Mit RAL-Mustern vorbereiten
Wer eine Wand farbig streichen möchte, kann mit Abtönungen zwischen dreißig und vierzig Farbtöne in jeder Farbe wählen. Das RAL-Farbsystem ist dabei die Grundlage, nach dem die Farbmischungen in definierten Schwarz-Weiß-Verhältnissen hergestellt werden.
Der RAL-Farbkatalog für Grau umfasst 37 Tönungen, die mit Nummern zwischen 7000 und 7048 bezeichnet sind. Die Bandbreite enthält sehr helle Grautöne wie Kiesel- und Lichtgrau. Dunkler werden Tönungen wie Perlmaus- und Seidengrau. Satte Abdunkelung ist in Mischungen wie Maus- und Moosgrau vorhanden.
Idealerweise wird vor dem Streichen der Wand ein Farbfächer oder Farbmusterkarten für Grau besorgt. Sie sind in Baumärkten, Einrichtungshäusern und Farbhandlungen ausleihbar. Die Anzeige auf Monitoren oder anderen Medien entsprechen meist aus technischen Gründen nicht der Realität.
Optische Kälte und Kontraste
Das Gestaltungs- und psychologische Wirkungsrisiko ist bei großflächigen grau gestrichenen Wänden immer gegeben. Farbpsychologen sprechen schnell von deprimierender Wirkung auf das Gemüt. Der auch unterbewusst wirkende Effekt sollte nicht unterschätzt werden.
Eine graue Wand kann als Begleiter und Hintergrund eine elegante und zurückhaltende Lösung darstellen. Je dunkler das Grau wird, desto genauer sollte auf Kontraste durch Einrichtung, Flächenbeschränkung und Licht geachtet werden. Auch Fluktuation und Funktion des Raums, in dem Wände grau gestrichen werden, spielen eine Rolle.
Checkliste zur Farbauswahl
Die Entscheidung, in welcher Farbe die Wand gestrichen wird, sind folgende Fragestellungen und Kriterien bei der Auswahl hilfreich:
- Breite und Höhe der Wand
- Lage der Wand (gegenüber oder seitlich einer Lichtquelle)
- Farbe der begleitenden beziehungsweise umgebenden Wände, Decke und Boden
- Sichtbare Fläche der grauen Wand nach Einrichtung durch Möbel, Gardinen, etc.
- Einrichtungstil nüchtern, sachlich, trocken, verspielt, bunt, abwechslungsreich
- Matter oder glänzender Anstrich
- Konstrastbildung durch zweifarbiges Streichen
- Beschränkung des Anstrichs in der Höhe
Wandschmuck und Nutzungsart
Eine grau gestrichene Wand kann ein idealer Begleiter für kleinteilige Darstellungen oder Platzierungen von Wandschmuck sein. Das Grau hält sich im Hintergrund und überlässt den Dekorationen die volle Wirkkraft. Typische Beispiele sind:
- Fotowand oder Galeriewand gestalten
- Wandtattoo selber malen
- Wandschrift selber gestalten
Eine graue Wand wirkt in von der Funktion geprägten Räumen weniger dominierend als in Räumen mit potenziell längeren Aufenthaltszeiten. Dielen, Flure, Durchgangsbereiche und Treppenhäuser werden meist nur „geschäftig“ durchquert. In Kinder-, Schlaf- und Wohnzimmern rückt die Wandfarbe durch längere Aufenthaltszeiten zwangsläufig stärker in den Vordergrund.