Selbst den Umzug organisieren oder ein Unternehmen damit beauftragen?
Den Umzug mit Freunden organisieren oder Spedition beauftragen?
Wer umziehen will, muss sich überlegen, ob er den Umzug selbst stemmen will oder ob er ein professionelles Umzugsunternehmen beauftragt. Beide Varianten bieten ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Deshalb ist es wichtig, im Vorfeld abzuwägen, welche Art des Umzuges besser auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist. Folgende Fragen können bei der Entscheidung helfen:
- Sind genügend Freunde und Bekannte bereit mir beim Umzug zu helfen?
- Wenn von einer Stadt in die andere umgezogen wird: Ist jeweils ein Team vor Ort nötig oder fahren alle Helfer von der alten Wohnung zur neuen Wohnung mit?
- Welche Entfernung muss von der alten zur neuen Wohnung zurückgelegt werden?
- In welchem Stockwerk befindet sich die alte und in welchem die neue Wohnung?
- Wie hoch ist das Risiko, dass Schäden in der Wohnung oder im Treppenhaus entstehen könnten und möchte der Betreffende selbst dafür haften?
- Welche steuerlichen Vorteile bringt es mit sich, wenn ein Umzugsunternehmen beauftragt wird?
Oft reicht die Beantwortung dieser Fragen schon aus, um sich für den privaten Umzug oder ein Umzugsunternehmen zu entscheiden. Anbei werden nun noch einmal die Vor- und Nachteile der beiden Optionen aufgezeigt. Zudem gibt es hilfreiche Tipps, was bei der jeweiligen Umzugsart zu beachten ist.
Der selbst organisierte Umzug
Für jemanden, der innerhalb einer Stadt umzieht und nicht besonders viele Möbel, dafür aber umso mehr hilfsbereite Freunde hat, kann ein privat organisierter Umzug viele Vorteile bieten. So ist ein selbst organisierter Umzug in der Regel um einiges kostengünstiger, da sich die Ausgaben lediglich auf die Mietung eines Umzugstransporters, die Umzugskartons und die Verpflegung für die Umzugshelfer belaufen. Der Nachteil dieser Art des Umzuges ist, dass er viel Zeit und Kraft veranschlagt. Zudem müssen zuverlässige Helfer gefunden werden, die mit anpacken. Auch in Hinblick auf die Versicherung birgt ein privater Umzug Risiken, denn der Mieter muss, für während des Umzugs eventuell entstehende Schäden in der Wohnung oder auch im Treppenhaus haften.
Darauf ist bei einem selbst organisierten Umzug zu achten:
Ausmisten der alten Wohnung
Einige Wochen vor dem Umzugstermin sollte die Wohnung gründlich aufgeräumt und Unbrauchbares aussortiert werden. So tragen die Helfer wirklich nur Dinge in die neue Bleibe, die auch wirklich gebraucht werden. Aussortiertes wird verschenkt oder verkauft oder auf dem Sperrmüll, beziehungsweise im Müll entsorgt.
Umzugswagen und Helfer organisieren
Der Umzugswagen sollte schon einige Wochen im Vorfeld gemietet werden. So senkt sich das Risiko, dass der Wagen bereits vergeben ist und der Umzug verschoben werden muss. Auch die Umzugshelfer müssen rechtzeitig gefragt werden, damit sie sich den Tag freihalten. Zu guter Letzt steht die Organisation der Umzugskartons auf dem Plan, damit die Habseligkeiten eingepackt werden können. Auch Polstermaterial und Packdecken sind ratsam, damit nicht kaputt geht oder zerkratzt. Diese Utensilien sind bei den meisten Umzugsunternehmen erhältlich.
Das Einpacken
Die Kartons dürfen nie zu schwer bepackt werden. Kartons die bis zum oberen Rand voll mit Büchern sind, will sicher niemand tragen. Es lohnt sich zudem die Kartons zu beschriften, damit die Helfer diese direkt den richtigen Räumen zuordnen können. Persönliche Gegenstände, welche in der neuen Bleibe direkt wieder gebraucht werden, kommen in einen separat gekennzeichneten Karton.
Böden und Türrahmen schützen
Um Kratzer und Schrammen zu vermeiden, sollten die Böden in der alten und der neuen Wohnung sowie alle Türrahmen mit Folie abgeklebt werden.
Halteverbotszone einrichten
Vor der alten und vor der neuen Wohnung empfiehlt es sich, eine Halteverbotszone einzurichten, damit die Umzugshelfer direkt vor der Tür parken und ein- und ausladen können. Die nötige Genehmigung ist bei der jeweiligen Stadtteil- oder Bezirksverwaltung erhältlich. Damit die Anwohner zeitig informiert sind, müssen die zwei Halteverbotsschilder bereits 72 Stunden vor dem eigentlichen Umzug aufgestellt werden. Das Datum des Umzugs sowie die Anfangs- und Enduhrzeit sollte darauf gut lesbar abgebildet sein. Auf der Rückseite der Schilder befinden sich Anschrift und Telefonnummer desjenigen, der umzieht. Die entsprechenden Schilder können bei einigen Umzugsunternehmen gemietet oder bei Firmen für „Verkehrsabsicherung“ erstanden werden.
Die Verpflegung der Helfer
Wer fleißig mit anpacken soll, muss auch verköstigt werden. Heißer Kaffee und belegte Brote sollten mindestens drin sein. Auch Nudel- oder Kartoffelsalate sind bei Umzügen sehr beliebt.
Der Umzug mit dem Umzugsunternehmen
Weitaus stressfreier gestaltet sich der Umzug natürlich, wenn ein professionelles Umzugsunternehmen organisiert wird. Es nimmt dem Betreffenden viel Arbeit ab, veranschlagt jedoch auch höhere Kosten, als ein privat organisierter Umzug. Dabei können die Preise der einzelnen Unternehmen stark variieren. Es gibt spezielle Internetportale, die dabei helfen eine günstige Spedition zu finden. Ein großer Vorteil eines Umzugsunternehmens ist es jedoch, dass dieses für eventuell von den Mitarbeitern verursachte Schäden, die während des Umzugs entstehen, haftet.
Welche Varianten des Umzugs-Service gibt es?
- Beim Standardumzug sind das Ein- und Auspacken, der Transport sowie das Aufbauen der Möbel in der neuen Wohnung miteinbegriffen. Zwischen 450 und 850 Euro Umzugskosten sind in diesem Fall für eine Wohnung mit ein bis zwei Zimmer realistisch. Bei drei oder mehr Zimmern liegt der Preis schnell über 1000 Euro.
- Bei einem Teilumzug packt der Betreffende seine Besitztümer selbst ein und aus. Das Umzugsunternehmen übernimmt lediglich das Ein- und Ausladen sowie die Beförderung der Güter von A nach B. Ein 3,5 Tonnen Transporter und drei Umzugshelfer veranschlagen ungefähr 75 Euro pro Stunde.
- Es gibt auch sogenannte Beiladungen. Das bedeutet, dass nur einzelne Möbelstücke von der Umzugsfirma transportiert werden. Ist etwa der Kleiderschrank zu sperrig, um in den kleinen Sprinter, welcher privat gemietet wurde, zu passen, übernimmt den Transport das Umzugsunternehmen. Hier ergibt sich der Preis meist aus dem Gewicht und der Größe des Umzugsgutes. So können pro Kilogramm beispielsweise zwei Euro fällig werden.
- Ein echter Umzug der Luxusklasse ist der Relocation-Umzug. Dieser Service umfasst die Suche nach einer neuen Wohnung, alle Renovierungsarbeiten, den kompletten Umzug und die Einrichtung der neuen Wohnung. Zusätzlich können auch Behördengänge vereinbart werden. Der Betreffende muss sich also um fast nichts mehr kümmern. Der Service hat natürlich auch seinen Preis. Dieser richtet sich nach dem Umfang der gewünschten Leistungen und ist bei entsprechenden Unternehmen auf Anfrage erhältlich.
Darauf ist bei einem Umzug der mithilfe eines Umzugsunternehmens durchgeführt wird, zu achten:
- Steht fest, welcher Serviceleistungen vom Umzugsunternehmen erwartet werden, ist das Vergleichen der Preise der einzelnen Anbieter ratsam. Ebenfalls hilfreich kann es sein, Bewertungen anderer Kunden zu lesen.
- Ein vorab eingeholter Kostenvoranschlag ist sinnvoll, damit die tatsächlichen Kosten am Ende nicht die eigenen Mittel übersteigen.
Handelt es sich um eine große Wohnung, kann vorab einen Besichtigungstermin mit der Umzugsfirma verabredet werden, damit diese den Aufwand und die damit einhergehenden Kosten besser abschätzen kann. - Die meisten Umzugsfirmen bieten Zusatzdienste, wie etwa die von Handwerkern oder Monteuren an. Während diese die Küche beispielsweise fachgerecht ab- und aufbauen können, ist bei anderen Möbelstücken, wie zum Beispiel einem Wasserbett die Beauftragung eines speziell dafür geschulten Monteurs ratsam, so http://www.aqua-comfort.net/wasserbett-kaufen.html?arg=inside. Das sich solche Betten je nach Hersteller unterscheiden könne, ist der Monteur im Idealfall ein Spezialist für den betreffenden Anbieter des Wasserbetts.
- Zusatzleistungen, wie die Endreinigung der alten Wohnung oder der Transport von Tieren sind bei vielen Umzugsunternehmen ebenfalls buchbar.
- Arbeiten von Spediteuren, Handwerkern und Monteuren können seit 2006 steuerlich abgesetzt werden. Es ist also immer ratsam, die Rechnungen für die nächste Steuererklärung aufzuheben.
Welche Ummeldungen müssen vorgenommen werden?
Neben dem eigentlichen Umzug müssen auch zahlreiche Ummeldungen vorgenommen werden. Die wichtigsten Punkte deshalb im Überblick:
- Ummeldung auf dem Einwohnermeldeamt (persönliches Erscheinen nötig)
- Kfz-Versicherung muss über neue Adresse informiert werden
- Wer in einen neuen Landkreis zieht, muss sein Auto ummelden
- Telefonvertrag kündigen oder ummelden
- Bankfiliale benötigt neue Adresse
- Den Rundfunkanbieter über den Umzug informieren (http://www.rundfunkbeitrag.de/)
- Bei der Post einen Nachsendeantrag stellen, damit die Post, welche noch an die alte Adresse geschickt wird, ihren Weg zur neuen Wohnung findet
- Stromanbieter über neue Adresse in Kenntnis setzen
- Versicherungen die neue Anschrift mitteilen
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