Gute Entscheidungen fallen nicht auf
Im alltäglichen Leben fallen Öffnungsrichtungen von Türen nur auf, wenn sie unvorteilhaft gewählt sind. Um sich in Haushalt und Wohnraum „organisch“ zu bewegen und die Laufwege komfortabel und ohne Kollisionsrisiko zu passieren, ist eine durchdachte Planung erforderlich. Das gilt nicht nur für Haus- und Zimmertüren. Die Anschlagsseite eines Kühlschranks, einer Waschmaschine und in einigen Fällen auch Möbeltüren können praktisch oder störend wirken.
Schon bei der Planung sollte die Fachterminologie nach den DIN-Regeln benutzt werden, um den Türanschlag zu bestimmen. Mit der Kommunikation der genormten Bezeichnungen sind Übermittlungsfehler zu vermeiden, wenn beispielsweise ausführende Handwerker einen Plan lesen und ausführen.
Außentüren in der Gebäudehülle
Solange es sich nicht um Fluchttüren handelt, ist die Anschlagsrichtung frei wählbar. Folgende Aspekte sollten bedacht werden:
- Befindet sich vor der Haustür an der Außenseite des Hauses ein Treppenpodest?
- Ist auf der Innenseite eine seitliche Tür beispielsweise zum Gäste-WC vorhanden?
Zimmertüren
- Wie breit ist der Zugangsraum/Flur?
- Befindet sich in der Nähe des Türdurchgangs eine Innenwand?
- Wie oft soll die Tür aufstehen beziehungsweise nur angelehnt werden?
- Ist im Schwenkbereich ausreichend Platz zum Ausweichen gegeben?
- Blockiert die offenstehende Tür Laufwege?
- Befinden sich hinter der Tür direkt Treppenstufen (Keller, Obergeschoss)?
- Ist das Türblatt in teilweise oder vollständig transparent?
Kühlschranktüren
- Von welcher Seite wird der Kühlschrank „bedient“?
- Wo befinden sich Arbeitsplatte, Herd, Kochstelle und Vorratsschränke?
- Erlaubt das Wechseln des Anschlags das Umräumen der Kücheneinrichtung (frei stehender Kühlschrank)
Waschmaschinentüren
- Ist bei offener Waschmaschinentür ausreichend Platz das Entleeren und Füllen des Wäschekorbs?
- Kann ein Wechseln des Türanschlags Stapelgeräte (Trockner) synchronisieren?
Möbeltüren
- Sind funktionelle oder optische Verbesserung beim Umgestalten einer Kommode möglich?
- Lassen sich Schränke bei anderer Türanschlagsrichtung besser platzieren?
Zusätzliche Entscheidungskriterien
Neben der Öffnungsrichtung können auch optische Kriterien eine wichtige Rolle spielen. In einigen Fällen ist keine funktionell notwendige Richtung erforderlich. In diesem Fall können das Aussehen und die Arten des Türanschlags den Ausschlag geben.
Die Bestimmung des Türanschlags nach DIN setzt sichtbare Scharniere beziehungsweise Türbänder voraus. Durch die Wahl der Anschlagsseite links oder rechts entsteht auf der gegenüberliegenden Seite der Tür eine geschlossene Fläche. Wenn die Tür im Rahmen oder der Zarge durch Seitenprofil „versenkt“ wird, bildet sich eine optisch glatte Ebene. Typisches Beispiel ist die „getarnte“ Tapetentür.