Deckkraftklassen verstehen: Der Schlüssel zum deckenden Anstrich
Die Deckkraft einer Wandfarbe spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie gut die Farbe den darunterliegenden Untergrund abdeckt. Die DIN-Norm EN 13300 teilt die Deckkraft von Wandfarben in vier Klassen ein, die den Anteil des abgedeckten Untergrundes widerspiegeln. Diese Einteilung hilft Ihnen dabei, die passende Farbe für Ihr Projekt zu wählen.
- Deckkraftklasse 1: Diese Klasse bietet die höchste Deckkraft und deckt über 99,5 % des Untergrundes ab. Sie ist optimal, wenn Sie eine starke Farbabdeckung mit nur einem Anstrich wünschen. Diese Kategorie ist besonders nützlich bei intensiven Farbtönen oder wenn der Untergrund stark kontrastiert.
- Deckkraftklasse 2: Farben dieser Klasse decken 98 % bis 99,5 % des Untergrundes ab und bieten eine gute Abdeckung, die für die meisten Innenanstriche ausreicht. Sie sind ideal für mittlere Farbtöne und weniger kontrastreiche Untergründe.
- Deckkraftklasse 3: Mit einer Deckkraft von 95 % bis 98 % eignet sich diese Klasse für hellere Farbtöne und weniger anspruchsvolle Flächen. Diese Farben sind eine gute Wahl, wenn der Übergang zwischen dem neuen und alten Farbton weniger drastisch ist.
- Deckkraftklasse 4: Diese Farben decken weniger als 95 % des Untergrundes ab und bieten die geringste Deckkraft. Diese Klasse wird seltener für Wandanstriche empfohlen, kann jedoch für weniger sichtbare oder dekorative Stellen nützlich sein.
Faktoren, die die Deckkraft beeinflussen
Die Deckkraft Ihrer Wandfarbe hängt von mehreren Faktoren ab, die weit über die bloße Klassifizierung hinausgehen.
Art des Untergrunds
- Saugfähigkeit: Eine starke Saugfähigkeit des Untergrunds kann zu einem ungleichmäßigen Anstrich führen. Verwenden Sie eine Grundierung, um die Saugfähigkeit zu regulieren und für ein gleichmäßiges Finish zu sorgen.
- Struktur: Eine glatte Wand ermöglicht eine bessere Farbabdeckung als eine stark strukturierte Oberfläche wie Raufaser oder grober Putz.
- Farbtöne: Helle Farben decken auf dunklen oder kontrastreichen Untergründen schlechter, daher sollten Sie hier eventuell mehr als einen Anstrich einplanen.
Qualität der Farbe
Deckkraftklasse: Farben höherer Deckkraftklassen (z. B. Klasse 1) erfordern meist weniger Anstriche. Farben der Klasse 1 decken mehr als 99,5 % des Untergrunds ab, während Farben der Klasse 4 unter 95 % abdecken.
Verarbeitungstechnik
- Verdünnung: Verdünnen Sie die Farbe nur gemäß den Herstellerangaben, da eine zu starke Verdünnung die Deckkraft erheblich mindern kann.
- Werkzeuge: Verwenden Sie hochwertige Werkzeuge, die auf die Art der Farbe abgestimmt sind. Farbroller mit einer Florlänge von 18 mm eignen sich gut für Dispersionsfarben, während kurzflorige Werkzeuge besser für Lacke geeignet sind.
- Streichtechnik: Eine gleichmäßige „nass-in-nass“-Technik hilft, streifenfreie Ergebnisse zu erzielen. Streichen Sie kontinuierlich von einer Ecke zur anderen, um Ansätze zu vermeiden.
Die richtige Deckkraft für Ihr Projekt wählen
Die Wahl der passenden Deckkraftklasse für Ihr Malerprojekt erfordert eine sorgfältige Betrachtung der spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten.
Projektanforderungen
- Helle Farben und intensive Farbtöne: Für kräftige Farben oder einen hohen Kontrast zwischen Altanstrich und neuer Farbe empfiehlt es sich, eine Farbe der Deckkraftklasse 1 zu wählen. Diese deckt am besten und reduziert die Notwendigkeit für mehrere Anstriche.
- Dunkle und gesättigte Farben: Bei dunkleren Tönen können auch Farben der Klassen 2 oder 3 eine gute Wahl sein, insbesondere wenn der Untergrund nicht stark kontrastiert.
Untergrundbeschaffenheit
- Glatte Oberflächen: Wenn Ihre Wände glatt und gleichmäßig sind, reicht oft eine Farbe mit mittlerer Deckkraft (Klasse 2 oder 3) aus. Diese bieten eine ausreichende Abdeckung und ein harmonisches Erscheinungsbild.
- Unregelmäßige oder stark saugende Untergründe: Für Wände mit Unebenheiten, Rissen oder einem hohen Saugvermögen empfiehlt es sich, eine Farbe der Deckkraftklasse 1 zu verwenden. Diese sorgt für eine gleichmäßige Abdeckung und vermeidet scheckige Ergebnisse.
Anstrichtechniken und Werkzeug
- Grundierung und Vorbereitung: Eine gute Grundierung gleicht den Saugunterschied des Untergrunds aus und schafft eine optimale Basis für Ihren Endanstrich. Auf stark saugenden oder sandenden Untergründen ist dies besonders wichtig.
- Qualität der Werkzeuge: Nutzen Sie hochwertige Farbroller mit einer passenden Florlänge (etwa 18 mm für Dispersionsfarben), um die Farbe gleichmäßig aufzutragen und eine hohe Deckkraft zu gewährleisten.
Indem Sie die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts genau prüfen, können Sie die Deckkraftklasse der Farbe entsprechend auswählen, um ein professionelles und zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.