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Umweltschonende Lacke und Farben

Von Johanna Bauer | 20. Oktober 2021
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Sind Sie auf der Suche nach umweltschonenden Alternativen zu herkömmlichen Lacken und Farben? In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Bestandteilen von Lacken und Farben und beleuchten Möglichkeiten, wie diese nachhaltiger gestaltet werden können. Insbesondere das Thema lösemittelfreie Farben wird dabei detailliert behandelt.

Umweltschonende Lacke und Farben
AUF EINEN BLICK
Wie erkenne ich umweltschonende Lacke und Farben?
Umweltschonende Lacke und Farben enthalten weniger oder keine gesundheits- und umweltschädlichen Inhaltsstoffe wie Lösungsmittel, Schwermetalle oder bedenkliche Additive. Achten Sie auf das „Blaue Engel“ Siegel, das umweltverträgliche Produkte kennzeichnet.

Grundsätzliche Zusammensetzung von Lacken und Farben

So unterschiedlich die einzelnen angebotenen Produkte auch sein mögen – das grundlegende Rezept ist nahezu bei allen Lacken und Farben gleich. Im Wesentlichen bestehen alle Lacke und Farben aus folgenden Komponenten:

  • Bindemittel (sie halten die Farbe zusammen)
  • Pigmente (sie sorgen für den Farbeffekt)
  • Lösungsmittel (sie halten die einzelnen Bestandteile in Lösung und machen die Farbe damit streichbar)
  • Additive (um bestimmte Eigenschaften der Farbe zu erzeugen)

Bindemittel

Hier können entweder Naturstoffe, wie bestimmte Naturöle, tierische oder pflanzliche Harze zum Einsatz kommen. Im Regelfall werden allerdings Kunstharze verwendet – Acrylate, Polyvinylacetate, oder auch Alkydharze. Von diesen Stoffen geht nicht immer eine Schädigung oder Umweltgefahr aus, sie sollten aber so weit als möglich zugunsten von Naturstoffen vermieden werden.

Pigmente

Pigmentierungsstoffe sind heute in den meisten Fällen wenig schädliche organische und anorganische Verbindungen, darunter Titandioxid, das als „Weißmacher“ praktisch unverzichtbar ist.

In vielen Fällen können aber noch Schwermetallverbindungen in einzelnen Farben enthalten sein, vor allem Abtönpasten enthalten fallweise viele Schwermetalle. Diese Stoffe sind nicht nur schwer gesundheitsschädlich, wenn sie in den Körper kommen, sondern auch eine massive Belastung für die Umwelt.

Lösungsmittel

Sie sind ein gefährlicher Bestandteil von Farben. In vielen Farben sind sie heute durch Wasser ersetzt, allerdings nicht in allen.

Problematisch sind vor allem VOCs – flüchtige organische Verbindungen. Sie sind nicht nur gesundheitsschädlich beim Ausdünsten, sondern stellen in Summe eine massive Umweltbelastung dar. Manche Lacke und Farben haben einen Lösungsmittelanteil von über 2 % – das muss nicht sein.

Lösungsmittelfreie Farben sollten deshalb auf jeden Fall eingesetzt werden, auf lösemittelhältige Farben und Lacke sollte man so weit nur irgend möglich verzichten – auch im Interesse der eigenen Gesundheit.

Additive

Viele der eingesetzten Hilfsstoffe können schwere Schäden in Gewässern verursachen, krebserregend wirken oder auf andere Weise die Umwelt und den menschlichen Körper belasten. Verwendet werden sollten nur Farben und Lacke, die auf die Beimengung solcher Stoffe verzichten, oder zumindest weitgehend verzichten.

Blauer Engel

Umweltverträgliche Lacke und Farben ohne schädliche Zusatzstoffe werden in Deutschland mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet. Bei so gekennzeichneten Farben und Lacken kann man davon ausgehen, dass die Gesundheitsgefahr und die Umweltgefahr so gering wie nur möglich ist.

Der Blaue Engel ist ein Verbraucherkennzeichen, dessen Vorgaben von Experten entwickelt wurden. Alle gekennzeichneten Farben und Lacke werden hinsichtlich aller enthaltenen Inhaltsstoffe streng geprüft, und müssen alle geforderten Vorgaben erfüllen.

Artikelbild: Goodboy Picture Company/iStockphoto