Tragende Funktion erhalten
Es ist für Laien meist nur schwer zu beurteilen, ob eine Wand tragende Funktion übernimmt oder komplett entkoppelt im Gebäude steht. Bei einem Durchbruch wird die Kraftverteilung geändert und andere Bauteile oder Wände müssen die entfallende Stabilität andernorts ausgleichen. Um Überlastungen und Einstürzen vorzubeugen, muss das Abstützen vor dem Bearbeiten der Wand diese Reduzierung adäquat ausgleichen.
Punktlasten vermeiden
Umliegende Bauteile wie die Geschossdecke lassen sich mit Stahlstützen sichern. Sie werden zwischen Boden und Decke vor der Wand senkrecht „eingespannt“. Die Kraftverteilung muss, wie es eine Wand tut, auf Fläche organisiert werden. Auf dem Boden und unter der Decke werden dafür waagrechte Stützbalken genutzt, an denen die Stahlstützen enden.
Vor dem Abstützen muss immer die Beschaffenheit und Tragfähigkeit von Boden und Decke geprüft werden. Nicht alle Konstruktionen sind geeignet, die Krafteinwirkung zu übernehmen. Typische Beispiele sind:
- Decken aus Gipskarton
- Böden und Decken mit Fachgewerk oder aufgefülltem Balkenwerk
Sturz vorher oder nachher einbauen
Die Kraftverteilung kann auch in der Wand selber direkt über dem Durchbruch abgestützt werden. Die sowieso erforderliche Montage eines Sturzes, bevor Abstützungen demontiert werden, kann auch vorgezogen werden. Bevor der Durchbruch erfolgt, wird ein Sturz über die spätere Wandöffnung gesetzt. Der Sturz als Querbalken leitet den Kraftfluss an der Öffnung vorbei.
Der waagerechte Sturzriegel besteht aus Beton, Stahl oder bei entsprechender Belastungshöhe aus einem Holzbalken. Über der beabsichtigen Durchbruchöffnung wird ein Schlitz ins Mauerwerk gestemmt. Das Einlegelager des Sturzes muss beidseitig mindestens 25 Zentimeter über die seitlichen Durchbruchkanten in die Wand ragen. Ab gewissen Mauer- und Wanddicken sind zwei Stürze erforderlich und vorgeschrieben.