Kostenbeispiel: Wärmedämmverbundsystem
Beispielsituation:
- Fassadengröße: 140 m²
- Polystyrol-Dämmplatten, 160 mm
- Arbeitsaufwand: durchschnittlich
Posten | Preis |
---|---|
Gerüstkosten | 1.280 EUR |
Matererialkosten | 10.050 EUR |
Arbeitskosten | 11.500 EUR |
Gesamtkosten | 22.830 EUR |
pro m² | 163,07 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Kosten für Dämmmaterial
- Kosten für Zusatzmaterialien
- Arbeitskosten
- Zusätzliche Arbeiten
Kosten für Dämmmaterial
Bei WDVS-Dämmungen können zahlreiche unterschiedliche Dämmmaterialien eingesetzt werden:
- Polystyrolplatten (EPS, XPS)
- Polyurethan-Platten (PUR)
- Mineralwolle-Dämmplatten oder Mineralschaumdämmplatten
- Steinwolle-Dämmplatten
- Penolharzschaum-Platten
- Natürliche Dämmmaterial in Plattenform: Holzfaser, Hanf, Schilf, Kork, Perlite
Übliche Kosten für Dämmmaterial. Je nach Dämmmaterial sind die Preise dabei sehr unterschiedlich – die Kosten für das Dämmmaterial belaufen sich je nach verwendetem Plattenmaterial und Dämmstärke auf Beträge zwischen 15 und 60 EUR pro m². Polystyrol-Platten (EPS, XPS) sind die günstigsten Dämmplatten.
Außerdem für den Preis verantwortlich. Neben dem Plattenmaterial richtet sich der Preis auch noch nach der Wärmeleitgruppe der Plattenausführung, der Plattenstärke und technischen Merkmalen (Druckfestigkeit, Brennbarkeit).
Die Wärmeleitgruppe gibt die Leistungsfähigkeit eines Dämmstoffs an, viele Materialien gibt es in unterschiedlichen Ausführungen mit jeweils unterschiedlicher WLG: wie etwa EPS 032, EPS 035 oder EPS 040. Je höher der Wert, desto schlechter die Dämmfähigkeit der Platte und umso größer die benötigte Dämmstärke.
Die erforderliche Dämmstärke kann nur anhand der individuellen örtlichen Gegebenheiten (U-Wert Mauerwerk) vom Fachmann berechnet werden. Zu hohe Dämmstärken bringen nur noch wenig zusätzliche Heizkostenersparnis und sind deshalb gewöhnlich unwirtschaftlich.
Kosten für Zusatzmaterialien
Unterschiedliche Befestigung verursacht unterschiedliche Zusatzkosten. Die Dämmplatten bei einem WDVS können entweder an die Fassade geklebt, verdübelt oder mit Metallschienen befestigt werden.
Je nach Art der Befestigung werden unterschiedliche Zusatzmaterialien benötigt, die Kosten für das Zusatzmaterial fallen dementsprechend unterschiedlich aus. Immer benötigt werden Putzmaterialien (Putz- und Putzschienen), da die Dämmplatten nach dem Befestigen verputzt werden müssen.
Übliche Zusatzkosten. Gewöhnlich bewegen sich die Kosten für Zusatzmaterialien zwischen 20 und 50 EUR pro m².
Arbeitskosten
Die Hauptarbeiten bei der WDVS-Dämmung sind das Anbringen der Dämmplatten an der Fassade und das Verputzen.
Die Arbeitskosten bewegen sich dabei in üblichen Fällen zwischen 50 und 110 EUR pro m², machen also in den meisten Fällen einen sehr großen Teil der Gesamtkosten aus.
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Gerüstkosten: gewöhnlich zwischen 8 und 15, Details dazu in unserem Artikel Gerüstbau: Kosten
- Sonderputze: bei Verwendung spezieller Putze oder aufwendiger Putzgestaltung ist meist mit beträchtlichen Zusatzkosten zu rechnen
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
- Fassadengröße: 140 m²
- Hochwertigen Mineralwolleplatten 200 mm
- Gerüst im öffentlichen Raum, längere Standzeit
- hoher Arbeitsaufwand
Posten | Preis |
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Gerüstkosten | 2.100 EUR |
Materialkosten | 11.900 EUR |
Arbeitskosten | 13.400 EUR |
Gesamtkosten | 27.400 EUR |
pro m² | 195,71 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Dämmung statt Fassadenerneuerung: Ersparnis der „Ohnehin-Kosten“
- Andere Dämmmethoden erwägen: Isolierklinker-Dämmungen erzeugen „wartungsfreie“ Fassaden und sind somit langfristig günstiger
- Dämmstärke sinnvoll wählen: Überdämmung vermeiden, aber zukünftig steigende Energiepreise mit einkalkulieren
- Amortisationsrechnung mit Kosten neuer Heizung: wenn später auf eine kostengünstige, sparsame Heizung gewechselt wird, die Amortisation mit den zukünftigen Heizkosten berechnen
- Förderungen / Steuererleichterungen
FAQ
Was kostet ein Wärmedämmverbundsystem?
In unserem Beispiel kostet das Wärmedämmverbundsytem für das Einfamilienhaus 163,07 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art, die Ausführung und die Stärke des verwendeten Dämmmaterials sowie der individuell anfallende Arbeitsaufwand beim jeweiligen Gebäude.Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man einen günstigen Zeitpunkt für die Dämmung wählt (Ohnehin-Kosten bei anstehender Fassadenerneuerung), sinnvolle Dämmstärken wählt und gegebenenfalls alternative Dämmmethoden (z. B. Isoklinker) in Betracht zieht. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.