Vorteile der Versickerung
Durch ein Versickernlassen von Niederschlagswasser auf dem eigenen Grundstück sparen Sie nicht nur Abwassergebühren, sondern sorgen auch für ein besseres Klima im Garten an heißen Sommertagen und für besseres Pflanzenwachstum.
Eine Versickerungsanlage anzulegen kann sich also in jedem Fall lohnen – schon allein wegen der Abwassergebühren, die Sie sparen. Sie können sie auch ganz einfach selbst bauen.
Möglichkeiten zum Selbstbau
Zum Selbstbau eignen sich verschiedene Arten von Sickeranlagen:
- eine Versickerungsmulde
- ein Sickerschacht
- ein Rigolensystem
Je nach Art der Sickereinrichtung kann der Aufwand (und auch der Kostenaufwand) recht unterschiedlich sein.
Vorbereitung bei allen Systemen
Als Vorbereitung müssen Sie zunächst drei Dinge ermitteln:
- Dürfen Sie in Ihrem Garten eine Versickerungseinrichtung bauen? (Wasserschutzgebiet, Quelllenschutzgebiet, Altlastenverdacht auf dem Grundstück)
- Hat Ihr Boden eine ausreichende Versickerungsgeschwindigkeit? (mindestens 1 cm/Std sollten Sie auf jeden Fall erreichen, besser um die 10 cm/Std)
- Wie hoch liegt Ihr Grundwasserspiegel? (er muss mindestens 1 m unterhalb der Unterkante der Versickerungseinrichtung liegen)
- Wie viel Regen müssen Sie auffangen? (Regenspende am jeweiligen Ort, beregnete Fläche)
Mehr zu diesen Dingen lesen Sie in diesem Beitrag.
Versickerungsmulde
Die Versickerungsmulde ist das am einfachsten zu realisierende Vorhaben, wenn man selbst die Versickerungsanlage bauen will. Sie brauchen lediglich eine Mulde, die bis rund 30 cm tief ist anzulegen.
Achten Sie aber darauf, dass die Bodenbeschaffenheit unterhalb der Mulde möglichst sickerfähig ist, mischen Sie im Zweifelsfall Sand oder Kies zu, um die Versickerung zu beschleunigen. Die Ränder der Mulde sollten möglichst flach sein, die Bepflanzung muss passen.
Für die Größe der Mulde können Sie sich an folgender Faustregel für mittelmäßig versickernde Böden richten: Die Mulde sollte hier rund 10 – 20 % der Größe der beregneten Fläche haben. (200 m² Dachfläche = 20 – 40 m² Muldenfläche)
Sickerschacht
Einen Sickerschacht können Sie auch selbst einbauen. Alternativ können Sie auch eine entsprechend große Grube mit Kies füllen und das Wasser dort einleiten.
Achten Sie auch hier auf die richtige Bemessung – die anfallenden Wassermengen werden oft unterschätzt und die Sickerleistung wird überschätzt.
Rigolensystem
Ein Rigolensystem kann man nach ausreichender Planung durchaus auch selbst herstellen. Es ist grundsätzlich auch nicht schwieriger als der Bau eines Sickerschachtes – nur ein wenig aufwändiger.
Ob Sie Kies oder Rigolenelemente verwenden, bleibt dabei Ihnen überlassen. Achten Sie auch darauf, dass Sie die Zuleitung mit ausreichend Gefälle herstellen und so verlegen, dass sich Wasser nicht zurückstauen kann.