Wofür wird ein Vordach am Fachwerkhaus angebracht?
In den meisten Fällen wird ein Vordach als Eingangsüberdachung geplant. Es soll beim Aufschließen und Eintreten vor Wind und Wetter schützen. Häufig gibt es Stufen oder eine Treppe, die möglichst trocken bleiben sollen, um die Ausrutschgefahr zu minimieren. Dazu kommt der Schutz der Eingangstür selber gegen direkten Regenbefall und Windzug. Bei vielen Fachwerkhäusern, die im Mittelalter in Rähmbauweise errichtet wurden, kragen obere Geschosse aus. Aus diesem Überstand kann durch Verlängerung ein integriertes Vordach entstehen.
Welchen Stil kann ein Vordach am Fachwerkhaus bekommen?
Es gibt zwei Herangehensweisen beim Planen eines Vordachs:
1. Es entsteht eine sichtbare und die Gebäudeoptik fortführende Konstruktion
2. Ein möglichst unauffällige und transparente Konstruktion aus Glas wird montiert
Wird ein hölzernes Vordach über der Haustür montiert, wirkt eine Stützkonstruktion ähnlich des Fachwerks harmonisch. Hier können Gefache entstehen, die teilweise oder vollständig gefüllt werden, um beispielsweise einen Windfang zu bilden. Ein Glasdach aus Acryl- oder Echtglas lässt sich sehr zurückhaltend ausführen, was die Genehmigungsfähigkeit bei Denkmalschutz erhöht.
Wie entsteht durch ein Vordach Bautenschutz am Fachwerkhaus?
Fachwerkgebälk wird regelmäßig nass und muss wieder trocknen. Wenn der Grad der Einnässung herabgesetzt wird, erreicht das Holz häufiger ausgetrockneten Zustand. Wird ein Vordach (oder auch mehrere Vordächer) als Beschirmung montiert, lässt sich Schlagregen einfach und mechanisch abhalten. Zu diesem Zweck gibt es auch kleinere sogenannte Klebedächer, die speziell für den konstruktiven Bautenschutz montiert werden. Auch Vordächer über Fenstern können potenziell sensible Fachwerkbauteile zusätzlich schützen.
Muss ein Vordach am Fachwerkhaus genehmigt werden?
Ob ein Vordach genehmigungspflichtig ist, bestimmt sich im Wesentlichen aus drei Faktoren:
1. Größe der Konstruktion
2. Bebauungsplan
3. Landesbaurecht
Bei Fachwerk kommt bei denkmalgeschützten Gebäuden der optische Aspekt als Entscheidungskriterium hinzu. Kleine transparente Vordächer bis etwa drei Quadratmeter überdachter Fläche, die an der Fassade frei hängend montiert sind, werden in vielen Fällen nach Bauanzeige verfahrensfrei gestellt. Manchmal können schon Stützsäulen den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Wie kann ein Vordach am Fachwerkhaus außerdem entstehen?
Hinsichtlich des konstruktiven Bautenschutzes und Erhöhung des Wohnkomforts kann ein Vordach konstruiert werden, dass ein Nebenprodukt eines auf einen anderen Zweck abgezieltes Bauvorhaben darstellt. Typisches Beispiel ist das Bauen eines Balkons am Fachwerk, unter dem überdachte Fläche entsteht. Eine weiter optionale vordachähnliche Funktion kann ein über die Traufe verlängertes Schleppdach ausüben.