Der Aufbau einer Mauerwerkswand
Der Aufbau einer Mauerwerkswand kann variieren und hängt stark von den spezifischen Anforderungen ab, wie beispielsweise Wärmedämmung, Schallschutz und Feuchtigkeitsschutz.
Monolithisches Mauerwerk (einschalig)
Das monolithische Mauerwerk ist eine besonders einfache und bewährte Bauweise. Es besteht aus einer einzigen Schicht von hochwärmedämmenden Mauersteinen, wie z.B. Poroton-Ziegeln. Diese Art des Wandaufbaus benötigt keine zusätzliche Dämmschicht. Die Dämmungseigenschaften der eingesetzten Mauersteine konnten in den letzten Jahren erheblich verbessert werden, was diese Bauweise für viele Bauvorhaben attraktiv macht. Die Wand wird innen und außen verputzt, wobei der Außenputz etwa 2 cm und der Innenputz etwa 1,5 cm dick ist.
Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Bei Mauerwerk, das von Natur aus eine hohe Druckfestigkeit aber geringere Dämmwerte aufweist, wird häufig ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) angewendet. Hierbei wird auf der Außenseite des Mauerwerks eine zusätzliche Dämmschicht angebracht, oft aus Materialien wie Mineralwolle oder Polystyrol. Diese Konstruktion ermöglicht schlanke Wandkonstruktionen, was besonders bei flächenoptimierten Bauvorhaben vorteilhaft ist. Die Wand wird anschließend verputzt oder mit Klinkerriemchen verkleidet.
Zweischaliges Mauerwerk
Das zweischalige Mauerwerk besteht aus einer tragenden Innenschale und einer äußeren Vormauerschale, die meist aus Klinkern besteht. Den Zwischenraum kann man entweder vollständig mit Dämmmaterial, wie Mineralwolle, füllen oder als Luftschicht ausführen. Diese Bauweise bietet eine ausgezeichnete Kombination von Wärmedämmung, Schallschutz und Feuchtigkeitsschutz. Eine typische zweischalige Wand besteht aus Verblendklinkern, einer Luftschicht, Wärmedämmung und Tragmauerwerk (z.B. Poroton-Ziegel).
Durch die Wahl des richtigen Wandaufbaus lassen sich die bauphysikalischen und gestalterischen Anforderungen optimal erfüllen. Achten Sie dabei nicht nur auf die Dämmung und die Dicke der Wand, sondern auch auf die langfristige Witterungsbeständigkeit und die gestalterischen Möglichkeiten für Ihre Fassadengestaltung.
Möglichkeiten des Wandaufbaus im Detail
Die Konstruktion der Mauerwerkswand kann auf verschiedene Weisen erfolgen und bietet unterschiedliche Vorteile. Im Folgenden werden spezifische Wandaufbauten erläutert, die keine unverzichtbaren Informationen aus den übrigen Abschnitten wiederholen.
Einschalige Wandkonstruktionen
Wände mit Innendämmung
Hier wird die Wärmedämmung auf der Innenseite der tragenden Mauer angebracht. Diese Lösung wird oft gewählt, wenn die äußere Fassade aus ästhetischen Gründen unverändert bleiben soll oder bei Altbausanierungen. Die verwendeten Dämmmaterialien müssen dabei dampfdurchlässig sein, um Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen. Schlanke Wandstärken ermöglichen platzsparende Konstruktionen.
Zweischalige Wandkonstruktionen
Wände mit Luftschicht und Dämmung
Diese Bauweise besteht aus einer tragenden Innenschale und einer nicht-tragenden Vormauerschale, zwischen denen eine Wärmedämmschicht und eine Luftschicht liegen. Diese Konstruktion bietet hervorragenden Feuchtigkeits- und Witterungsschutz, da die Luftschicht eine Hinterlüftung der Fassade ermöglicht. Typische Wandaufbauten sind Verblendklinker, Luftschicht, Wärmedämmung und Tragmauerwerk.
Wände mit Kerndämmung
Hier wird der Zwischenraum zwischen der tragenden Innen- und der äußeren Vormauerschale vollständig mit Dämmmaterial ausgefüllt, was sowohl optimale Wärmedämmung als auch hervorragenden Schallschutz bietet. Eine kleine Luftschicht zwischen Kerndämmung und Vormauerschale kann aus baupraktischen Gründen belassen werden.
Durch die Auswahl des passenden Wandaufbaus können Sie ihre spezifischen Bauanforderungen hinsichtlich Dämmung, Schutz und Gestaltungsfreiheit bestmöglich erfüllen. Beachten Sie dabei unter anderem die langfristige Witterungsbeständigkeit und die klimatischen Bedingungen am Bauort.