Wie hoch das Risiko der Belastung des Trinkwassers mit Uran tatsächlich ist, wo die Grenzwerte liegen, und welche Krankheiten entstehen können, wird deshalb hier einmal beleuchtet.
Radioaktive Verschmutzung
Es gibt so etwas wie eine natürliche Radioaktivität in tieferen Schichten des Bodens. Der Zerfall einzelner Elemente im Boden erzeugt geringe Mengen an radioaktiver Strahlung.
Uran zerfällt im Boden in langsamen Zerfallsreihen in unterschiedliche Isotope, darunter auch Radon. Das Radon kann durch die Bodenschichten auch in Höhlen oder Keller diffundieren. Es gehört insgesamt aber zu den seltensten Bestandteilen der Luft, seine Verbreitung ist sehr gering und in der Regel keine Gefahr.
Die Verschmutzung des Trinkwassers mit radioaktiven Materialien spielt in der Regel keine Rolle – Uran ist aber auch ein Schwermetall, das in höherer Dosis gesundheitliche Schäden verursachen kann.
Grenzwerte für Uran
Die WHO empfiehlt einen Grenzwert von maximal 15 µg/Liter für Uran, um gesundheitliche Schäden auszuschließen. In Deutschland liegt der Grenzwert sogar niedriger, nämlich bei 10 µg pro Liter. Diese Grenzwerte gelten allerdings nur für gesunde Erwachsene.
Bei Säuglingen können schon Dosen von mehr als 2 µg pro Liter möglicherweise langfristig Beeinträchtigungen für die Gesundheit bedeuten.
Studien zur Uranbelastung
Sowohl die Organisation Foodwatch als auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) und die Zeitschrift Öko-Test ließen in den Jahren 2004 bis 2006 mehrere Untersuchungen vornehmen.
Die Ergebnisse zeigten, dass der Grenzwert für Säuglinge an mehr als 800 Messstellen überschritten war, und dass signifikante Belastungen nahe und über den geltenden Grenzwerten auch in vielen Mineralwässern nachgewiesen werden konnten.
Dabei sind auch einige zugelassene Heilquellen und einige amtlich anerkannte Quellen für die Gewinnung von Quellwasser in Deutschland.
Gesundheitliche Gefahren
Zur Gefahr von Uran für die Gesundheit gibt es zahlreiche Studien. Allgemein wird darin bestätigt, dass eine Aufnahme von Uran in den in der Natur natürlich vorkommenden Mengen gesundheitlich unbedenklich ist.
Die Aufnahme einer höheren Menge von Radionukliden, als in der Natur üblich, kann aber möglicherweise zu Nierenschäden führen. Durch eine Anreicherung von Uran im Körper steigt im Allgemeinen das Krebsrisiko. Dafür müssen aber höhere Mengen aufgenommen werden.
Angereichertes Uran, wie es in Atomkraftwerken oder in der Nähe von Produktionsanlagen für atomare Waffen vorkommt, ist dagegen stark gesundheitsschädlich.
Auch durch den Verzehr von Getreide, das auf uranbelasteten Böden wächst, kann eine Gesundheitsgefahr entstehen.