpfenden Eigenschaften von Vorhängen an der Tür bestätigen – diese können nicht nur gegen Zugluft eingesetzt werden, sondern funktionieren auch als Schallabsorber. Bringen Sie die Lärmschutzvorhänge mit einer Gardinenstange nahe an der Tür an, ohne dass ein direkter Kontakt entsteht. Dafür kommen übrigens auch schwere Decken infrage.
Mögliche Probleme & Lösungen
Bei einer nachträglichen Schallisolierung der Zimmertür kann das Problem entstehen, dass die Dichtungen, Dichtbänder und Co. zu groß für die bestehenden Lücken sind. Schauen Sie sich dagegen genau im Baumarkt und im Online-Handel um – die meisten Dichtungen werden in verschiedenen Größen und Ausführungen angeboten, sodass für jede Tür die richtige Variante erhältlich ist.
FAQ
Was kostet eine Schallschutztür?
Schallschutztüren werden in verschiedene Klassen unterteilt (SK I bis SK III), die wiederum mit unterschiedlichen Kosten verbunden sind. Einige komplett einbaufertige Schallschutztüren sind bereits für unter 200 Euro zu haben. Für hochwertigeres Material und maximale Dämmung (bis 60 dB) bezahlen Sie zwischen 300 und 3.000 Euro.
Welche Türen bieten den besten Schallschutz?
Im privaten Bereich lässt sich der beste Schallschutz durch Türblätter aus CLP oder Echtholzfurnier erreichen, Stahl ist eher in betrieblichen Umgebungen zu finden. Diese Schallschutztüren können zumeist zwischen 27 und 42 dB schlucken. Eingangstüren müssen eine Mindestschallschutz von 37 dB erreichen.
Welchen Schallschutz bietet eine normale Zimmertür?
Der Schallschutz von Zimmertüren hängt primär vom Material ab – Türblätter aus gepresster Pappe sind natürlich poröser als Vollholz, sodass mehr Lärm durchdringen kann. Je nach Modell halten Zimmertüren 15 bis 25 dB Lärm ab. Schallschutztüren der Klasse 1 beginnen bei 27 dB.
Wie macht man eine Tür am besten schalldicht?
Eine Tür lässt sich am besten schalldicht machen, indem Sie alle Lücken (zwischen dem Türrahmen und der Wand, unter der Tür und an den Dichtungen) mit passenden Dichtungsbändern schließen. Gleichzeitig kann eine Schallschutztür selber gebaut werden, indem Sie diese beschweren.