Innenwanddämmung: Wann ist sie sinnvoll und welche Möglichkeiten gibt es?
Wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, stellt die Innenwanddämmung eine praktikable Alternative dar. Dies trifft insbesondere auf Gebäude unter Denkmalschutz oder bei geringen Gebäudeabständen zu. Auch bei schrittweisen Modernisierungen einzelner Wohnbereiche oder einem begrenzten Budget kann die Innenwanddämmung eine sinnvolle Lösung sein. Aufgrund der Gefahr von Feuchteproblemen und Schimmelbildung sollte die Dämmung jedoch sorgfältig und fachgerecht ausgeführt werden.
Möglichkeiten zur Innenwanddämmung
Es gibt verschiedene Methoden, um Innenwände effizient zu dämmen:
1. Mineralwolle (z.B. Glas- oder Steinwolle):
- Vorteile: Gute Wärme- und Schalldämmung, feuerbeständig.
- Besonderheiten: In Platten- oder Mattenform erhältlich, kann geklebt oder verschraubt werden.
2. Polystyrol (EPS oder XPS):
- Vorteile: Leicht und einfach zu installieren, gute Wärmedämmung.
- Besonderheiten: Geringere Schalldämmung im Vergleich zu Mineralwolle.
3. Polyurethanschaum:
- Vorteile: Hohe Dämmwerte in dünnen Schichten, gute Schalldämmung.
- Besonderheiten: In Plattenform oder als Sprühschaum erhältlich.
4. Holzfaserdämmplatten:
- Vorteile: Umweltfreundlich, gute Wärmedämmung.
- Besonderheiten: Aus natürlichen Holzfasern hergestellt, einfache Befestigung.
5. Vakuumisolationspaneele (VIPs):
- Vorteile: Sehr schlank bei hoher Dämmleistung.
- Besonderheiten: Ideal bei Platzmangel, jedoch kostenintensiv.
6. Korkdämmung:
- Vorteile: Natürlicher Dämmstoff, gute Wärme- und Schalldämmung.
- Besonderheiten: In Platten- oder Rollenform verfügbar.
Wichtige Hinweise zur Vermeidung von Wärmebrücken
Um Wärmebrücken zu vermeiden, ist eine sorgfältige Verarbeitung essenziell. Wärmebrücken entstehen, wenn die Dämmschicht unterbrochen ist, was zu Energieverlust und Feuchtigkeitsproblemen führen kann. Eine zusätzliche Dampfbremse kann dabei hilfreich sein.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Innenwanddämmung mit Mineraldämmplatten
Die Dämmung mit Mineraldämmplatten ist eine effektive Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts. Mit der richtigen Vorbereitung und Ausführung können Sie diese selbst durchführen.
Vorbereitung
- Untergrund prüfen und vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass die Wandoberfläche trocken, tragfähig und sauber ist. Entfernen Sie alte Beschichtungen und füllen Sie Unebenheiten mit Spachtelmasse aus.
- Materialien und Werkzeuge bereitstellen: Sie benötigen Mineraldämmplatten (Glas- oder Steinwolle), Dampfbremse, Latten, Schrauben oder Nägel, Schneidewerkzeuge, Bohrmaschine oder Schraubenzieher, Wasserwaage, Maßband sowie Schutzausrüstung.
Dämmung anbringen
- Sicherheitsvorkehrungen treffen: Tragen Sie Schutzkleidung, Atemschutzmaske und Schutzbrille, um sich vor Staub und Partikeln zu schützen.
- Dampfbremse anbringen: Befestigen Sie die Dampfbremse an der Wand, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Dichten Sie Übergänge mit Dichtband ab.
- Lattung installieren: Befestigen Sie die Latten im Abstand der Dämmplattenbreite an der Wand und prüfen Sie den Lot mit einer Wasserwaage.
- Dämmplatten zuschneiden und anbringen: Schneiden Sie die Dämmplatten passgenau zu und befestigen Sie diese mit Leichtmörtel oder Kleber. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume entstehen.
- Armierungsschicht auftragen: Tragen Sie Armierungsmörtel auf die Dämmplatten und betten Sie das Armierungsgewebe in den noch feuchten Mörtel ein. Die Gewebebahnen sollten sich etwa 10 cm überlappen.
- Oberfläche veredeln: Nach dem Trocknen der Armierungsschicht können Sie die Wand verputzen und streichen.
Wichtige Hinweise
- Beachten Sie stets die Herstellerangaben der Materialien.
- Planen Sie die Position von Steckdosen und Lichtschaltern im Voraus.
- Berücksichtigen Sie die geringfügige Verringerung der Raumgröße.
Durch eine sorgfältig ausgeführte Innenwanddämmung können Sie nicht nur die Behaglichkeit Ihres Zuhauses verbessern, sondern auch Heizkosten deutlich senken. Bei Unsicherheiten sollten Sie in Erwägung ziehen, einen Fachbetrieb zu beauftragen.