Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale
Größe: Ein markantes Merkmal zur Unterscheidung ist die Größe der Insekten und ihrer Nester. Hornissen sind mit einer Körperlänge von bis zu 3,5 cm deutlich größer als Wespen, die meist zwischen 1,1 und 2 cm erreichen. Dies spiegelt sich auch in den Nestern wider: Während Wespennester sehr große Volksstärken erreichen können, sind Hornissennester oft kleiner und enthalten meist nur 400 bis 700 Tiere.
Farbgebung und Baumaterial: Die Farbe des Nests kann ebenfalls Aufschluss bieten. Hornissennester sind bräunlich, da die Tierchen morsches Holz verwenden. Wespennester hingegen haben meist eine graue Farbe, was darauf hinweist, dass sie altes, verwittertes Holz als Baumaterial bevorzugen. Auch die Nester von Gemeinen Wespen und Hornissen können beige erscheinen.
Standort: Der Standort der Nester unterscheidet sich ebenfalls meist deutlich. Hornissen bevorzugen eher geschützte, dunkle Hohlräume wie Baumhöhlen oder ungestörte Dachböden. Demgegenüber bauen Deutsche und Gemeine Wespen ihre Nester häufig in dunklen, geschützten Bereichen wie Rollädenkästen, Dachböden oder unter Deckenverkleidungen. Es gibt jedoch auch Wespenarten, die ihre Nester frei hängend an Bäumen oder Hecken befestigen.
Neststrukturen und Öffnungen: Hornissennester erkennen Sie oft an einer charakteristischen Öffnung am unteren Ende, durch die die Tiere Unrat und Kot abwerfen; unter dem Nest finden sich daher häufig Kotansammlungen. Wespennester hingegen besitzen diese spezifische Öffnung nicht, oft befindet sich das Einflugloch seitlich.
Indem Sie auf diese Unterschiede achten, können Sie besser feststellen, ob es sich um ein Wespennest oder ein Hornissennest handelt.
So verhalten Sie sich richtig
Wenn Sie ein Nest in der Nähe Ihres Hauses entdecken, sollten Sie sich umsichtig und ruhig verhalten. Hier sind einige Tipps, wie Sie dabei vorgehen:
- Ruhe bewahren: Versuchen Sie Panik zu vermeiden. Hornissen und Wespen sind normalerweise nicht aggressiv und stechen selten, es sei denn, sie fühlen sich bedroht.
- Sicherheitsabstand einhalten: Halten Sie einen Abstand von mindestens drei bis vier Metern zum Nest, um die Tiere nicht zu provozieren. Treffen Sie unbedingt auch Vorkehrungen, dass Kinder und Haustiere diesen Bereich meiden.
- Vibrationen und Geräusche vermeiden: Betreiben Sie motorisierte Geräte wie Rasenmäher oder Trimmer nicht direkt neben dem Nest, da diese Erschütterungen und Lärm die Insekten beunruhigen können.
- Flugbahnen freihalten: Blockieren Sie nicht die Flugwege der Wespen oder Hornissen. Wenn eine Wespe oder Hornisse auf Sie zufliegt, bleiben Sie ruhig stehen und vermeiden Sie hektische Bewegungen.
- Fenster und Türen geschlossen halten: Sollte sich ein Insekt in Ihre Wohnung verirren, öffnen Sie die Fenster und schalten Sie das Licht aus. Die Tiere orientieren sich zum Licht und finden so von selbst den Weg ins Freie.
- Professionelle Hilfe: Falls das Nest an einer problematischen Stelle ist oder eine Wespenallergie besteht, holen Sie umgehend professionelle Hilfe. Ein Schädlingsbekämpfer kann das Nest sicher umsetzen oder entfernen.
- Vorsicht bei Erdnestern: Wenn Sie ein Erdnest im Garten entdecken, seien Sie besonders vorsichtig. Erdwespen können besonders aggressiv reagieren, wenn ihr Nest gestört wird. Achten Sie darauf, dass solche Bereiche gekennzeichnet und gemieden werden.
- Rechtliche Aspekte beachten: Denken Sie daran, dass viele Wespen- und Hornissenarten unter Naturschutz stehen. Eine eigenmächtige Entfernung der Nester kann rechtliche Konsequenzen haben. Informieren Sie sich daher im Voraus und holen Sie gegebenenfalls die notwendigen Genehmigungen ein.
Durch diese Maßnahmen können Sie Konflikte mit Wespen und Hornissen minimieren und eine friedliche Koexistenz ermöglichen.