Filigrandecke
Die Elementdecke wird auch als Filigrandecke bezeichnet. Sie gehört zu den Halbfertigteil-Decken im Betonbau. Der Name Filigrandecke ist dabei aber lediglich ein Markenname, der sich als Synonym für die Konstruktionsweise eingebürgert hat, ähnlich wie der Name Rigips für Gipskartonplatten.
Die Deckenelemente, die der Elementedecke den Namen geben, sind Platten aus Stahlbeton in einer Stärke von zwischen 4 und 6 cm. Die Breite der Fertigplatten kann dabei bis zu 2,50 Meter betragen.
Aufbeton
Die Stahlbetonplatten werden nach dem Verlegen mit dem sogenannten Aufbeton versehen. Das kann ohne aufwändige Arbeiten an der Deckenschalung erfolgen, damit entsteht eine hohe Zeit- und Kostenersparnis am Bau.
Anders als bei Hohldielen-Decken muss aber vor dem Aufbringen des Aufbetons noch eine obere Bewehrung erfolgen, was wiederum einen zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Aussparungen im Aufbeton – etwa für Lüftungsrohre oder Dosen – sind nur mit entsprechendem Aufwand möglich. Das kann im Einzelfall zusätzliche Kosten verursachen.
Insgesamt gesehen ist die Elementedecke aber eine recht zeit- und kostensparende Form der Deckenkonstruktion. Zudem verbinden sich hier Fertigbauweise und Massivbauweise in idealer Form.
Bewehrung
Die Bewehrung auf der Unterseite der Platten ist bereits von Werk vorhanden. Es handelt sich um eine zweiachsige Bewehrung mit Gitterträgern. Man unterscheidet hier zwischen:
- Obergurtstäben (sichtbar) und
- Untergurtstäben (einbetoniert) sowie
- diagonalen Trägern
Quer zu den Fugen muss dann die sogenannte Zulagebewehrung gesetzt werden. Sie darf aber nicht direkt auf dem Fertigteil aufliegen.
Eigenleistung beim Setzen der Elementedecke
Anders als bei anderen Deckenformen sind bei der Filigrandecke kaum Eigenleistungen möglich. Das Setzen und Bewehren der Platten kann und darf nur von Fachleuten ausgeführt werden. Auch das Setzen der Stützen für die Decke ist eine Aufgabe, die entsprechende Fachkenntnis erfordert.
Nachbearbeitung
Im Nachgang müssen nach dem Aushärten der Deckenkonstruktion alle Fugen auf der Unterseite verspachtelt werden. Auch ein Verputzen ist notwendig, um eine streichfähige Decke zu erhalten. Auf der rauen Unterseite der Elemente-Decke kann ansonsten nicht gemalt oder tapeziert werden.
Setz- und Schwindrisse
Bei der Filigrandecke kann es zu teilweise massivem Auftreten von Setz- und Schwindrissen. Diese Risse im Stahlbeton sind in der Regel nicht bedenklich.
Sie müssen aber in jedem Fall immer vom Fachmann in Augenschein genommen werden. Vor dem Weiterverarbeiten der Decke müssen diese Risse auch entsprechend verputzt werden.
Möglicher Nachteil: hohe Baufeuchte
Je nach Bauweise des Hauses kann das Einbringen einer großen Menge von Baufeuchte nachteilig sein. In diesem Fall sollte man eher zu anderen Deckenkonstruktionen greifen. Bis zum vollständigen Aushärten des Betons wird innerhalb des Gebäudes eine große Menge Feuchtigkeit durch die Deckenkonstruktionen frei, die nicht immer ausreichend abgelüftet werden kann.