Was ist eine Unterfangung bei der Bodenplatte?
Ist von einer Unterfangung der Bodenplatte die Rede, so handelt es sich um eine Absicherung des Fundaments gegen ein Abrutschen oder eine Setzung. Das ist üblicherweise dann notwendig, wenn Erdarbeiten rund um die Bodenplatte (oder sogar darunter) durchgeführt werden, bei denen die Fundamentunterkante freigelegt werden muss.
In der DIN 4123 werden die Anforderungen an diese Unterfangung festgelegt. Übrigens müssen Sie als Bauherr auch etwaige Nachbarfundamente unterfangen, da Sie ansonsten schadenersatzpflichtig werden können. Das ist im § 908 BGB geregelt.
Wie wird eine Unterfangung errichtet?
Bei der Unterfangung werden zuerst Ausschachtungen errichtet, die nach DIN 4123 50 cm über der Bodenplatte enden müssen. Danach kommen Gräben hinzu, die maximal 1,25 m breit sein dürfen und abschnittsweise in der erforderlichen Tiefe ausgehoben werden. Erst dann wird eine Unterfangungswand erstellt.
Wichtig ist, dass weitere Abschnitte immer die dreifache Abschnittsbreite als Abstand einhalten müssen. Insgesamt muss die Unterfangung mindestens 50 cm tiefer als der geplante Aushub liegen.
Kann eine Unterfangung selbst durchgeführt werden?
Bei der Unterfangung einer Bodenplatte ist absolutes Spezialwissen gefragt, was über die DIN-Normierung, den Standsicherheitsnachweis und die Berechnungen des Statikers hinausgehen. Daher müssen Sie diese Arbeiten immer in die Hände eines Fachunternehmens geben. Ansonsten besteht direkte Lebensgefahr, und auch eine Rissbildung oder eine verminderte Tragfähigkeit der Bodenplatte können drohen.
Die einzige Ausnahme bilden besonders kleine Bodenplatten, zu denen das Fundament eines Gartenhäuschens gehören kann. Obwohl auch bei diesem Projekt Fachwissen erforderlich ist, kann die Sohle mitunter selbst verdichtet werden.
Wie teuer ist die Unterfangung für die Bodenplatte?
Die Kosten für eine Unterfangung hängen von vielen Faktoren ab, sodass sich nur ein ungefährer Richtwert nennen lässt- Maßgeblich sind vor allem die vorhandene Situation, die Art des Bauvorhabens und die geplante Vorgehensweise. Auch die Gebäudestabilität, die Nähe etwaiger Bestandsgebäude und die Materialien nehmen einen Einfluss.
Gleiches gilt für die Planung und die Arbeitskosten des durchführenden Unternehmens. Rechnen Sie mit Kosten zwischen 4.000 und 7.500 Euro bei standardmäßigen Unterfangungen.