Auf oder unter dem Grundwasserspiegel
Die Konstruktion und der Aufbau einer Unterwasserbetonsohle können nicht standardisiert erfolgen. Bei der Planung eines Fundaments, das in permanentes Wasser hineinreicht, muss die spezifischen örtlichen Gegebenheiten beachtet werden. Jede Unterwasserbetonsohle ist ein individuelles Gewerk, das aus mehreren bekannten Baumaßnahmen zu einer funktionierenden und haltbaren Gründung „komponiert“ wird.
Im privaten Hausbau erfüllt eine vereinfachte Form der Unterwasserbetonsohle die notwendige Voraussetzung. In einem Umfeld mit drückendem Wasser wird eine Betonwanne aus wasserundurchlässigem Beton erstellt, die sogenannte weiße Wanne. Sie ist nicht zu hundert Prozent dicht, erfüllt aber im Normalfall die Kriterien zu Statik, Stabilität und Haltbarkeit.
Die Unterwasserbetonsohle wird in Fällen des permanenten Wasservorkommens, gegebenenfalls mit Fließbewegung, erstellt. Durch wasserdichte Verschalungen und stauende Bodenbestandteile wie Ton kann eine erste Dichtsohle auf den feuchten Boden gegossen werden. Wenn kein Ton vorhanden ist, wird die Abbindefähigkeit und Betoneinbringung durch eine Weichgel- oder Düsenstrahlinjektion erreicht.
Für große Gründungen mit einem hohen Wasseraufkommen werden unterschiedliche Konstruktionselemente individuell kombiniert, um eine Gründung zu ermöglichen. Dazu gehören Schlitzwände in der Verschalung, die sowohl mit Membranen als auch mit mechanischen Pumpen das Wasser aus der Betonsohle ausleiten. Spundwände und ein- oder mehrschichtige Schalungen können während des Erstellens der Unterwasserbetonsohle wie Wasserschleusen eingesetzt werden. Diverse Hilfstunnelkanäle helfen beim Regulieren des Baugrunds.
Seitliche und senkrechte Verankerung
Die Unterwasserbetonsohle ist die zuunterst liegende Gründungsschicht einer Betonierung beziehungsweise Fundamenterstellung. Erst darüber wird die eigentliche Bauwerkssohle als „Boden“ eingebracht. Die Unterwasserbetonsohle kann mit oder ohne zusätzliche Verankerungen montiert werden. Die Ankerbefestigungen befinden sich immer oberhalb des Grundwasserspiegels. Im Fall der ständigen Wasserbedeckung der Unterwasserbetonsohle muss eine Verankerung seitlich und vertikal in steigende Richtung befestigt werden.
Eine weitere Befestigungsmöglichkeit einer Unterwasserbetonsohle sind Stabbewehrungen, die senkrecht in den Boden eingetrieben werden. Hierbei muss allerdings auf den Erhalt der inneren Stabilität des Erdreichs geachtet werden.