Reibung und Schwerkraft
Das Vordach hat immer eine Neigung beziehungsweise ein Gefälle, das vom Gebäude und der Hauswand wegführt. Ein neuralgischer Punkt ist der perfekt abgedichtete Wandanschluss, ohne den nicht nur das Fließverhalten des Wassers „durcheinander“ kommt. Feuchtigkeit kann in die Wand eindringen und neben Flecken und Schimmelbildung zur Destabilisierung der Vordachverankerung führen.
Die Schwerkraft ist die treibende Kraft, damit das Wasser den schnellstmöglichen Weg nach unten sucht. Zweiter wichtiger Faktor sind Barrieren und Reibungswiderstände. Idealerweise ist die Oberfläche eines Vordachs glatt. Sollten aus bautechnischen Gründen Nähte, Fugen oder Erhöhungen vorhanden sein, müssen Sie mit der Richtung des Gefälles abgestimmt werden.
Ablaufpunkte und Montagestellen
Der Regenablauf am Vordach folgt dem Gefälle in absteigende Richtung. Im Normalfall ist das die Vorderkante des Dachs. Diese Traufe kann durch eine nach oben geknickte Traufkante das ankommende Wasser nach rechts und links leiten. An den Ecken sollten Fallrohre angebracht sein, die das Wasser nach unten leiten. Bei kleineren Dachflächen reichen auch Ablaufketten. Sie „steuern“ rieselndes Wasser dank der Adhäsionskräfte.
Wenn eine einseitige Entwässerung erfolgen soll, muss neben der Hauptneigung ein Gefälle in die entsprechende Ecke realisiert werden.
Berechnung der Entwässerungskonstruktion
Die zwei relevanten Werte für eine passend dimensionierte Entwässerung des Vordachs sind die Größe einer Regenrinne, wenn vorhanden und der Querschnitt des Fallrohrs. Bei einem kleinen Vordach mit einer Fläche bis zu zwei Quadratmeter kann eine Traufkante beziehungsweise ein Trauffalz ausreichen. Bei größeren Dächern sollte die benötigten Maße berechnet werden. Online sind einfache Berechnungstools zu finden. Folgendes Beispiel ist ein idealer Helfer:
Ausführlichere Beschreibungen zu den physikalischen Gesetzmäßigkeiten für Flachdächer sind unter Baunetzwissen zu finden. Hier wird auch auf das Abdichten eingegangen und die Funktion sogenannter Notüberläufe erklärt.