Wärmepumpenprinzip
Wärmepumpen funktionieren ganz allgemein wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. Wenn Luft oder Wasser durch ein Kühlmittel die Wärme entzogen wird, kann diese Wärme umgekehrt wieder zum Heizen genutzt werden.
Auch ein Kühlschrank produziert Abwärme – das ist genau die Wärme, die er den Lebensmitteln, die sich in ihm befinden, entzieht. Theoretisch könnte man also auch einen Kühlschrank zum Heizen benutzen – manche Lebensmittelmärkte machen auch genau das mit ihren Kühlanlagen.
Umgekehrt kann man der Umgebungsluft befindliche Wärme nutzbar machen, um ein Haus zu beheizen. Wenn der Luft durch ein Kältemittel die Wärme entzogen wird, steht genau diese Wärme wiederum zum Heizen zur Verfügung.
Anwendung des Wärmepumpenprinzips beim Wärmepumpentrockner
Wäschetrockner funktionieren nach dem physikalischen Prinzip, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte Luft.
Wird die Luft im Inneren des Wärmepumpentrockners also erwärmt, nimmt sie einen Teil der Feuchtigkeit der kalten, nassen Wäsche auf, ganz ähnlich wie ein Fön durch das Darüberblasen von warmer Luft die Haare trocknet.
Das Erwärmen von Luft kostet aber eine Menge Energie. Beim Wärmepumpentrockner wird daher die Abluft durch eine Wärmepumpe geleitet. Die Wärme wird der Abluft entzogen, und wieder verwendet, um die kalte Zuluft des Geräts zu erwärmen.
Dadurch entsteht ein Kreislauf, in dem die einmal erzeugte Wärme immer wieder genutzt wird. Das verringert den Energieverbrauch beträchtlich.
Kondensatbildung
Beim Abkühlen kondensiert die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit, die von der Wäsche aufgenommen wurde. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit speichern kann, als warme Luft, schlägt sich die enthaltene Luft beim Abkühlen als Kondensat nieder.
Dieses Kondensat wird in einem Kondensatbehälter aufgefangen. Danach kann es einfach entsorgt oder abgepumpt werden.
Das Kondensieren geht beim Wärmepumpentrockner noch schneller als bei gewöhnlichen Kondenswäschetrocknern, da über die Wärmepumpe die Luft sehr schnell abgekühlt wird. Der warmen Abluft wird durch das Kühlmittel sofort alle Wärme entzogen, um sie der Zuluft möglichst vollständig wieder zuzuführen.
Das Gerät hat dadurch aber keine kürzere Betriebsdauer im Vergleich zu herkömmlichen Kondensationswäschetrocknern.
Energieeffizienz und Kosten-Nutzen-Relation von Wärmepumpentrocknern
Nach den Ergebnissen einer Studie von Stiftung Warentest benötigen Wärmepumpentrockner in der Regel ungefähr die Hälfte der Energie, die herkömmliche Wäschetrockner verbrauchen. Im Durchschnitt kostet nach den Erkenntnissen von Stiftung Warentest eine Trocknerladung bei einem herkömmlichen Gerät ungefähr 1 EUR, beim Wärmepumpentrockner aber lediglich 40 Cent.
Dafür liegen aber die Anschaffungskosten auch deutlich höher. Der Anschaffungspreis ist in den letzten Jahren aber bereits deutlich gesunken – die höheren Anschaffungskosten machen sich allein durch den geringeren Stromverbrauch für Familien und Mehrpersonen-Haushalte durchwegs schnell bezahlt.
Je höher die Energieeffizienzklasse des Geräts ist, desto größer fällt natürlich der Unterschied aus, und desto besser ist die Kosten-Nutzen-Rechnung.
In Betracht ziehen sollte man bei einer Kaufüberlegung auch die Entwicklung des Strompreises in den nächsten Jahren. Einzelne Prognosen gehen von weiteren Steigerungen beim Strompreis auf bis zu 40 Cent/kWh bis zum Jahr 2020 aus.
Nachteile von Wärmepumpentrocknern
Technisch gesehen gibt es keine Nachteile von Wärmepumpentrocknern im Vergleich zu herkömmlichen Geräten. Nachteilig wirken sich bislang lediglich immer noch die höheren Anschaffungskosten aus, die sich nicht in allen Fällen (Single-Haushalt, seltene Nutzung) bezahlt machen.
Bei den meisten Geräten, die nach dem Wärmepumpenprinzip arbeiten, muss man mit etwas längeren Trockenzeiten rechnen. Dadurch dass kein Heizstab verwendet wird, kann sich die Trockenzeit auf teilweise bis zu zwei oder drei Stunden verlängern.
Vorteil: Wäscheschonendes Trocknen
Dafür wird aber – durch den geringeren Einsatz von heißer Luft – auch wiederum das Gewebe der Wäsche im Vergleich zu herkömmlichen Trocknern geschont. Die Lebensdauer der Kleidung wird so eher verlängert, während häufiger Einsatz von herkömmlichen Trocknern sie meist mehr oder weniger deutlich verkürzt.
Wärmepumpentrockner Kaufberatung
Bei der Auswahl der Geräte sollte sowohl die Füllmenge als auch die Energieeffizienzklasse das entscheidende Kriterium sein – in Verbindung mit dem Anschaffungspreis natürlich. Markengeräte weisen häufig eine längere Haltbarkeit und eine höhere Energieeffizienzklasse auf als No-Name-Geräte. Das muss aber nicht in allen Fällen gelten.
Stellen Sie in jedem Fall vor dem Kauf eine Kosten-Nutzen-Rechnung an, um zu sehen, ob sich die Anschaffung für Sie überhaupt lohnt, und wenn ja, bis zu welchem Preis.
Wenn Sie nur einige wenige Wäschestücke haben, und das Trocknen beschleunigen wollen, können Sie die nasse Wäsche auf ein möglichst großes Microfaser-Handtuch legen. Danach rollen Sie das Handtuch so fest ein, wie Sie nur können. Auf diese Art und Weise wird schon ein Großteil der Feuchtigkeit aus der Wäsche herausgepresst. Ein gutes Microfaser Handtuch ist schon wenige Minuten danach wieder völlig trocken.