Konstruktionsarten und optische Erscheinung
Auch wenn sich die flachen Fernsehgeräte fast wie ein Wandbild befestigen lassen, ist eine individuell gestaltete TV-Wand eine beliebte Einrichtungsvariante. Der Bildschirm kann dabei etwas zurückgesetzt oder hinter einer beweglichen Blende montiert werden. Interessant sind Montage- und Stauräume für begleitende Technik wie Abspielgeräte, Dekoder und Soundsysteme.
Eine TV-Wand kann im Stil eines Möbelstücks wie eine Regalwand oder ein Wandregal gestaltet werden. Möglich ist auch eine Integration des Fernsehgeräts in eine selber gebaute Wohnwand. Alternativ kann das Mauerwerk angepasst werden und das Gerät in einer passenden Nische aufnehmen.
Generelle Planungsfragen
- Soll der Bildschirm auf oder in der TV-Wand angebracht werden?
- Ist eine starke oder schwächere Präsentation des Bildschirms beabsichtigt?
- Wird der optische Auftritt eher einem Möbelstück oder dem Mauerwerk angepasst?
- Welche Materialien und Werkstoffe (Holz, Stein, Mehrzweckplatten) werden eingesetzt?
- Ist neben dem Bildschirm begleitende Technik unterzubringen?
- Ist die Veränderung des Bildschirmwinkels durch bewegliche Aufhängung erwünscht?
- Soll die Konstruktion Einfluss auf Akustik und Schall ausüben?
In den meisten Fällen einer mauerwerksähnlichen Lösung ist das Einziehen einer Vorschale vor eine bestehende Wand der beste Weg. Vereinfacht gesagt kann ein Ständerwerk mit Aussparungen errichtet werden. Hinterfüttert wird es von einer regalartigen Konstruktion, die im Zwischenraum der Wände gebaut wird.
Eine Wohnwand lässt sich an einer vorhandenen Wand befestigen. Dabei können Elemente aufgestellt oder aufgehängt werden. Vorteil ist die Möglichkeit, die TV-Wand „umziehen“ zu lassen. Sie kann an einer anderen Wand aufgebaut oder in eine neue Wohnsituation mitgenommen werden.
Lüftung und Schall
Flachbildfernseher entwickeln Betriebstemperatur, die entweichen können muss. Daher muss beim Versenken der Geräte auf ausreichende Luftzufuhr geachtet werden. Die Kühlschlitze im Gehäuse der Geräte befinden sich meist auf halber oder drei viertel Höhe der Rückwand.
Bei vielen rahmenlosen Gehäusen sind die internen Gerätelautsprecher nach hinten weisend untergebracht. Die Schallwellen treffen auf die Rückwand auf und vor der TV-Wand wird das Echo vernommen. Absorbierende Materialien wie Textilgewebe „schlucken“ Schall. Dadurch müssen die TV-Geräte lauter betrieben werden, was eine erhöhten Energiebedarf und gegebenenfalls einen höheren Geräuschpegel in Nachbarräumen zur Folge hat.
Anschlüsse und Zusatzverbindungen
Moderne Flachbildfernseher haben eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten, die von Schnittstellen für Computer und Spielekonsolen über Lautsprecher und Abspielgeräte bis zu Antenne, Dekoder und Netzwerk reichen. Beim Bauen einer TV-Wand sollte die Belegung und Erreichbarkeit geplant werden.
Wenn das Gerät auf eine leicht zu drehende Unterkonstruktion aufgesetzt wird, können die Buchsen gut erreicht werden. Bei einer starren und nur wenig beweglichen Befestigung muss darüber nachgedacht werden, ob im späteren Betrieb Änderungen oder zeitweise Nutzungen geplant sind. Möglich sind Verlängerungen und beispielsweise Multiboxen, die in der TV-Wand als Bauteile integriert werden. So können temporäre Anschlüsse beispielsweise für Spielekonsolen gut erreichbar platziert werden.
In einer TV-Wand können Kabel gut versteckt werden. Wenn Zwischenwände und trennende Bauteile konstruiert werden, sind Kabelkanäle beziehungsweise Durchführungen wichtig. Für Soundsysteme und Lautsprecher sollte vor der endgültigen Platzierung deren Klangbild an den potenziellen Fernsehsitzorten getestet werden.
Größe des Bildschirms
Um die beste und passende Größe des Bildschirms in der TV-Wand zu berechnen, sollte vor allem der durchschnittliche Betrachtungsabstand zugrunde gelegt werden. Ein wenig verwirrend ist die verbreitete Angabe der Bildschirmdiagonale in Zoll. Ein Zoll entspricht 2,54 Zentimeter. Als Faustregel sollte die passende Bildschirmdiagonale ungefähr die Hälfte des Zuschauerabstands besitzen.
Zu beachten ist das Format des Bildschirms. Moderne Geräte haben den 16 zu 9- Standard. Dadurch werden die Bildschirme mit gleicher Diagonale breiter als beim 4 zu 3-Format. Bei einer Diagonale von 55 Zoll (140 Zentimeter) ist der 4:3 Bildschirm 1,12 Meter breit, der 16:9-Bildschirm 1,22 Meter und ein 21:9-Gerät knapp 1,29 Zentimeter breit.
Hintergrundbeleuchtung
An früheren Fernsehgeräten war in vielen Fällen eine Beleuchtungsvorrichtung wie ein Einschraubgewinde für Glühbirnen angebracht. Das Prinzip, dass es für die Augen gesünder ist, auf einen Bildschirm mit umgebender Beleuchtung zu schauen, hat sich nicht geändert. In einer TV-Wand sollte eine Umgebungs- oder Hintergrundbeleuchtung geplant werden. Hinter dem Gehäuse angebrachte Leuchtkörper wie LEDs schaffen zudem attraktive und dekorative Wandeffekte.
Befestigungsmaße und Elemente
Für die Befestigungselemente des Bildschirms gibt es ein internationales Standardsystem. Das VESA-Maß, auch als FDMI bezeichnet, wird in den technischen Datenblättern der TV-Geräte angegeben. Daraus lässt sich ablesen, welche Wandbefestigungen für das entsprechende Gerät geeignet sind. Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen bis zum Höchstgewicht von 113,6 Kilogramm erhältlich.