Warum rosten Bremsscheiben?
Die Bildung von Rost auf Bremsscheiben ist ein natürlicher Prozess, der hauptsächlich durch Feuchtigkeit und Nässe begünstigt wird. Wenn Ihr Fahrzeug längere Zeit im Freien steht, kann die anhaltende Feuchtigkeit in der Luft sowie aufspritzende Wassertropfen die Metalloberflächen der Bremsscheiben angreifen. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wenn die Straßen häufig nass sind und Streusalz verwendet wird, erhöht sich das Risiko der Korrosion erheblich.
Auch während der Autowäsche gelangt Wasser in die Bremsscheiben und fördert die Rostbildung. Bremsbeläge, die Schmutz und Nässe ausgesetzt sind, verstärken diesen Effekt. Wenn ein Fahrzeug mit angezogener Handbremse längere Zeit steht, bleiben die Bremsscheiben oder Trommeln im Kontakt mit den Belägen oder Backen, was zu intensiver Rostbildung und möglicherweise zum Festkleben der Bremskomponenten führt.
Darüber hinaus können defekte Radnaben zur Korrosion beitragen. Eine verrostete oder verschmutzte Radnabe beeinträchtigt die korrekte Montage der Bremsscheibe, was zu Vibrationen beim Bremsen führt. Auch selten genutzte Fahrzeuge haben ein erhöhtes Risiko für Rostbildung, da die Bremsscheiben nicht regelmäßig genug gebraucht werden, um den Rost „wegzubremsen“.
Regelmäßige Nutzung und Bewegung des Fahrzeugs sind entscheidend, um die Bildung von Rost auf den Bremsscheiben zu minimieren.
Gefahren von verrosteten Bremsscheiben
Signifikant verrostete Bremsscheiben stellen ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar. Diese Gefahren können auftreten:
- Verlängerter Bremsweg: Stark verrostete Bremsscheiben vermindern die Bremswirkung, was einen verlängerten Bremsweg zur Folge hat. Besonders bei nassen Straßen und höheren Geschwindigkeiten kann dies gefährlich werden.
- Bruchgefahr: Übermäßige Korrosion schwächt die Struktur der Bremsscheibe, was zu einem Bruch führen kann. Eine plötzlich unwirksame Bremse kann schwerwiegende Unfälle verursachen.
- Rostnarben und Rostpickel: Fortgeschrittene Korrosion bildet tiefe Rostnarben und -pickel auf der Bremsscheibenoberfläche. Dies kann dazu führen, dass die Bremskomponenten festkleben oder nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.
- Unregelmäßige Bremswirkung: Korrosion führt zu ungleichmäßiger Abnutzung der Bremsflächen, sodass die Bremskraft nicht gleichmäßig übertragen wird. Dies kann ein gefährliches Schleudern oder Schlingern des Fahrzeugs verursachen.
Natürlich entfernen regelmäßiges Freibremsen oberflächlichen Rost, aber stark verrostete Bremsscheiben sollten von einem Fachmann überprüft und gegebenenfalls ersetzt werden.
Rost entfernen – So gehen Sie vor
Die Pflege der Bremsscheiben ist entscheidend, um Rost zu entfernen und die Bremsleistung sicherzustellen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Vorbereitung:
- Heben Sie das Fahrzeug mit einem Wagenheber an und sichern Sie es mit Unterstellböcken.
- Entfernen Sie die Räder, um Zugang zu den Bremsscheiben zu erhalten.
2. Leichten Rost beseitigen (Freibremsen):
- Fahren Sie das Fahrzeug auf eine sichere und möglichst leere Straße.
- Bremsen Sie mehrmals kontrolliert aus verschiedenen Geschwindigkeiten ab. Dies hilft, die rostigen Schichten durch die Reibung zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe abzutragen.
3. Hartnäckigen Rost entfernen:
- Nutzen Sie Bremsenreiniger, um hartnäckigen Rost zu lösen. Sprühen Sie den Reiniger großzügig auf die Bremsscheiben und lassen Sie ihn einige Minuten einwirken.
- Verwenden Sie eine Drahtbürste oder einen geeigneten Scheuerschwamm, um den gelösten Rost zu entfernen. Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf und wischen Sie die gereinigten Oberflächen mit einem sauberen Tuch ab.
4. Überprüfung und Wiederanbringung:
- Prüfen Sie den Zustand der Bremsscheiben sorgfältig. Tauschen Sie sie bei auffälligen Schäden oder starkem Verschleiß unbedingt aus.
- Montieren Sie die Räder wieder und senken Sie das Fahrzeug vorsichtig ab.
Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Ihre Bremsscheiben frei von Rost bleiben und Ihre Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet ist.
Wann sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen?
Es gibt spezifische Anzeichen, die einen Besuch in der Werkstatt unumgänglich machen. Bemerken Sie hartnäckiges Quietschen, Schleifgeräusche oder eine ungewöhnlich lange Reaktionszeit beim Bremsen, sollten Sie dies ernst nehmen. Diese Symptome können auf tieferliegende Probleme hinweisen, die durch Rost oder Verschleiß verursacht werden.
Ein weiteres Warnsignal ist ein flatterndes Lenkrad beim Bremsen, was auf ungleichmäßige Bremswirkung aufgrund von Rost oder Beschädigungen hinweisen kann. Auch ein zunehmender Leerweg des Bremspedals oder spürbarer Verlust der Bremskraft erfordern sofortiges Handeln.
Speziell nach längeren Standzeiten, insbesondere im Winter, und nach dem Kontakt mit Streusalz ist eine gründliche Überprüfung der Bremsen in der Werkstatt ratsam. Auch sichtbare Rostpickel und -narben, die sich durch einfaches Abbremsen nicht entfernen lassen, sollten professionell geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden.
Bringen Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig zur Inspektion, vor allem während der Reifenwechselsaison, um Probleme frühzeitig zu erkennen und teuren Reparaturen vorzubeugen. Einwandfrei funktionierende Bremsen sind entscheidend für Ihre Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer.