Das Problem: Undichte Stellen am Übergang zwischen Dach und Wand
Undichte Stellen am Übergang zwischen Dach und Wand können schwerwiegende Folgen haben. Feuchtigkeit kann in das Mauerwerk eindringen und dort langfristige Schäden verursachen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Materialermüdung über unsachgemäße Handwerksarbeit bis hin zu mechanischen Einwirkungen. Solche Undichtigkeiten führen häufig zu Schimmelbildung, da die ständige Feuchtigkeit eine ideale Umgebung für Schimmelpilze schafft.
Besonders problematisch sind undichte Stellen durch schlechten Verbund zwischen den Materialien. Silikonnähte und Kappleisten bieten oft nur kurzfristigen Schutz. Silikon schrumpft unter UV-Bestrahlung, und Kappleisten können durch Wasserrückstau porös werden. Witterungseinflüsse wie Schlagregen und Schnee verstärken diese Problematik, indem sie an unzureichend abgedichteten Stellen eindringen und ernsthafte Schäden im Gebäudeinneren verursachen.
Die Erkennung solcher undichter Stellen ist nicht immer einfach. Anzeichen dafür sind Verfärbungen, Flecken, ablösende Tapeten oder Schimmel. Bei Verdacht auf undichte Stellen sollte eine genaue Untersuchung erfolgen, um das Problem schnellstmöglich zu beheben und größere Schäden zu verhindern.
Lösungsansätze für eine zuverlässige Abdichtung
Um eine zuverlässige und dauerhafte Abdichtung des Übergangs zwischen Dach und Wand zu gewährleisten, sind verschiedene Verfahren geeignet. Diese sollten je nach Bausituation und verwendeten Materialien ausgewählt werden. Im Folgenden werden erprobte Methoden vorgestellt:
Flexible Abdichtung mit Flüssigkunststoff
Der Einsatz von Flüssigkunststoff ermöglicht eine anpassungsfähige und nahtlose Abdichtung, die sich besonders für komplexe und verwinkelte Übergänge eignet. Diese Methode ist einfach zu handhaben und bietet langlebige Ergebnisse.
Schritte zur Anwendung:
- Vorbereitung des Untergrunds: Säubern Sie die Fläche gründlich und sorgen Sie dafür, dass sie trocken und frei von Verunreinigungen ist. Scharfe Kanten sollten abgeschliffen werden, um Verletzungen der Abdichtung zu vermeiden.
- Grundierung auftragen: Um die Haftung des Flüssigkunststoffs zu gewährleisten, behandeln Sie den Untergrund gleichmäßig mit einer passenden Grundierung und lassen Sie diese vollständig trocknen.
- Erste Schicht Flüssigkunststoff auftragen: Tragen Sie die erste Schicht gleichmäßig und sorgfältig mit einem Pinsel oder einer Rolle auf, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
- Armierungsschicht einlegen: Legen Sie ein Armierungsgewebe ein und drücken Sie es gut an, bevor die erste Schicht vollständig ausgehärtet ist. Dies erhöht die Reißfestigkeit der Abdichtung.
- Weitere Schichten auftragen: Tragen Sie eine oder mehrere weitere Schichten auf und lassen Sie dazwischen die vom Hersteller vorgegebenen Trocknungszeiten einhalten.
- Aushärtung: Lassen Sie die fertige Abdichtung vollständig aushärten, bevor Sie sie weiteren Belastungen aussetzen.
Mechanische Abdichtung mit Wandanschlussblechen
Wandanschlussbleche bieten eine mechanische Lösung, ideal für größere Übergänge oder Bereiche mit hoher Materialbeanspruchung.
Schritte zur Anwendung:
- Vorbereitung: Reinigen und trocknen Sie die Fläche gründlich und entfernen Sie alle losen Teile.
- Zuschneiden und Anpassen der Bleche: Schneiden Sie die Bleche auf die benötigte Länge und kanten Sie sie bei Bedarf ab, um einen optimalen Sitz zu gewährleisten.
- Befestigen der Bleche: Befestigen Sie die Bleche mithilfe von Schrauben oder Nägeln am Mauerwerk. Die Bleche sollten an ihren Kanten überlappen, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten.
- Abdichtung mit Dichtstoff: Versiegeln Sie die Überlappungen und Kanten der Bleche mit geeignetem Dichtstoff wie Butylband oder Silikon, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Abdichtung mit Bitumenbahnen
Bitumenbahnen sind eine widerstandsfähige Methode, die sich besonders für große Dachflächen eignet.
Schritte zur Anwendung:
- Vorbereitung: Der Untergrund muss sauber und trocken sein. Unebenheiten sollten ausgeglichen werden.
- Grundierung: Tragen Sie eine Bitumengrundierung auf, um die Haftung der Bitumenbahnen zu verbessern.
- Verlegen der Bitumenbahnen: Erwärmen Sie die Unterseite der Bitumenbahn mit einem Brenner, bis sie weich ist, und legen Sie sie auf die vorbereitete Fläche. Achten Sie darauf, dass sich die Bahnen um etwa 8 cm überlappen.
- Walzen: Drücken Sie die Bahnen mit einer Andrückrolle fest an, um eine homogene Verbindung zu gewährleisten.
Durch die sorgfältige Umsetzung dieser Maßnahmen schützen Sie Ihr Gebäude effektiv vor Feuchtigkeitsschäden und tragen zur Erhaltung der Bausubstanz bei.