Einflussfaktoren auf die Trockenzeit
Die Trockenzeit des Kleisters nach dem Vorkleistern wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Berücksichtigen Sie die nachfolgenden Aspekte, um die Trockenzeit optimal zu planen:
Umgebungsbedingungen: Die Luftfeuchtigkeit und Temperatur des Raumes sind entscheidende Einflussgrößen. In einem warmen Raum mit niedriger Luftfeuchtigkeit trocknet der Kleister schneller als in einer kalten, feuchten Umgebung. Ideal sind moderate Temperaturen und eine gute Belüftung, um die Trocknungszeit zu optimieren.
Untergrundbeschaffenheit: Die Art und Beschaffenheit des Untergrundes beeinflussen die Trockenzeit maßgeblich. Poröse oder stark saugfähige Untergründe wie unversiegelter Putz oder Gips verlängern die Trocknungszeit, da mehr Kleister aufgenommen wird. Eine Vorbehandlung des Untergrundes kann helfen, die Saugfähigkeit zu reduzieren.
Aufgetragene Kleistermenge: Die Menge des aufgetragenen Kleisters variiert je nach Untergrund und Kleistertyp. Eine zu dicke Schicht benötigt länger zum Trocknen. Daher sollte der Kleister gleichmäßig und dünn aufgetragen werden, um die Trocknung nicht unnötig zu verzögern.
Lüftung: Eine gute Luftzirkulation beschleunigt den Trocknungsprozess erheblich. Öffnen Sie Fenster oder setzen Sie Ventilatoren ein, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Feuchtigkeit aus dem Raum zu entfernen. Vermeiden Sie jedoch Zugluft, da sie eine ungleichmäßige Trocknung verursachen kann.
Zusätzliche Feuchtigkeitsquellen: Quellen zusätzlicher Feuchtigkeit wie kürzlich getrockneter Putz oder hohe Luftfeuchtigkeit durch Wetterbedingungen beeinflussen die Trockenzeit. Stellen Sie sicher, dass der Raum zuvor möglichst trocken ist.
Vorkleistern bei saugenden Untergründen
Für stark saugende Untergründe ist eine sorgfältige Vorbehandlung durch Vorkleistern unerlässlich, um eine gleichmäßige Haftung der Tapete zu gewährleisten und ein zu schnelles Absorbieren des Kleisters zu verhindern.
Schritte zum Vorkleistern
Untergrund prüfen: Überprüfen Sie zunächst die Saugfähigkeit des Untergrunds. Benetzen Sie eine kleine Fläche mit Wasser. Wird das Wasser schnell absorbiert und dunkelt die Fläche sichtbar nach, handelt es sich um einen stark saugenden Untergrund, der eine Vorbehandlung benötigt.
Kleister mischen: Rühren Sie den Kleister in einem verdünnten Mischungsverhältnis an. Beachten Sie immer die spezifischen Herstellerangaben für Ihren Kleister.
Auftragen des Kleisters: Tragen Sie den verdünnten Kleister mit einer Malerrolle oder einem Quast gleichmäßig auf die Wand auf. Achten Sie darauf, dass alle Bereiche gut benetzt werden und kein Fleck ausgelassen wird.
Trocknungszeit: Lassen Sie den aufgetragenen Kleister vollständig trocknen. Der Untergrund sollte vollständig trocken sein, bevor Sie mit dem eigentlichen Tapezieren beginnen.
Durch diese Vorbehandlung wird die extrem hohe Saugfähigkeit des Untergrundes reduziert, was für eine gleichmäßige Kleisteraufnahme sorgt und verhindert, dass der Kleister zu schnell entzogen wird, wodurch die Tapete sich später ablösen könnte.
„Nass-in-Nass“ Methode bei Raufaser
Die „Nass-in-Nass“ Methode ist besonders effektiv beim Tapezieren mit Raufaser, da sie Zeit spart und die Haftung verbessert. Hierbei wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen, und die Tapete sofort in den nassen Kleister eingelegt.
So gehen Sie bei der „Nass-in-Nass“ Methode vor:
Kleister anrühren: Mischen Sie den Kleister gemäß den Anweisungen und rühren Sie kontinuierlich, um Klumpenbildung zu vermeiden. Falls Sie den Kleister über mehrere Tage nutzen müssen, konservieren Sie ihn, indem Sie die Oberfläche der Klebemasse mit etwas Wasser bedecken und den Eimer gut verschließen.
Vorbereitung des Untergrundes: Stellen Sie sicher, dass die Wand frei von Staub, alten Tapetenresten und losen Partikeln ist, um eine gleichmäßige Haftung der Tapete zu gewährleisten.
Kleister auftragen: Verteilen Sie den Kleister mit einem Quast oder einer Malerrolle direkt auf die Wandfläche. Arbeiten Sie nur in kleinen Abschnitten, um sicherzustellen, dass der Kleister feucht bleibt.
Tapete anbringen: Legen Sie die eingekleisterte Tapetenbahn sofort in den noch feuchten Kleister an der Wand ein. Drücken Sie die Bahnen ohne Lufteinschlüsse und Falten glatt an die Wand.
Kanten und Überstände bearbeiten: Drücken Sie die Raufaser mit einer Tapezierrolle oder Tapezierbürste fest an und entfernen Sie vorsichtig überstehende Tapetenbereiche und überflüssigen Kleister mit einem geeigneten Werkzeug.
Gleichmäßige Verarbeitung: Wiederholen Sie diesen Vorgang für die restlichen Bahnen und achten Sie darauf, dass die Tapetenkanten eng aneinanderstoßen.
Die „Nass-in-Nass“ Methode nutzt die Flexibilität und Fehlertoleranz der Raufaser optimal aus und gewährleistet ein gleichmäßiges und sauberes Endergebnis.