Wie lassen sich Türen folieren?
1. Selbst folieren: Günstige DIY-Folierung mit Klebefolie
2. Folieren lassen: Professionelle Folierung vom Experten
Welche Varianten gibt es?
1. Türen selbst folieren
Möbelfolien werden in ganz unterschiedlichen Formen angeboten – für die Tür können diese entweder als Zuschnitte oder auf der Rolle (zumeist rund 5 Meter) gekauft werden. Während zweiteres in der Anschaffung günstiger ist, muss die Türfolie in einem zusätzlichen Arbeitsschritt aber zugeschnitten werden. Dafür können Sie zum Beispiel ein Cuttermesser und einen Zollstock oder eine Schnittleiste verwenden.
Vielfältig sind auch die Beschichtungen, Farben, Muster und Klebstoffe, sodass Sie die neue Optik an Ihren persönlichen Geschmack anpassen können. Am besten hält die Klebefolie auf einer fettfreien und sauberen Oberfläche – arbeiten Sie mit einem Fettlöser vor, bessern Sie Beschädigungen mit Holzkitt aus und streichen Sie die Folie mit einem Kleberakel fest.
2. Türen folieren lassen
Alternativ können Sie das Bekleben der Zimmertüren auch in professionelle Hände geben. Einige Hersteller bieten bereits „von Haus“ an, die Türblätter und Türrahmen mit einer funktionellen Beschichtung zu bekleben, sodass sich beispielsweise die Farbe, Optik oder Materialeigenschaften individuell anpassen lassen. Als Experten für vorhandene Türen kommen insbesondere Schreiner und Handwerksbetriebe infrage.
Durch die professionelle Folierung lässt sich auch die Zarge optisch anpassen, was als Hobbyhandwerker oftmals schwer wäre. Allerdings sind die Kosten im Vergleich zum eigenen Projekt deutlich teurer und hängen vor allem von der Größe und Anzahl der Türen sowie von der Art der Folierung und dem Arbeitsaufwand ab. Rechnen Sie mit 200 bis 500 Euro pro Tür.
Produktempfehlungen
Fettlöser
Damit die neue Folie problemlos auf den Innentüren hält, müssen diese völlig fett- und schmutzfrei sein. Je nach Material bieten sich unterschiedliche Fettlöser an, die oftmals ohne schädliche Chemikalien auskommen und biologisch abbaubar sind. Achten Sie beim Kauf auf das Verpackungsvolumen und auf etwaige Herstellerangaben zur Verdünnung.
Holzkitt
Löcher, Risse und Beschädigungen im Türblatt sorgen für einen unebene Folienfläche, weshalb sie zuerst ausgebessert werden sollten. Entscheiden Sie sich bei Holztüren für einen passenden Holzkitt. Diese Produkte verfügen über gute Fülleigenschaften und schrumpfen nach der Trocknung fast gar nicht. Holzkitt ist außerdem in diversen Farben erhältlich und kann auf die Holzart angepasst werden.
Türfolie
Beim Kauf einer Türfolie haben Sie die Qual der Wahl – neben unterschiedlichen Größen und Beschichtungen sind unzählige Motive erhältlich, die beispielsweise von einfachen Farben über Bücherregal-Optik bis hin zu einer Strandansicht reichen. Prüfen Sie bei der Auswahl unbedingt die Abmessungen und werfen Sie einen Blick auf den Klebstoff. Dieser sollte rückstandslos wiederablösbar sein.
Kleberakel
Luftblasen zwischen dem Türblatt und der Klebefolie lassen sich am besten mit einem Kleberakel vermeiden. Dieses Werkzeug „drückt“ die Luft mechanisch zum Folienrand und hilft bei der Anhaftung des Klebstoffs. Am besten geeignet sich Kleberakel mit einer Filzkante, da diese besonders schonend zur Folierung ist und unschönen Kratzern vorbeugt.
Anleitung: Tür in 5 Schritten folieren
Wie werden Türen foliert?
1. Hängen Sie die Tür aus und entfernen Sie alle Beschläge und Türgriffe
2. Reinigen Sie die Oberfläche gründlich
3. Bessern Sie etwaige Risse und Dellen in der Tür mit Holzkitt aus
4. Feuchten Sie die Tür gegebenenfalls an und bringen Sie die Türfolie laut Herstellerangaben mit einer Rakel an
5. Schrauben Sie die Beschläge und Türgriffe wieder an
- Türfolie
- Entfetter
- Wasser
- evtl. Schleifpapier
- Sprühflasche
- Cuttermesser
- Kleberakel
- Schraubenzieher oder Akkuschrauber
- weiches Tuch oder Lappen
- Arbeitsblöcke oder Holzstücke
- evtl. Föhn
1. Vorbereitung
Tür aushängen und aufbocken. Türen lassen sich am besten folieren, wenn Sie alle Bereiche problemlos erreichen und das Türblatt flach ablegen können. Daher sollten Sie die Tür in einem ersten Schritt aushängen. Positionieren Sie das Türblatt auf zwei Arbeitsblöcken oder kleinen Holzstücken und legen Sie eine Decke unter, damit die Oberfläche des Materials nicht beschädigt wird.
Beschläge und Türgriffe abschrauben. In den meisten Fällen soll die gesamte Fläche mit Folie beklebt werden, sodass Sie die Türgriffe und Beschläge demontieren sollten – das macht den Zuschnitt deutlich leichter und sorgt ebenfalls für eine „hindernisfreie“ Arbeitsfläche. Verwenden Sie einen Schraubenzieher oder einen Akkuschrauber und gehen Sie vorsichtig vor.
2. Reinigen
Zusätzlich sollte die Tür gründlich gereinigt werden, da die Klebefolie auf Verschmutzungen, Staub und Flecken nur sehr schlecht hält. Greifen Sie zu einem passenden Fettlöser – dieser entfernt auch hartnäckige Fingerabdrücke spurlos. Spülen Sie dann mit etwas klarem Wasser nach und lassen Sie die Fläche vor dem nächsten Schritt trocknen.
3. Risse und Dellen ausbessern
Sollten sich im Material Risse, Dellen oder Löcher befinden, müssen diese nun verspachtelt werden. Ansonsten findet die Folie keinen haltbaren Untergrund und kann Blasen werfen. Je nach Material der Tür kommt vor allem Holzkitt infrage, der aufgetragen und danach abgeschliffen wird. Reinigen Sie die Tür danach erneut, um den Schleifstaub zu entfernen.
4. Tür folieren
Ggf. Tür anfeuchten: Bei vielen Türfolien ist es notwendig, die Türfläche zuerst anzufeuchten – das reduziert die statische Anziehung des Materials und sorgt dafür, dass die Folie regelrecht angezogen wird. Verwenden Sie dafür am besten eine Sprühflasche. Bei manchen Folien kann der Schritt hingegen ausgelassen werden.
Türfolie anbringen. Legen Sie die Türfolie danach auf die Tür und befestigen Sie sie mit einem schweren Gegenstand (etwa einem Buch), damit sie nicht verrutscht. Lösen Sie die Klebefolie vor der Schutzfolie und kleben Sie diese auf die Türoberfläche. Das funktioniert besonders gut, wenn Sie sich in Abständen von ca. 15 cm vorarbeiten. Streichen Sie die Türfolie direkt mit einem Kleberakel von innen nach außen glatt, um Luftblasen zu entfernen.
Türöffnungen freischneiden. Die Türöffnungen (man denke etwa an die Befestigung für die Beschläge und den Türgriff oder an etwaige Fenster) können nun mit einem Cuttermesser freigeschnitten werden. Brechen Sie die Klinge dafür gegebenenfalls mehrfach ab, sodass die Spitze möglichst scharf bleibt. So werden Ausfransungen an den Folienrändern vermieden.
Mit der anderen Seite wiederholen. Wird die Zimmertür auf beiden Seiten beklebt, muss der gleiche Prozess auf der Rückseite wiederholt werden. Drehen Sie das Türblatt behutsam um und achten Sie darauf, die Folie nicht zu beschädigen oder zu verkratzen. Mit vier Händen ist dieser Arbeitsschritt zumeist deutlich leichter.
5. Beschläge und Türgriffe anschrauben
Zuletzt müssen nur noch die Beschläge und Türgriffe wieder montiert werden. Insbesondere für Hobbyhandwerker kann es sich lohnen, vorher ein Foto von den Bauteilen zu machen oder die einzelnen Schrauben zu markieren. Hängen Sie die Tür dann einfach wieder ein.
Mögliche Probleme & Lösungen
Tiefe Löcher in der Tür können schnell zu einem Problem werden – sie lassen sich mit einer Folie nicht abdecken, da an dieser Stelle kein haftender Untergrund vorhanden ist. Füllen Sie die Beschädigungen mit Holzkitt aus und lassen Sie das Material gut trocknen. Größere Löcher und Risse können auch mit Papier gefüllt und dann in mehreren Schichten überspachtelt werden.
FAQ
Können Türen mit Fenstern beklebt werden?
Auch Innentüren mit Fensterflächen lassen sich problemlos bekleben. Dabei können Sie selbst entscheiden, ob Sie die Fenster aus der Folie ausschneiden oder ebenfalls bedecken möchten – das sorgt für einen guten Lichtschutz. Prüfen Sie beim Folienkauf, ob das ausgewählte Produkt sowohl auf dem Material der Tür als auch auf Glas hält.
Können dunkle Türen mit hellen Folien beklebt werden oder scheint die alte Farbe durch?
Auch die Deckkraft der Türfolie hängt davon ab, für was für ein Modell Sie sich entscheiden. Inzwischen werden diverse deckende Möbelfolien in allen denkbaren Farben angeboten, die die darunterliegende Schicht komplett verdecken. So können auch dunkle Türen hell bzw. weiß „verkleidet“ werden.
Mit welchen Folien lassen sich Türen bekleben?
Setzen Sie beim Bekleben von Türen auf spezielle Tür- oder Möbelfolien, die für das jeweilige Material geeignet sind. Außerdem ist es sinnvoll, wenn die Folie leicht aufbringbar und mit einem ablösbarem Klebstoff ausgestattet ist. Viele Klebefolien sind außerdem UV-beständig, repositionierbar und halten lange.
Wie kann man eine Tür folieren?
Hängen Sie die Tür zuerst aus und entfernen Sie Beschläge und Türgriffe, bevor Sie die gesamte Fläche reinigen. Etwaige Schäden sollten mit Holzkitt ausgebessert werden. Bringen Sie dann die Türfolie entsprechend der Herstellerangaben (nass oder trocken) an und schneiden Sie Türöffnungen frei. Zuletzt müssen die Bauteile wieder montiert und die Tür eingehängt werden.