Farbharmonie – was ist das eigentlich?
Ein bisschen verhalten sich Farbtöne wie Menschen: Einige »können« gut miteinander, andere eher weniger. Und bestimmte Zusammenstellungen gehen einfach gar nicht! Manchmal ist es auch nur eine Frage der Dosierung: Wenn es zu viel wird, dann kippt die Stimmung.
Wandfarben auf ästhetische Weise miteinander zu kombinieren, das bedeutet also, zunächst herauszufinden, bei welchen Paaren, Trios und Quartetten die Wellenlänge stimmt. Unsere Tipps helfen Ihnen, die richtige Wahl zu treffen!
Die richtigen Kombinationen finden: kühl zu kühl – und warm zu warm
Eine Faustregel besagt, dass sich kühle Töne am besten mit kühlen vertragen, und warme Farben nach warmen Ergänzungen verlangen. Grob gesehen ist das richtig, denn ein dunkles, warmes Rot macht sich wirklich nicht besonders direkt neben einem kühlen, hellen Blau.
Sandtöne vertragen sich hervorragend mit anderen Sandtönen, mit Rot, Orange und Creme. Blautöne harmonieren wunderbar mit Reinweiß und Grün, aber auch Zitronengelb passt wunderbar ins Konzept. Übertreiben Sie es nur noch mit der Buntheit, sondern beschränken Sie sich auf zwei, höchstens drei Töne.
Allerdings gibt es durchaus Ausnahmen von der Regel: Braun und Hellblau fühlen sich durchaus nebeneinander wohl, und warmes Sonnengelb verträgt sich in Maßen auch mit Blau oder Grün. Festzementierte Regeln gibt es also nicht, nur Orientierungshilfen und Wegweiser.
Farbschemata: Immer auf Linie bleiben!
Wenn Sie ganz sicher gehen möchten, dass sich Ihre ausgewählten Wandfarben wirklich auf harmonische Weise kombinieren lassen, dann bleiben Sie einfach auf »einer Linie«: Das heißt, Sie wählen sich einen Ton aus, den Sie in mehreren Varianten verwenden, von aufgehellt über abgedunkelt bis leicht changierend.
An zwei Beispielen möchten wir Ihnen zeigen, wie wir das meinen. Als Grundtöne nehmen wir ein tiefes Azurblau und ein strahlendes Gelb. Jede Farbe ordnen wir einem anderen Raum zu, setzen sie also getrennt ein.
Farbbeispiel 2: der blaue Raum
- Die zentrale Farbe ist Azurblau, wir setzen sie jedoch nur sparsam ein, weil sie recht dunkel ist.
- In Kombination dazu verwenden wir ein eine leicht aufgehellte, grünliche Variante des Farbtons.
- Und damit das Ganze nicht zu dunkel wird, gestalten wir eine reinweiße Rahmung und streichen eventuell eine der Wände komplett in Weiß.
- Zur weiteren Ausgestaltung dieses Zimmers wählen Sie Dekoelemente in ähnlichen Farben.
Farbbeispiel 2: der gelbe Raum
- Mischen Sie ein warmes, aber helles Sonnengelb an, das Sie im Raum großzügig verwenden.
- Kombinieren Sie diese Wandfarbe mit kräftigen gelben Akzenten, die Sie jedoch sparsam einsetzen.
- Um einen gewissen Ausgleich zu schaffen, setzen Sie hellgraue Flächen gegen das viele Gelb: Das wird besonders elegant.
- Eine farblich passende Raumdeko sorgt auch in diesem Fall wieder für den passenden Schuss Perfektion.