Die optimale Türbreite für Rollstuhlfahrer
Eine rollstuhlgerechte Tür muss bestimmte Maße erfüllen, um eine uneingeschränkte Nutzung zu ermöglichen. Die DIN 18040-2 gibt klare Vorgaben zur Mindestbreite und -höhe vor. Für eine uneingeschränkt rollstuhlgerechte Tür ist eine lichte Breite von mindestens 90 cm erforderlich. Diese Breite stellt sicher, dass Rollstuhlfahrer ausreichend Platz haben, um die Tür bequem zu passieren. Die lichte Höhe der Tür sollte mindestens 205 cm betragen, um größeren Personen und unterschiedlichen Rollstuhlmodellen gerecht zu werden.
In barrierefreien, aber nicht uneingeschränkt rollstuhlgerechten Wohnungen, kann die Türbreite auf mindestens 80 cm reduziert werden. Diese Breite ist ausreichend, wenn eine dauerhafte Rollstuhlnutzung nicht vorgesehen ist.
Ein weiterer Aspekt ist die Türleibung: Die maximale Tiefe beträgt hier 26 cm, um sicherzustellen, dass die Türdrücker erreichbar bleiben.
Bei der Planung von Türen in rollstuhlgerechten Umgebungen sind neben der Breite auch Faktoren wie die Höhe der Türhilfsmittel wichtig. Griffe und Schalter sollten idealerweise auf einer Höhe von 85 cm angebracht werden, um eine mühelose Erreichbarkeit sicherzustellen.
Türbreiten anpassen: So geht’s
Bestehende Türen können oft den Anforderungen an Barrierefreiheit nicht gerecht werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, bestehende Türen anzupassen:
- Türrahmen modifizieren: Bestehende Türrahmen können durch einen Fachbetrieb verbreitert werden. Dies ist besonders ratsam, wenn die Türöffnung in tragenden Wänden liegt oder Leitungen im Türbereich verlaufen.
- Schwenkbare Türbänder: Diese Bänder ermöglichen es, die Tür nach außen zu schwenken, wodurch der gesamte Türrahmen als Durchgangsbreite genutzt werden kann.
- Nachträglicher Einbau von Schiebetüren: Schiebetüren sind platzsparend und einfach zu bedienen. Achten Sie darauf, dass die Durchgangsbreite bei geöffneter Tür mindestens 90 cm beträgt.
- Verzicht auf Türen: In offenen Wohnbereichen kann es sinnvoll sein, Türen komplett zu entfernen, um barrierefreie Übergänge zwischen den Räumen zu schaffen.
Weitere wichtige Aspekte für barrierefreie Türen
Bei der Gestaltung barrierefreier Türen sollten Sie mehrere Faktoren neben der Türbreite berücksichtigen:
- Griffhöhe und Bedienung: Türgriffe und Bedienelemente sollten sich auf einer Höhe von etwa 85 cm befinden. Diese Höhe ist ideal für die meisten Nutzer. Verwenden Sie Griffe, die leicht zu greifen und zu bedienen sind, wie bogenförmige oder U-förmige Griffe sowie senkrechte Bügel.
- Türspione: Für Wohnungseingangstüren empfiehlt sich die Anbringung von Türspionen in einer Höhe von 120 cm, damit sie auch von sitzenden Personen genutzt werden können. Digitale Türspione mit Monitoren sind eine gute Alternative.
- Türdrücker und Notentriegelung: Türen zu Räumen wie Badezimmern sollten sich nach außen öffnen lassen und von außen entriegelbar sein, um im Notfall schnell handeln zu können.
- Markierung und Erkennbarkeit: Türen mit großen Verglasungen sollten gut markiert und visuell kontrastreich gestaltet sein. Sicherheitsmarkierungen auf Glasflächen und eine kontrastreiche Gestaltung des Türrahmens und der Griffe erhöhen die Sicherheit und Nutzbarkeit.
- Zugangsflächen: Vor und hinter der Tür sollten ausreichend Bewegungsflächen frei bleiben. Für Personen mit Sehbehinderungen können taktile Leitsysteme und unterschiedlich strukturierte Bodenbeläge hilfreich sein.
Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte tragen Sie dazu bei, dass Ihr Zuhause nicht nur rollstuhlgerecht, sondern insgesamt barrierefrei und benutzerfreundlich gestaltet ist. So schaffen Sie eine Umgebung, die allen Bewohnern mehr Komfort und Sicherheit bietet.