Unterirdisches Gewächshaus: Funktionsweise und Vorteile
Die unterirdischen Gewächshäuser, auch als Walipini bezeichnet, nutzen die stabile Temperatur des Bodens, um eine optimale Anbauumgebung zu schaffen. Durch die Einbettung in die Erde auf einer Tiefe von etwa 1,2 bis 2 Metern entsteht ein klimatischer Puffer, der das Pflanzenwachstum unabhängig von äußeren Witterungsschwankungen ermöglicht.
Funktionsweise
Die natürliche Isolierung des Bodens spielt bei der Funktionsweise eine zentrale Rolle. Der umgebende Boden hält die Temperatur im Gewächshaus konstant und reduziert extreme Kälte sowie Hitze:
- Im Winter: Der Boden schützt vor Kälte und hält die Wärme im inneren Raum des Gewächshauses, sodass ein ideales mikroklimatisches Umfeld für Pflanzen entsteht.
- Im Sommer: Die kühle Erdschicht dämmt die Hitze und sorgt auch an heißen Tagen für moderate Innenbedingungen.
Vorteile
- Ganzjährige Nutzung: Die konstanten Temperaturen ermöglichen den Anbau von frischem Gemüse und anderen Kulturen das ganze Jahr über.
- Umweltfreundlichkeit: Durch die Nutzung der natürlichen Erdwärme wird weniger Energie benötigt, wodurch weniger CO2-Emissionen entstehen und eine nachhaltigere Landwirtschaft gefördert wird.
- Stabilisierung der Temperaturen: Geringere Temperaturschwankungen minimieren stressbedingte Wachstumsprobleme, wovon besonders empfindliche Pflanzenarten profitieren.
- Schutz vor extremen Wetterbedingungen: Die unterirdische Bauweise bietet zusätzlichen Schutz gegen Sturm, Hagel und extreme Temperaturschwankungen.
- Platzsparend und ästhetisch: Unterirdische Gewächshäuser sind im Garten weniger auffällig und beanspruchen weniger sichtbaren Raum, was in dicht besiedelten Gebieten oder bei strengen Bauvorschriften von Vorteil ist.
Bau eines unterirdischen Gewächshauses: Schritt für Schritt Anleitung
Der Bau eines unterirdischen Gewächshauses erfordert sorgfältige Planung und präzise Ausführung. Befolgen Sie diese Schritte, um ein eigenes Gewächshaus zu errichten:
1. Auswahl und Vorbereitung des Standorts
- Sonnenausrichtung: Wählen Sie einen Standort, der das ganze Jahr über ausreichend Sonnenlicht erhält, idealerweise mit südlicher Ausrichtung.
- Bodenbeschaffenheit prüfen: Testen Sie die Tragfähigkeit des Bodens und stellen Sie sicher, dass der Standort frei von großen Wurzeln und Felsen ist.
- Genehmigungen einholen: Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde über notwendige Genehmigungen und Bauregelungen.
2. Aushub und Drainage
- Grube ausheben: Heben Sie die Grube in der geplanten Größe mit einer Tiefe von mindestens 1,2 Metern aus.
- Drainagesystem installieren: Legen Sie Drainagerohre oder eine Kiesschicht am Boden der Grube an, um eine ordnungsgemäße Entwässerung zu gewährleisten und Wasseransammlungen zu vermeiden.
3. Fundamente und Wände errichten
- Fundament legen: Errichten Sie ein stabiles Fundament aus Beton oder Natursteinen entlang der Grubenränder, um das Eindringen von Wasser und Erdreich zu verhindern.
- Wände bauen: Verwenden Sie Materialien wie Beton, Erdziegel oder Erdsäcke, um die Wände zu errichten und die Konstruktion zu verstärken, damit sie dem Druck des umliegenden Erdreichs standhält.
4. Dachkonstruktion gestalten
- Materialwahl: Verwenden Sie lichtdurchlässige Materialien wie Glas oder Plexiglas für das Dach.
- Dachneigung: Achten Sie auf eine Dachneigung von etwa 30 bis 40 Grad, damit Regenwasser effektiv ablaufen kann.
- Belüftung integrieren: Installieren Sie Fenster oder andere Belüftungsöffnungen, um eine ausreichende Luftzirkulation und Feuchtigkeitsregulierung zu gewährleisten.
5. Innenausbau und Nutzfläche
- Wegebau: Legen Sie stabile Wege im Inneren des Gewächshauses an, um alle Pflanzenbeete leicht erreichen zu können.
- Regale und Hochbeete: Installieren Sie Regale für Topfpflanzen und bauen Sie Hochbeete, um die Anbaufläche optimal zu nutzen.
6. Wasser- und Stromversorgung sicherstellen
- Bewässerungssysteme: Installieren Sie Tropfbewässerungssysteme oder andere effiziente Methoden zur Wasserversorgung Ihrer Pflanzen und nutzen Sie Regenwasserspeicher für eine nachhaltige Bewässerung.
- Stromanschlüsse: Sorgen Sie bei Bedarf für sichere Stromanschlüsse und isolieren Sie elektrische Leitungen gut, falls Beleuchtung oder elektronische Belüftungssysteme benötigt werden.
7. Anpassung an saisonale Bedingungen
- Isolierungsmaßnahmen: Ergänzen Sie in den kalten Monaten die Isolierung durch zusätzliche Materialien wie Stroh oder spezielle Thermoschutzfolien rund um die Pflanzenbeete.
- Wärmespeicherung: Verwenden Sie Wassertonnen oder andere Massegegenstände, um tagsüber Wärme zu speichern und nachts wieder abzugeben, um das Mikroklima im Gewächshaus zu stabilisieren.
Durch sorgfältige Planung und eine vorausschauende Bauweise schaffen Sie ein nachhaltiges und effizientes unterirdisches Gewächshaus, das das ganze Jahr über ideale Wachstumsbedingungen für Ihre Pflanzen bietet.