Tragfähigkeit des Türsturzes ermitteln
Um die Tragfähigkeit eines Türsturzes präzise zu berechnen, sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Entscheidend ist die Art der Wand, also ob diese tragend oder nicht tragend ist. Tragende Wände leiten das Gewicht des darüberliegenden Mauerwerks und der Decken ab. Hierbei ist die Konsultation eines Statikers unerlässlich, um eine genaue Berechnung durchzuführen.
1. Art der Wand bestimmen:
- Tragende Wände: Diese leiten Lasten aus dem darüberliegenden Mauerwerk und gegebenenfalls der Decke ab.
- Nichttragende Wände: Diese übernehmen nur das Eigengewicht und leichte zusätzliche Lasten, was die Berechnung generell vereinfacht.
2. Lasten ermitteln:
Bestimmen Sie die Lasten, die auf den Türsturz einwirken. Das Wandsystem, bestehend aus Ziegeln, Putz und Mörtel, hat typischerweise ein Gewicht von 1500 kg pro Kubikmeter.
3. Dimensionierung und Sicherheitsfaktor:
Berücksichtigen Sie den Sicherheitsfaktor, der meist beim 1,5-fachen der berechneten Last liegt, um zusätzliche Belastungen sicher abzufangen.
4. Auflagerlänge bestimmen:
Eine verbreitete Faustregel besagt, dass der Betonsturz auf jeder Seite mindestens 25 cm auf dem Mauerwerk aufliegen sollte, um die Lasten sicher abzuleiten.
Diese Berechnungen sollten präzise durchgeführt oder von einem Statiker vorgenommen werden, um die notwendige Sicherheit und Langlebigkeit Ihres Bauwerks zu gewährleisten.
Den passenden Betonsturz finden
Die Auswahl eines geeigneten Betonsturzes für Ihr Bauvorhaben erfordert präzise Berechnungen und die Berücksichtigung verschiedener Faktoren, wie Tragfähigkeit, Abmessungen und die spezifischen Gegebenheiten der Baustelle.
Auswahlkriterien für Betonstürze
Um den richtigen Betonsturz auszuwählen, sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
1. Anwendung und Belastung:
Stellen Sie sicher, dass der Betonsturz den Lasten entsprechend dimensioniert ist. Für nichttragende Wände genügt in der Regel ein einfacher Betonsturz, während für tragende Wände möglicherweise verstärkte oder spezielle Betonstürze notwendig sind.
2. Material und Typ:
Betonstürze bestehen typischerweise aus Beton und eingebettetem Stahl. Sie werden als Fertig-Betonstürze in Standardmaßen oder als individuell geschalte Betonstürze angeboten, die vor Ort angepasst werden können.
3. Abmessungen:
- Länge: Der Betonsturz sollte auf jeder Seite mindestens 25 cm auf dem Mauerwerk aufliegen. Die Gesamtlänge berechnet sich aus der Durchbruchbreite plus 50 cm.
- Tiefe: Die Tiefe sollte mindestens zwei Drittel der Wandstärke betragen. Optimal ist eine Tiefe, die der Wandstärke entspricht.
- Höhe: Die Höhe variiert je nach benötigter Tragfähigkeit. Höhere Stürze bieten in der Regel höhere Traglasten.
Praktische Schritte zur Auswahl
1. Auflager vorbereiten:
Sorgen Sie dafür, dass die Auflagerflächen stabil und unbeschädigt sind. Insbesondere bei tragenden Wänden ist eine sorgfältige Prüfung der Auflager unabdingbar.
2. Lasten berechnen:
Ermitteln Sie das Gewicht der Wandscheibe oberhalb des Sturzes, indem Sie Höhe, Breite und Stärke der Wandscheibe messen und das Volumen berechnen. Multiplizieren Sie das Volumen mit dem durchschnittlichen Gewicht der verwendeten Materialien, z. B. 1500 kg/m³ für Ziegelwände inklusive Putz und Mörtel.
3. Sicherheitsfaktor einberechnen:
Um zusätzliche Belastungen abzufangen, sollte der Sturz das 1,5-fache der errechneten Last tragen können. Dies ergibt den Soll-pk-Wert des Sturzes, der in kN/m angegeben wird (1 kN/m entspricht 100 kg Tragfähigkeit pro Meter).
4. Passende Produkte auswählen:
Wählen Sie Betonstürze, die den berechneten Soll-pk-Wert und die erforderlichen Abmessungen erfüllen. Handelsübliche Betonstürze sind in verschiedenen Längen und Höhen erhältlich und bieten dabei unterschiedliche Tragfähigkeiten.
Hinweis: Kürzen Sie Betonstürze niemals selbst, da dies die Bewehrung freilegen und die Tragfähigkeit beeinträchtigen würde.
Abmessungen des Betonsturzes
Die korrekten Abmessungen eines Betonsturzes sind entscheidend für die Stabilität und Sicherheit Ihres Bauprojekts. Beachten Sie dabei die folgenden Faktoren:
- Länge: Der Sturz sollte auf jeder Seite der Maueröffnung mindestens 25 cm aufliegen. Die Mindestlänge ergibt sich somit aus der Summe der Breite des Durchbruchs plus 50 cm.
- Tiefe: Die Tiefe des Sturzes sollte mindestens zwei Drittel der Wandstärke betragen. Optimal ist eine Tiefe, die der vollen Wandstärke entspricht.
- Höhe: Die Höhe hängt von der benötigten Tragfähigkeit ab. Wählen Sie eine Höhe, die den berechneten Soll-pk-Wert mindestens erfüllt und die strukturellen Anforderungen Ihrer Bauwand abdeckt.
Wichtige Hinweise
- Nicht Kürzen: Kürzen Sie Betonstürze nicht eigenmächtig, um die Bewehrungsstäbe nicht freizulegen, was zu Korrosion und verminderter Tragfähigkeit führen kann.
- Tragfähigkeit der Auflageflächen: Stellen Sie sicher, dass das Mauerwerk, auf dem die Stürze aufliegen, stabil und unbeschädigt ist. Das Auflager muss das Gewicht sowohl des Sturzes als auch der darüber liegenden Mauer zuverlässig tragen können.
- Fachliche Beratung: Diese Hinweise geben eine grobe Orientierung. Für genaue Berechnungen und komplexere Bauvorhaben ist die Konsultation eines Statikers unbedingt erforderlich.
Mit der korrekten Auswahl und Platzierung der Betonstürze können Sie strukturelle Stabilität und Sicherheit in Ihrem Bauprojekt gewährleisten. Denken Sie daran, dass fehlerhafte Berechnungen oder Installationen schwerwiegende Folgen haben können. Sicherheit sollte stets oberste Priorität haben.